Rostocks Trainer Christian Brand tauschte im Vergleich zum herben 1:4 in Magdeburg dreimal Personal: Dorda übernahm für Gardawski (10. Gelbe Karte) links in der Abwehrkette. Andrist und Platje rutschten im Offensivbereich anstelle von Kofler und Wannenwetsch ins Team. SVWW-Sportdirektor Christian Hock, der nach dem Aus von Sven Demandt die Mannschaft an der Ostsee anleitete, wartete nach dem 0:1 gegen Aalen mit zwei Änderungen auf: Franke und Schnellbacher, der im neuen Fußballjahr erstmals von Beginn an stürmte, ersetzten Lindner und Oehrl.
Wehen Wiesbaden war es, das in Rostock den ersten Warnschuss abgab. Verantwortlich dafür zeichnete sich Kapitän Funk, dessen Schuss am Hansa-Kasten vorbeizischte (1.). Danach jedoch waren die Hausherren an der Reihe: Garbuschewski forderte SVWW-Keeper Kolke per Freistoß die erste Arbeitsprobe ab (3.). Sechs Minuten später war der Gästetorwart erneut gefordert - und zeigte sich, bei der vorangegangenen Flanke noch unsicher, bei Jänickes Abschluss wiederum auf dem Posten (9.).
Hansa war in diesem Kellerduell jetzt am Drücker und präsentierte sich - angetrieben vom auffälligen Andrist - vehement in der Vorwärtsbewegung. Mitte der ersten Hälfte belohnten sich die Ostseestädter für ihre Offensivanstrengungen: Über Kapitän Jänicke und den behauptungsstarken Dorda flitzte das Leder zu Platje - 1:0 für Rostock (22.)!
Wehen Wiesbaden wirkte nach dem Rückstand angeschlagen. Da die Brand-Schützlinge das Momentum aber nicht nutzten und die Hessen den Schock über den Gegentreffer verarbeiteten, blieb es bis zur Pause derweil bei der Minimalführung der Heimmannschaft.
Der 30. Spieltag
Nach Wiederbeginn tat Hansa allerdings viel dafür, um aufzustocken. Andrist und Ziemer ließen erste Chancen liegen (49., 50.). Doch Zweitgenannter sollte nicht mehr lange auf einen Treffer warten müssen: Eingesetzt vom Ex-Wiesbadener Ahlschwede vollstreckte Rostocks Sturmtank zum 2:0 (55.)! Jetzt war Sendezeit für die große, bunte Ziemer-Show: Nur zwei Minuten später erhöhte der Angreifer auf 3:0, Doppelpack!
Die Messe an der Ostsee war gelesen, das Kellerduell bereits zu diesem Zeitpunkt zugunsten der Hausherren entschieden. Doch Hansa hatte noch nicht genug. Das Brand-Team hatte sich längst in einen Rausch gespielt. Einer ganz besonders: In der 82. Minute brachte Ziemer den Ball nach energischem Antritt zu Andrist und dieser das Spielgerät sehenswert im Gästekasten unter. 4:0, das Ostseestadion hatte sich da schon längst in ein Tollhaus verwandelt.
Hansa Rostock hat am kommenden Samstag (14 Uhr) das Prestigeduell bei Liga-Primus Dresden vor der Brust. Der SV Wehen Wiesbaden empfängt zeitgleich den FC Energie Cottbus.