Augsburgs Trainer Markus Weinzierl stellte nach dem 2:2 gegen Darmstadt viermal um. Manninger stand für Hitz (Grippe) zwischen den Pfosten, Kapitän Verhaegh kehrte nach ausgestandener Erkältung für Feulner zurück ins Team. Zudem ersetzten Max und Gouweleeuw die in Darmstadt enttäuschenden Stafylidis und Esswein (beide kicker-Note 5).
BVB-Coach Thomas Tuchel warf nach dem 2:1-Sieg an der White Hart Lane gegen Tottenham die Rotationsmaschine an. Bürki kehrte für Europa-League-Keeper Weidenfeller zurück ins Tor, Ginter und Schmelzer machten für Hummels und Durm Platz. Weiter vorne durften Sahin, Kagawa und Ramos von Beginn an ran, Subotic und Castro saßen vorerst nur auf der Bank. Aubameyang, der einen Trauerfall in der Familie zu verkraften hatte , reiste erst gar nicht mit nach Augsburg.
Finnbogason hat einen Lauf
In den ersten Minuten machten die Hausherren einen deutlich besseren, weil frischeren Eindruck. Hinten standen die Augsburger enorm stabil, nach vorne sorgte das blitzschnelle Umschaltspiel immer wieder für Gefahr. Die dickste Chance eröffnete sich Caiuby, der nach sieben Minuten frei vor Bürki auftauchte - aber an dessen Fäusten und den eigenen Nerven scheiterte. Nicht einmal zehn Minuten später machten es die Fuggerstädter gegen harmlose Dortmunder noch besser: Hong schickte Max auf die Reise, der ehemalige Karlsruher bediente Caiuby - und in der Mitte vollstreckte Finnbogason eiskalt (16.). Für den Isländer war es bereits die fünfte direkte Torbeteiligung in den vergangenen fünf Spielen (drei Treffer, zwei Vorlagen).
Der Faktor Mkhitaryan
Und Dortmund? Der BVB tat sich extrem schwer, weil die eigenen Beine nach den Europa-League-Strapazen müde wirkten und die Augsburger enorm geschickt verteidigten. Erst Reus, dem sich nach Mkhitaryans Zauberpass aus dem Nichts die Riesenchance eröffnete, weckte die Gäste auf - Sieger blieb aber Manninger (41.). Dennoch reichte der Tuchel-Elf die kurze Drangphase, um die Augsburger entscheidend aus der Reserve zu locken. Eine tolle Kombination, die Mkhitaryan selbst eingeleitet hatte, vollstreckte der Armenier mit ein wenig Glück (und dem Bein von Hong) zum 1:1 (45.).
Ramos garniert starke Vorstellung
Der 27. Spieltag
Zu Beginn des zweiten Durchgangs, den Augsburg ohne Kapitän Baier (Schlag auf den Fuß, dafür kam Feulner) angehen musste, waren die Dortmunder erneut um Ball- und Gegnerkontrolle bemüht, bekamen das aber über weite Strecken auch gut hin. In der 60. Minute hätte ein stark vorgetragener Konter über Mkhitaryan und Ramos beinahe zur Führung gereicht, doch der Aubameyang-Vertreter zielte etwas zu weit rechts. Neun Minuten später machte es der eingewechselte Castro auf überragende Vorarbeit von Ramos besser: Der ehemalige Leverkusener schlenzte die Kugel unhaltbar für Manninger aus neun Metern ins lange Eck (69.).
Bestmarke für den BVB
Mit dem 2:1 im Rücken spielte es sich für die Tuchel-Elf natürlich deutlich einfacher, sodass der starke Ramos seine Leistung noch mit einem Tor krönen durfte. Nach einer Flanke von Leitner scheiterte der Kolumbianer erst per Kopf an Manninger, ehe er den Nachschuss mit seinem schwächeren Linken doch noch im Kasten unterbringen konnte - 3:1 (75.). Anschließend war verständlicherweise die Luft raus, die Begegnung plätscherte nur noch vor sich hin, ehe Referee Christian Dingert ein Einsehen mit den Augsburgern hatte und abpfiff.
Nach dem am Ende souveränen Erfolg haben die Dortmunder bereits 64 Punkte nach 27 Spieltagen auf dem Konto, derart viele Zähler sammelte der BVB nicht einmal in den beiden Meisterjahren! Der Rückstand auf den FC Bayern München beträgt aber weiterhin fünf Punkte.
Nach dem nächsten Rückschlag spielt Augsburg am Samstag, den 2. April (15.30 Uhr) in Mainz. Dortmund empfängt am gleichen Tag (18.30 Uhr) Werder Bremen.