Leverkusen macht das Spiel - Hannover kompakt und konternd
Leverkusens Trainer Roger Schmidt konnte nach dem 1:1 in Hoffenheim wieder auf Hilbert zurückgreifen und stellte den Rechtsverteidiger für Jedvaj (Bank) in die Startelf. Hannovers Coach Thomas Schaaf musste seine Mannschaft im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Darmstadt zwangsläufig auf drei Positionen umbauen: Albornoz, Gülselam und Yamaguchi begannen für Sané, Schulz (beide 5. Gelbe) und Sorg (Innenbanddehnung im Knie).
Die Rollen waren in der BayArena schnell verteilt: Die Werkself machte das Spiel gegen in der eigenen Hälfte abwartende 96er. Um die kompakt stehenden Gäste auseinanderzuziehen, spielte Leverkusen viele Kurzpässe oder probierte es überfallartig mit schnellen Vorstößen über die Flügel. Darauf hatten sich die Niedersachsen allerdings schnell eingestellt und doppelten auf den Außenbahnen konsequent: Prib half Albornoz auf links, rechts unterstützte Yamaguchi Sakai. Vorne lauerte Hannover dann auf Konter.
Kießlings Kopfball klingelt
Die ersten nennenswerten Chancen erspielte sich Bayer dann durch Calhanoglu-Standards: Kießling setzte eine Ecke an den Pfosten (12.), Calhanoglu prüfte Zieler mit direkten Versuchen aus der Distanz (14., 26.). Doch auch 96 hatte Möglichkeiten nach Gegenangriffen (Schmiedebach, 11.; Hugo Almeida, 19.) sowie durch eine direkte Prib-Ecke (22.).
Bis zum Halbzeitpfiff baute das spielerisch überlegene Leverkusen dann noch einmal Druck auf und belohnte sich für sein Engagement: Ein Calhanoglu-Eckstoß rauschte an die Fünfmetergrenze, wo sich Kießlich wuchtig in die Luft stemmte und per Kopfball das Spielgerät platziert im rechten Eck versenkte (44.). Somit ging die Werkself mit einer 1:0-Führung in die Pause.
Kießling bittet zum Tänzchen - Chicharito trifft vom Punkt
19. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel setzte Bayer mit energischer Zweikampfführung gleich ein Zeichen, in welche Richtung die zweite Hälfte laufen sollte. Hannovers Offensive kam nicht zur Entfaltung, stattdessen näherte sich Leverkusen dem zweiten Treffer an: Bellarabi zielte knapp links vorbei (54.), dann hatte Calhanoglu gleich doppeltes Aluminium-Pech: Der Schuss des 21-Jährigen vom linken Fünfmetereck knallte an die Latte, von dort an den rechten Pfosten und dann auf die Torlinie, wo Albornoz klärte - kein Tor (57.).
Als Kießling wenig später Sakai zum Tänzchen im Sechzehner bat, entschied Schiedsrichter Tobias Welz auf Strafstoß: Der Blondschopf hatte den Japaner mit mehreren Übersteigern genarrt, dann getunnelt und einen Kontakt dann dankend angenommen (61.). Chicharito übernahm die Verantwortung vom Punkt und verwandelte seinen Elfmeter sicher mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck (63.).
Chicharito schnürt den Doppelpack
96 musste nun mehr anbieten und aufmachen, allerdings schafften es die Niedersachsen kaum, das Mittelfeld zu überbrücken. Entsprechend harmlos blieben die Gäste in der Offensive. Schaaf brachte mit Bech (65.) und Saint-Maximin (76.) zwar frische Offensivkräfte, doch steigerte das die Gefährlichkeit nur bedingt. Stattdessen führte die Werkself die Entscheidung herbei: Kampl wurde im Mittelfeld nicht attackiert und bediente Chicharito. Der Angreifer spielte dann noch Marcelo Knoten in die Beide und schob dann vom linken Fünfmetereck zum 3:0-Endstand ein (87.). Für den Mexikaner war es das 19 Tor in den letzten 16 Pflichtspielen für Bayer.
Für Leverkusen geht es nächste Woche am Samstag (18.30 Uhr) zu Hause gegen den FC Bayern. Hannover muss am selben Tag bereits um 15.30 Uhr gegen Mainz ran.