Robben eröffnet den Torreigen
Bayerns Coach Pep Guardiola brachte nach dem 5:1 gegen Arsenal in der Champions League vier Neue in seiner Startelf: Kimmich, Rafinha, Robben und Vidal spielten für Lahm, Javi Martinez, Thiago und Xabi Alonso (alle Bank). Stuttgarts Trainer Alexander Zorniger musste seine Mannschaft zwangsläufig verändern: Im Vergleich zum 2:0 gegen Darmstadt begann Didavi für den verletzten Harnik (Teilriss des Außenbandes im rechten Knie).
Mit Offensiv- statt Mauerfußball wollte der VfB dem FCB den Zahn ziehen. So der Plan vor der Partie. Tatsächlich standen die Schwaben recht hoch und versuchten, den Spielaufbau der Münchner schon früh zu stören. Allerdings hatten die Gäste gegen die spielerische Übermacht des Rekordmeisters nur wenig entgegenzusetzen und wurden immer wieder tief hinten rein gedrückt. In einer ersten Drangphase prüfte Vidal Tyton mit einem gefährlichen Aufsetzer (4.). Ausgerechnet als Stuttgart mit einem Eckstoß entlasten wollte, starteten die Bayern einen gnadenlosen, mit viel Tempo vorgetragenen Fünf-auf-Eins-Konter: Douglas Costa legte im Strafraum quer auf Robben, der den Ball mit dem Bauch über die Linie drückte (11.).
Bayern überwälzt Stuttgart
Die Bayern hatten nun Spaß am eigenen Offensivspiel gefunden und machten munter weiter. Tyton reagierte glänzend gegen Lewandowski (15.) und Müller (16.), musste sich dann aber doch geschlagen geben: Müller wurde stark abseitsverdächtig in die Tiefe geschickt, chippte die Kugel vor dem Strafraum quer auf Douglas Costa, der auf 2:0 erhöhte (18.). Der Matchplan des VfB war damit schon früh pulverisiert. Die Münchner warfen derweil die Passsmaschine an und ließen die Schwaben hinterherlaufen. Robben (23.) und Lewandowski (30.) scheiterten am starken Tyton.
Während der FCB die Ballbesitzzahlen nach oben schraubte, trat der VfB noch einmal die Flucht nach vorne an: Kostic verbuchte die beste Möglichkeit, traf aus zwölf Metern aber nur die Latte (34.). Werner zielte nach Dribbling etwas zu hoch (36.). Die mutiger werdenden Gäste bekamen aber postwendend das nächste Brett vor den Kopf geknallt: Doppelpass, Flanke, Tor. Lewandowski musste nur noch den Fuß hinhalten (37.). Doch damit nicht genug: In einer chaotischen Strafraumszene scheiterte Coman an Tyton, die folgende Flanke köpfte Vidal an die Latte, dann staubte Müller per Kopf zum 4:0-Halbzeitstand ab (40.). Angesichts von 23:3 Torschüssen nach 45 Minuten ein durchaus verdientes Ergebnis.
Werner-Treffer zählt nicht
Der 12. Spieltag
Mit Wiederbeginn schickten beide Trainer frisches Personal auf den Rasen: Guardiola brachte Benatia für Boateng, Zorniger schickte Hlousek für Kostic aufs Feld. Ein deutliches Lebenszeichen gab Stuttgart prompt ab: Werner traf, doch das Schiedsrichtergespann um Bastian Dankert gab das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht - eine Fehlentscheidung (47.)!
Derweil hatten sich Bayerns Angreifer um die offensive Viererreihe mit Robben, Müller, Douglas Costa und Coman sowie Sturmspitze Lewandowski ausgetobt. Zumindest die Chancen-Schlagzahl nahm ein wenig ab. Robben (52., 71.), Coman (60.) und Lewandowski (65.) hätten die Führung dennoch ausbauen können. Der VfB bemühte sich, weiterhin mitzuspielen, und verbuchte ebenfalls Möglichkeiten durch Didavi (59.) und Joker Heise (64.). Einen persönlichen Höhepunkt erlebte FCB-Innenverteidiger Badstuber, der nach langer Leidenszeit eingewechselt wurde (59.).
Wenig Action in der Schlussphase
In der Schlussphase ließen die Münchner das Spiel an der langen Leine und zeigten sich gnädig. Stuttgart mühte sich, kam aber nicht entscheidend zum Abschluss. Der FCB streute hingegen punktuelle Angriffe ein. Letztendlich plätscherte die Partie aber ohne nennenswerten Szene zu Ende. Es blieb beim 4:0. Damit stockten die Münchner ihr Punktekonto auf 34 auf - nach erst zwölf Saisonspielen ist das ein neuer Bundesliga-Rekord.
Nach der Länderspielpause geht es für den FC Bayern am Samstag, den 21. November (15.30 Uhr), mit einem Auswärtsspiel auf Schalke weiter. Stuttgart empfängt gleichzeitig den FC Augsburg.