Werder-Coach Viktor Skripnik nahm gegenüber dem 1:2 in Darmstadt vier Änderungen vor: Kroos, Junuzovic, Pizarro und Öztunali kamen für Sternberg, Galvez (beide Bank), Bartels (Gelb-Rot Sperre) und Johannsson (wegen Adduktorenproblemen nicht im Kader) in die Mannschaft. Der Peruaner feierte sein Startelfdebüt nach seiner Rückkehr zu den Werderanern.
Auch Leverkusens Trainer Roger Schmidt tauschte nach dem 1:0 gegen Mainz munter durch: Papadopoulos, Boenisch, Brandt, Mehmedi und Kießling rückten für Ramalho, Wendell, Kampl, Calhanoglu und Chicharito (alle Bank) in die Startelf.
Die Gäste begannen druckvoll mit dem für sie bekannten Gegenpressing. Bremen hatte anfangs etwas Probleme im Spielaufbau, ließ aber zunächst keine Torchancen der Werkself zu. Zum ersten Mal gefährlich wurde es vor dem Gehäuse von Leno, doch Öztunalis Schuss ging recht deutlich vorbei (8.).
Leverkusen hatte mehr Ballbesitz, es dauerte allerdings bis zur 24. Minute, ehe es zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor der Werderaner wurde: Kießlings Kopfball klärte Pizarro kurz vor der Linie. Der anschließende Eckball fand Tah, dessen Kopfball über das Gehäuse ging.
Ujah im Pech - Mehmedi mit Glück
Anschließend wurden die Hausherren etwas stärker, der Distanzschuss von Junuzovic ging links am Tor vorbei (25.). Nur eine Zeigerumdrehung später hatten die Heimfans schon den Torschrei auf den Lippen, doch Ujahs Schuss landete am linken Torpfosten.
Der 7. Spieltag
Genau in diese gute Phase kassierten die Bremer dann das Gegentor: Mehmedi zog von links nach innen und schloss aus 15 Metern ab - sein Schuss wurde von Lukimya abgefälscht und ging dadurch unhaltbar für Wiedwald ins Tor (31.).
Die Gastgeber hatten anschließend sogar Glück, dass es nicht mit 2:0 in die Kabinen ging - Donatis Schuss landete am Pfosten (40.).
Die Werkself kam besser aus der Kabine und diktierte gleich wieder das Spielgeschehen. Bellarabi drang rechts in den Strafraum ein und kam relativ frei zum Abschluss, der allerdings flach in die Mitte des Tores ging und somit kein Problem für Wiedwald darstellte (50.).
Brandt und Kampl belohnen Leverkusens Bemühungen
Leverkusens Karim Bellarabi (li.) im Zweikampf mit Bremens Zlatko Junuzovic. Getty Images
Die Überlegenheit der Gäste wurde schließlich nach 58 Minuten in Zählbares umgemünzt: Brandt setzte einen Freistoß in Abwesenheit von Experte Calhanoglu kurz vor dem Strafraum an die Unterkante der Latte und von da aus ins Tor – 2:0. Auch nach dem Gegentreffer fanden die Hausherren kein Mittel gegen spielerisch starke Gäste. Die gerechte Folge: Der eingewechselte Kampl legte sich den Ball im Zentrum zurecht und zirkelte wunderschön über Wiedwald ins Tor (65.).
Das war natürlich die Entscheidung, ein Aufbäumen war von den Bremern nicht mehr zu sehen. Die Gäste machten mit den Norddeutschen was sie wollten und ließen den Ball gefällig durch die eigenen Reihen zirkulieren.
Nachdem Vestergaard mit einem Kopfball mal wieder ein Bremer Ausrufezeichen in der Offensive setzte (72.), hatte Kampl das 4:0 auf dem Fuß – sein Abschluss wurde von Garcia auf der Linie geklärt (73.). Die Skripnik-Elf hätte sogar noch das ein oder andere Tor mehr fangen können – Kießling scheiterte beispielsweise am Pfosten (75.). Da auch der eingewechselte Chicharito verzog (83.), blieb es letztendlich beim 3:0.
Die Bremer befinden sich damit endgültig in der Krise, die Werkself feierte den zweiten Sieg in Serie und reist mit Selbstvertrauen am Dienstag in der Champions League (20.45 Uhr) zum FC Barcelona.
Bremen reist nächsten Samstag (15.30 Uhr) nach Hannover, für Bayer geht es in der Liga nächsten Sonntag (17.30 Uhr) zu Hause gegen Augsburg weiter.