Karlsruhes Coach Markus Kauczinski wechselte zum 1:2 gegen den FC St. Pauli dreimal: Vollath, Torres und der wieder genesene Yamada ersetzten Orlishausen, Barry und Hoffer (alle drei Bank).
Die Gastgeber aus Reutlingen begannen mutig und kamen durch einen Fehlpass des KSC zu einer ersten Chance, doch Schachtschneiders Schuss ging links neben das Tor (2.). Nach einem zu Recht aberkannten Abseitstor von Karlsruhes Mittelfeldmann Nazarov (9.), wurde der SSV für seine couragierte Anfangsphase belohnt: Schiffel drang in den Strafraum ein, ging an Gulde vorbei und wurde bei seinem Torschuss vom KSC-Verteidiger gefoult – Elfmeter und Rot für den Defensivmann des Zweitligisten (13.). Ricciardi ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte vom Punkt – 1:0 (13.).
Erneut Elfmeter – Ricciardi wieder eiskalt
Der Fünftligist war gut im Spiel und hatte in der 25. Minute Pech: Ein strammer Schuss von Golinski von der rechten Seite wurde von KSC-Keeper Vollath an den Pfosten gelenkt. Der Zweitligist war völlig von der Rolle, nach vorne kam wenig. Und so kam es in der 31. Minute noch bitterer: Krebs foulte Schachtschneider am linken oberen Eck des Strafraums – Elfmeter! Ricciardi verwandelte erneut eiskalt vom Punkt (33.).
DFB-Pokal, 1. Runde Samstagsspiele
KSC-Coach Kauczinski reagierte und brachte mit Hoffer für Torres einen frischen Stürmer (39.). Die Badener versuchten noch vor der Pause zu verkürzen und wurden vor allem nach Standards gefährlich. Zunächst kam nach einem Hennings-Freistoß Meffert an den Ball, aber der Mittelfeldmann scheiterte an SSV-Keeper Grgic.
Der Schlussmann sah dann aber beim folgenden Eckball nicht glücklich aus: Er faustete die Hereingabe genau ins Gesicht von Kempe, der Ball ging von da aus in Richtung Tor und wurde auf der Linie geklärt - Glück für die Gastgeber. So ging es mit dem 2:0 für den Fünftligisten in die Kabinen.
Die nächste Rote und das 1:2
Der Karlsruher SC kam stark aus der Kabine und hätte in der 46. Minute den Anschluss machen müssen: Hennings legte quer zu Hoffer, der freistehend aus fünf Metern Keeper Grgic anschoss. In alle Offensivbemühungen des Zweitligisten kam dann der Aussetzer von Gorden: Der Abwehrspieler stieg dem am Boden liegenden Schachtschneider auf die linke Wade und sah dafür glatt Rot (51.).
Für den Zweitligisten war es jetzt natürlich eine Mammutsaufgabe, 2:0 hinten und zwei Spieler weniger. Dennoch gaben sich die Kauczinski-Schützlinge nicht auf und wurden in der 63. Minute belohnt: Nach einer Ecke wurde der Kopfball von Peitz von Grgic noch von der Linie gekratzt, der Nachschuss von Kempe fand den Weg aber ins Tor – 2:1 (63.).
Hoffer und Hennings scheitern an Grgic
Trotz zwei Mann weniger bestimmte der KSC in der Folgezeit das Spiel. Erneut Hoffer hatte die große Chance, aber sein Flugkopfball aus drei Metern ging genau auf den SSV-Schlussmann Grgic (75.). Die Gäste versuchten in der Schlussviertelstunde weiterhin alles und hatten in der 85. Minute durch Hennings die Chance zum Ausgleich: Der Angreifer drehte einen Freistoß um die Mauer, aber Grgic war auf dem Posten.
Ricciardi zum Dritten
Die Badener machten jetzt auf und dadurch entstanden Räume zum Kontern. Ein Gegenstoß der Reutlinger führte zum dritten Elfmeter des Spiels, Dehm foulte Schachtschneider - und sah den mittlerweile vierten Platzverweis, da zwischenzeitlich auch Trainer Kauczinski auf die Tribühne musste. Ricciardi ließ sich die Chance nicht nehmen und markierte seinen dritten Treffer. Wenig später war Schluss, der Fünftligist schaffte die Sensation und zieht durch den 3:1-Sieg in die 2. Runde des DFB-Pokal ein.
Bereits am kommenden Mittwoch (19 Uhr) geht es für den Oberligisten mit den Pflichtspielen weiter: Die Reutlinger empfangen den Drittligisten Stuttgarter Kickers im Verbandspokal. Der Karlsruher SC ist am kommenden Freitag (18.30 Uhr) beim FSV Frankfurt zu Gast.
Die nächste Pokalrunde wird am kommenden Freitag nach dem Bundesliga-Auftakt Bayern gegen Hamburg ausgelost.