Viktoria-Coach Tomasz Kaczmarek brachte gegenüber dem 1:1 zum Auftakt der Regionalliga West gegen Rot-Weiß Oberhausen drei neue Akteure: Guirino, Koronkiewicz und Schwarz begannen für Costa, Lejan und Kreyer. Taktisch stellte Kaczmarek gegen den Zweitligisten auf eine Viererabwehrkette um.
Norbert Düwel, Cheftrainer von Union Berlin, zog nach dem spektakulären 3:4 beim SV Sandhausen die angekündigten Konsequenzen und strich unter anderem Schönheim sowie Publikumsliebling Quiring aus dem Kader. Für Schönheim verteidigte Parensen, der verletzte Daube (Sprunggelenk) wurde von Skrzybski vertreten und Quaner spielte anstelle von Korte.
Die Anfangsphase in der Sportanlage Höhenberg war geprägt von etlichen Unterbrechungen. Schiedsrichter Timo Gerach hatte sofort alle Hände voll zu tun und musste in der ersten Viertelstunde gleich drei Viktoria-Akteure verwarnen.
Doch die Kölner waren nicht nur giftiger, sondern auch die bessere Elf. Gleich drei gute Einschussmöglichkeiten boten sich den Rheinländern. Bei der besten musste Union-Keeper Haas sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss von Schwadorf mit den Fingerspitzen an den Querbalken zu lenken (20.).
DFB-Pokal, 1. Runde Samstagsspiele
Erst danach gelang es den Eisernen, die Partie zu beruhigen. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Köpenicker das Kommando. Das Düwel-Team konnte sich mehr Ballbesitz und auch optische Vorteile erarbeiten. Allerdings fehlte es an der zündenden Idee in der Offensive. Die vorgetragenen Angriffe stellten die Viktoria-Abwehr eigentlich vor keine großen Probleme.
Aber dann griff der West-Regionalligist dem Zweitligisten tatkräftig unter die Arme. Haitz verlor an der eigenen linken Torauslinie das Spielgerät. Brandy flankte von der rechten Seite sofort in den Strafraum. Dort verpasste zunächst Wood im Zweikampf mit Brzenska, doch Quaner am zweiten Pfosten drückte den Ball doch noch über die Torlinie (42.)! Erste Chance, erstes Tor, die Eisernen zeigten sich als Meister der Effizienz. Mit dem 1:0 für Union ging es dann auch in die Kabinen.
Wunderlich und Reimerink sorgen für die Sensation
Mit einem Aufreger begann der zweite Abschnitt. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als Haitz traf bei einem Rettungsversuch im Strafraum Wood, Schiedsrichter Gerach blieb keine andere Wahl, als auf Elfmeter zu entscheiden. Kapitän Kreilach übernahm die Verantwortung, schickte Viktoria-Keeper Pellatz in die falsche Ecke, schob dann den Ball aber am rechten Pfosten vorbei (48.)!
Es war deutlich mehr Pfeffer in der Partie als noch in der ersten Hälfte. Nottbeck ließ aber zunächst nach einer Stunde aus wenigen Metern freistehend das 1:1 liegen. Unmittelbar danach hätte Wood für die Berliner auf 2:0 stellen müssen, doch Pellatz verhinderte mit einer klasse Parade eine Vorentscheidung zu Gunsten der Berliner (62.).
Viktoria Kapitän Wunderlich jubelt über sein 1:1 gegen Union Berlin, am Ende gewann Köln mit 2:1. imago
Doch die Eisernen agierten etwas zu passiv, Viktoria witterte so Morgenluft und drehte mit einem Doppelpack das Ergebnis. Zunächst war Wunderlich nach einem Reimerink-Pfostenknaller mit dem 1:1 zur Stelle (68.), sechs Minuten später traf Reimerink nach einem abgeblockten Schwadorf-Schuss trocken mit links zum 2:1 (74.)!
Nun war der 1. FC Union gefordert, aber von einem bedingungslosen Aufbäumen war bei den Eisernen nicht viel zu erkennen. Vielmehr konnte Viktoria den Ball ohne große Mühe vom eigenen Tor fernhalten. Die Eisernen ergaben sich regelrecht ihrem Schicksal, Köln hatte eigentlich in der Abwehr keine gefährliche Situation mehr zu überstehen.
Am kommenden Wochenende trifft Viktoria Köln am Samstag (15.30 Uhr) in der Regionalliga West auf Borussia Dortmund II, die Eisernen empfangen am Sonntag (15.30 Uhr) den 1. FC Kaiserslautern.