Dnipropetrowsks Trainer Myron Markevich veränderte seine Startelf im Gegensatz zum 1:1 im Hinspiel auf einer Position: Torschütze Seleznev ersetzte Kalinic, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
Neapels Trainer Rafa Benitez schonte zuletzt in der Liga beim 2:2 in Parma sieben Stammkräften eine Pause. Im Gegensatz zum 1:1 im Hinspiel tauschte er auf zwei Positionen Personal: Inler und Gabbiadini spielten für Jorginho und Hamsik (beide Bank) von Beginn an.
Dnipro Dnipropetrowsk wollte die Sensation schaffen und erstmals ins Finale der Europa League einziehen. Die Italiener mussten mindestens ein Tor machen, um das 1:1 aus dem Hinspiel wettzumachen. Dafür setzte Coach Benitez auf zwei Spitzen, Higuain und Gabbiadini.
Higuain gegen Boyko 2.0
Die Hausherren spielten mutig mit und stellten sich nicht nur hinten rein. Die ersten Minuten des Spiels gehörten den Ukrainern, ein Freistoß von Konoplyanka unterstrich dies (3.). Doch mit zunehmender Spieldauer kam Neapel besser in die Partie und übernahm das Geschehen. Nach acht Minuten tauchte Higuain frei vor Boyko auf, scheiterte aber an Dnipros Schlussmann. Auch die nächste Chance für die Italiener ging auf das Konto des Argentiniers. Nach schöner Flanke von Ghoulam stieg Higuain am höchsten, doch auch diesmal war Boyko da und lenkte den Ball um den Pfosten (28.).
Halbfinale
Auf der Gegenseite profitierten die Ukrainer von einem Ballverlust der Neapolitaner, Seleznev schaltete am schnellsten und zog sofort ab, Andujar war zur Stelle und klärte (34.). Mit diesem torlosen Unentschieden ging es in die Kabinen.
Seleznev köpft ein
Die Ukrainer kamen mutig aus der Kabine und hatten erste Chancen durch Luchkevych, der den Ball nicht richtig trag (49.) und Seleznev, dessen Abschluss zu harmlos war (54.). Den Italienern fiel zu dieser Zeit wenig ein, Callejon versuchte es mal mit einem Volleyschuss aus der Distanz (55.). Nach 58 Minuten brachte Seleznev das Olympiastadion in Kiew zum Kochen. Nach einer Flanke von Konoplyanka setzte er sich stark im Zentrum durch und köpfte zur Führung ein (55.).
Die Gäste brauchten aber weiterhin nur einen Treffer, der dann aber nur zur Verlängerung gereicht hätte. Neapel versuchte sofort zu antworten, der eingewechselte Mertens scheiterte zweimal aus der Distanz (65. und 69.). Neapel warf alles nach vorne, doch auch ein Schuss von Lopez (74.) fand nicht den Weg ins Tor.
Die Spieler von Dnipro Dnipropetrowsk warfen sich in der Endphase der Partie in jeden Zweikampf und verteidigten aufopferungsvoll. Da Maggio für Neapel nicht traf (88.), und Matheus auf der Gegenseite noch an der Latte scheiterte (90.+3), blieb es beim 1:0.
Das Finale findet am 27. Mai (20.45 Uhr) in Warschau statt. Dnipro tritt zuvor in der Premier-Liga am Sonntag (18.30 Uhr) bei Dynamo Kiew an. Der SSC Neapel empfängt am Montag (21 Uhr) den AC Cesena.