Deutschlands U-21-Trainer Horst Hrubesch schickte im ersten Länderspiel des Jahres 2015 folgende "Jungs" aufs Feld: Im Tor stand Bayer-Keeper Leno, in der Abwehr agierten Kimmich, Orban, Ginter und Schulz. Davor tummelten sich Geis, Leitner, Bittencourt, Malli und Younes, während Volland die Sturmspitze gab. Im Vorjahr hatte der erste Nachwuchs der A-Nationalmannschaft übrigens nur eine Partie verloren: 0:2 bei den Spaniern . Im letzten Test 2014 war ein 1:1 in Prag gegen Tschechien erreich worden.
Volland & Co. machen Druck
Vom Anpfiff weg machten die Adlerträger Druck und zeigten den Gästen auf, wer hier der Herr im Hause ist: Geis schlug reihenweise Flanken nach Ecken oder Freistößen, doch Torhüter Bardi bekam letztlich zu wenig zu tun. Das lag auch daran, dass die letzten Zuspiele in Strafraumnähe von Leitner, Bittencourt oder Younes zu fahrig gespielt wurden. Immerhin schloss Volland einmal scharf ab (17.), und scheiterte mit einem aussichtsreichen Kopfball nach butterweicher Kimmich-Flanke (36.).
Trotta nickt ein
Nickte humorlos vor der Pause zum 1:0 ein: Italiens Stürmer Marcello Trotta. picture alliance
Besser machte es da Stürmer Trotta auf der Gegenseite, als er eine punktgenaue Freistoßflanke von Berardi mit dem Kopf verwertete und Schlussmann Leno keinerlei Chance ließ (38.). Es war zu diesem Zeitpunkt die verdiente Führung für die Squadra Azzurra, die sich nach anfänglichen Problemen immer besser ins Spiel arbeitete. Mit teils extrem hohen Pressing wurden reihenweise Fehlpässe von Ginter, Leitner & Co. erzwungen und so schnelle Balleroberungen erzielt. Wie bei den Deutschen fehlte allerdings in der Nähe des Sechzehners das finale Zuspiel.
Beinahe den Ausgleich markierte noch Geis, als er einen Freistoß aus 25 Metern Entfernung direkt aufs Tor feuerte und an der bislang einzigen Parade von Torhüter Bardi scheiterte (45.).
Sturaro fehlt die Kälte
Kurz nach der Pause, in der Trainer Hrubesch mit Gnabry, Zimmer und Hofmann drei neue Akteure brachte, hätte schon die Vorentscheidung fallen können oder sogar müssen: Orban verzettelte sich im Zweikampf, ließ so Sturaro die Möglichkeit, frei auf Leno zuzueilen. Der Mittelfeldmann aber brachte keinen Abschluss aufs Tor zustande, verzog den Schuss komplett (51.).
Bittencourt staubt ab
Erzielte das zwischenzeitliche 1:1, während Moritz Leitner später den 2:2-Endstand besorgte: Hannovers Leonardo Bittencourt. picture alliance
Besser lief es wenig später auf der anderen Seite, als Leitner einen Ball nicht aufgab und Malli mitnahm. Der Mainzer schloss von der Strafraumkante hart und leicht abgefälscht ab, scheiterte aber an einer starken Reaktion von Bardi. Italiens Torwart konnte beim folgenden Abstauber von Bittencourt allerdings nichts mehr ausrichten und das leicht überraschende 1:1 nicht verhindern (56.). Dieses Tor stabilisierte die Adlerträger, die sich in der Folge weitere gute Gelegenheiten zur Führung ergatterten: Hofmann stand unter anderem zweimal hintereinander frei vor Torwart Bardi (67.), ehe Geis an einer Parade des selbigen scheiterte (68.).
Leno kommt einmal nicht ran - Leitner bleibt cool
Zwischenzeitlich kam jedoch immer wieder auch der Gast zu Chancen: Battocchio und Trotta verzweifelten jedoch frei vor Leno (65. und 73.). Besser machte es Verdi, der einen fatalen Fehler von Zimmer ausnutzte und zum Strafraum zog. Es folgte ein präziser Flachschuss ins linke untere Eck, Leno streckte sich vergebens (78.). Die Deutschen hatten nun Glück, dass es nicht schnell noch höher stand: Verdi bugsierte den Ball auf die Querlatte (82.), Longo verzog frei vor Leno komplett (82.). Somit blieb die Hrubesch-Elf noch im Spiel und belohnte sich, indem Leitner einen Strafstoß eiskalt zum 2:2 verwandelte (85.). Ein insgesamt etwas glückliches Unentschieden, waren die Südeuropäer doch insgesamt das im Großen und Ganzen bessere Team - vor allem aufgrund der klareren Möglichkeiten.
Am Montag (20.45 Uhr) trifft das deutsche Nachwuchsteam in Middlesbrough zum Freundschaftsspiel auf England.