Beide Mannschaften nahmen vor Spielbeginn jeweils eine Umstellung vor: Auf Seiten der Deutschen brachte Silvia Neid mit Peter für die gelb-gesperrte Bartusiak eine neue Innenverteidigerin. Frankreichs Trainer Philippe Bergeroo wechselte ebenfalls in der Abwehr. Majri ersetzte Boulleau am linken Flügel.
Die Bergeroo-Elf erwischte den besseren Start: Bereits nach wenigen Sekunden bediente Thomis, die sich auf dem rechten Flügel gegen Kemme durchgesetzt hatte, Necib am zweiten Pfosten. Aber die Angreiferin verzog aus acht Metern knapp (1.). Bereits drei Minuten danach landete eine lange Freistoß-Hereingabe bei Georges, deren Drehschuss letztlich das DFB-Gehäuse verfehlte (4.).
Erst nach einer Viertelstunde gab die deutsche Offensive ein erstes Lebenszeichen von sich: Sasic setzte sich nach einer Laudehr-Flanke fünf Meter vor dem Tor im Kopfballduell durch, wuchtete das Leder allerdings weit über den Querbalken (15.).
Mehr Spielanteile hatte die Equipe Tricolore zu verzeichnen. Vor allem Thomis düpierte ein ums andere Mal die deutsche Flügelverteidigung und fütterte ihre Sturmpartnerinnen mit zahlreichen Flanken. Etwas Zählbares sprang dabei aber nicht heraus: Le Sommer (24.), Henry (35.) und die agile Necib (38.) ließen bei ihren Abschlüssen die letzte Konsequenz vermissen. Somit ging es torlos in die Pause.
Im zweiten Durchgang wirkte die Neid-Elf wesentlich strukturierter. Die Abwehrreihe verteidigte wesentlich offensiver und fing etliche gegnerische Konterangriffe bereits im Mittelfeld ab. Auch im Angriff wirkten die Europameisterinnen ideenreicher und engagierter: Sasics Distanzschuss, der von Bouhaddi pariert wurde, war ein erster Annäherungsversuch an das Tor der Französinnen (50.).
Krahn fälscht ab - Necib trifft
Die Keeperin der Equipe behielt auch bei Maroszans Freistoß aus etwa 18 Metern die Oberhand und hielt die Null fest (58.). Diese sollte jedoch auf anderer Seite nicht mehr allzu lange Bestand haben: Peter köpfte einen hohen Ball aus dem Mittelfeld direkt Necib vor die Füße. Die Mittelfeldstrategin fackelte nicht lange und traf mit einem satten Rechtsschuss zur Führung der Französinnen (64.). Besonders bitter: Krahn fälschte Necibs Abschluss entscheidend ab und ließ somit Angerer keine Chance.
Sasic trifft und hält Deutschland im Spiel
Die DFB-Frauen gingen daraufhin mehr Risiko ein. Die eingewechselte Däbritz (71.) und Laudehr (72.) verpassten mit ihren Schüssen knapp die direkte Antwort. Erst nachdem Majri einen Maier-Schuss im eigenen Sechzehner an die Hand bekommen und damit einen Strafstoß verursacht hatte, keimten wieder Hoffnungen im Lager der Deutschen auf. Sasic schickte die Keeperin in die falsche Richtung und verwandelte ihren Strafstoß souverän in die linke Ecke (84.). Somit ging es in die Verlängerung.
Verlängerung bringt keine Entscheidung ein
Die Spielerinnen beider Teams mussten den 90 anstrengenden und abwechslungsreichen Minuten Tribut zollen: Viele Ballverluste, kaum Torchancen und einige verletzungsbedingte Unterbrechungen ließen die Verlängerung zur Zitterpartie werden. Einzig Thiney, deren Fehlschuss aus drei Metern aufgrund einer Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde, sorgte kurz vor Schluss noch für einen Höhepunkt (116.).
Elfmeterschießen: DFB-Elf beweist Nervenstärke
Es ging in die Elfmeterlotterie. Die Schützen beider Teams traten äußerst souverän vom Punkt an. Während Behringer, Laudehr, Peter, Marozsan und Sasic für die Deutschen problemlos verwandelten, zogen die Französinnen durch Thiney, Abily, Necib und Renard auf Seiten nach. Erst der letzte Elfmeter sollte die Entscheidung bringen: Keeperin Angerer kratzte Lavogez' Schuss aus der rechten, unteren Ecke und sorgte somit für den 5:4-Erfolg ihrer Mannschaft.