Unterhachings Coach Claus Schromm genügte im Vergleich zum überzeugenden 3:1-Sieg beim VfB Stuttgart II ein Wechsel. Widemann machte Platz für Redondo, der seine Gelbsperre abgesessen hatte.
Aufseiten der Cottbuser drehte Trainer Stefan Krämer gegenüber dem 2:0-Sieg gegen die Stuttgarter Kickers zweimal an der Personalschraube: Berger und Profi-Debütant Häußler ersetzten Szarka und Kaufmann (Gelbsperre).
"Der Unterschied zu den Spielen davor ist das Ergebnis. Auch gegen Dortmund und Osnabrück haben wir nicht schlecht gespielt, allerdings haben wir uns nicht belohnt", befand Schromm nach dem eminent wichtigen Dreier im Schwabenland, der die Münchner Vorstädter über den Strich hievte. Die breite Brust der Oberbayern war anfangs allerdings kaum zu spüren. Die Hausherren wirkten ängstlich, zogen sich zurück und überließen den Gästen die Spielkontrolle. Cottbus presste wie gewohnt früh, erzwang dadurch zahlreiche Ballverluste.
Der 35. Spieltag
Bergers Wucht - Holz artistisch
Die Kreativzentren hielten sich zurück, sodass die Angreifer hüben wie drüben zunächst kaum verwertbare Zuspiele erhielten. Bezeichnend, dass die erste Torgelegenheit aus einer Standardsituation resultierte. Hachings Hintermannschaft verteidigte einen Eckball schülerhaft, Berger donnerte die Kugel vom Strafraumrand freistehend ins linke Eck - das 1:0 (10.).
Das frühe Stören stellte die Oberbayern auch in der Folge ein ums andere Mal vor große Probleme. Cottbus hatte gegen eine passive und verunsicherte Spielvereinigung alles im Griff, stellte nach feiner Einzelleistung von Holz dann auch auf 2:0. Der ehemalige Burghauser verwertete einen weiten Einwurf vom Elfmeterpunkt technisch anspruchsvoll per Fallrückzieher (23.). Beinahe hätte Berger das Resultat weiter hochgeschraubt, der Torschütze scheiterte aber am Querbalken (27.).
Ärgerlich für die Cottbuser, denn im unmittelbaren Gegenzug machte Redondo die Partie wieder spannend. Der Mittelfeldmann wurde am Strafraumrand nicht zwingend attackiert, traf anschließend flach ins rechte Eck (27.). Der Anschluss verlieh den Gastgebern eine gehörige Portion Rückenwind, denn plötzlich imitierten die Oberbayern das Cottbuser Offensivpressing, Chancen sprangen dabei allerdings nicht heraus - der FC Energie nahm den Vorsprung in die Pause.
Mit Wiederanpfiff klappten beide Reihen ihre Visiere hoch, es entwickelte sich eine abwechslungsreiche zweite Hälfte. Zunächst verteidigte Cottbus einen weiten Einwurf schlecht, letztlich spazierte Abelski nach Schwarz' Steilpass links im Strafraum auf Müller zu und überlupfte diesen sehenswert - 2:2 (52.). Die Lausitzer holten umgehend zum Gegenschlag aus, hatten aber zum zweiten Mal Alu-Pech (54.).
Möhrle mit dem Kopf - Thiel setzt den Schlusspunkt
Die Münchner Vorstädter hatten Oberwasser, nutzten das Momentum und machten mächtig Alarm. Das Problem: Der letzte Pass kam meist nicht an, die Stürmer bekamen kaum Verwertbares serviert - mit Ausnahme von Köpkes Großchance, der an Müller scheiterte (63.). Energie war der Kräfteverschleiß deutlich anzumerken - trotzdem bog der FCE noch einmal auf die Siegerstraße ab. Möhrle nickte einen Eckball über Ruml hinweg in die Maschen (72.).
Plötzlich wendete sich das Blatt, die Lausitzer mobilisierten ihre letzten Kräfte und drängten auf den nächsten Treffer. Dieser gelang, passend zum Spielverlauf, dann aber den Hausherren. Nach einem langen Freistoß von Schwabl schaltete Thiel im Sturmzentrum am schnellsten, netzte ins rechte Eck zum 3:3 ein - gleichzeitig der Endstand (85.).
Unterhaching gastiert am Samstag (14 Uhr) bei Dynamo Dresden. Cottbus empfängt zeitgleich Borussia Dortmund II.