Münsters Trainer Ralf Loose konnte im Vergleich zum 0:1 in Erfurt auf die zuletzt angeschlagenen Heitmeier und Reichwein zurückgreifen. Der verletzte Truckenbrod musste passen. Krohne nahm auf der Bank Platz. Da Schmidt trotz eines Einrisses des Syndesmoses am vergangenen Spieltag überraschenderweise auflief, bedeutete dies nur zwei Änderungen an der Startformation.
Auf der gegnerischen Seite nahm Kiels Coach Karsten Neitzel nach dem 1:0 gegen Dresden ebenfalls zwei Umstellungen vor. Breitkreuz und Lindner bekamen das Vertrauen geschenkt. Kegel (Gelbsperre) und Heider (grippaler Effekt) standen nicht im Aufgebot.
Trotz der angespannten Personalsituation hatte sich Ralf Loose auf der Vereinshomepage zuversichtlich gezeigt: "Wir wissen, dass wir einige Ausfälle zu verkraften haben, dennoch glaube ich, dass wir uns so präsentieren werden, wie in den letzten Heimspielen auch, egal wer dabei auf dem Platz stehen wird." Gegen aggressiv auftretende Kieler hatten die Hausherren aber anfangs ihre Schwierigkeiten. Es dauerte folglich ein paar Minuten, ehe sie besser ins Spiel kamen und die Zügel zusehends an sich rissen. Kara steckte in den Lauf von Piossek, der jedoch an Schlussmann Kronholm scheiterte (6.). Die Störche versteckten sich aber keineswegs und blieben durch schnelle Gegenstöße über die Flügel nicht zu unterschätzen.
Der 26. Spieltag
In der Folge kochten die Emotionen hoch. Vedelbo räumte Bischoff im Mittelfeld rüde um und sah dafür die Gelbe Karte (14.). Die ruppige Gangart motivierte die Münsteraner aber noch mehr. Nach einer Ecke brannte es plötzlich lichterloh. Kronholm konnte das Leder nicht festhalten. Piossek drehte sich um seinen Gegenspieler, wurde aber auf der Torlinie geblockt (19.). Die Adlerträger waren nun voll bei der Musik und erspielten sich einige gute Gelegenheit. Die Norddeutschen setzten sich mit robustem Einsatz zur Wehr. Folglich hatte Referee Christof Günsch alle Hände voll zu tun.
Kurz vor dem Pausentee wurde es turbulent. Nach einem hohen Ball und Abstimmungsproblemen bei den Kielern staubte Kara im Strafraum eiskalt zur Führung ab (36.). Die Freude hatte aber nicht lange Bestand. Nach einer Flanke legte Schöneberg das Leder direkt vor die Füße von Lindner, der trocken vollstreckte - Ausgleich (39.). Die KSV hatte jetzt spürbar Oberwasser und legte nach! Schäffler flankte und Kazior hatte bei seinem Kopfball im Strafraum sträflich viel Platz, den er zu nutzen wusste - 2:1 (42.).
Nach dem Seitenwechsel kam die Loose-Elf mit viel Wut im Bauch aus den Katakomben und drängte auf den Ausgleich. Die Gäste zogen sich weit zurück und machten die Räume um den eigenen Strafraum denkbar eng. Gefährliche Torraumszenen waren folglich Mangelware. Auf der anderen Seite nutzte Holstein eine Nachlässigkeit der Münsteraner eiskalt. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stand Kazior am langen Pfosten vollkommen frei und vollstreckte in aller Ruhe (70.). Die Begegnung war nun entscheiden. Die Hausherren gaben sich zwar weiterhin nicht auf, jedoch hatte die KSV-Defensive alles im Griff. Somit gingen die Kieler am Ende als durchaus verdienter Sieger vom Platz.
Münster bekommt es kommenden Samstag (14 Uhr) mit Wehen Wiesbaden zu tun, Kiel trifft bereits am Freitagabend (19 Uhr) auf Erfurt.