Münsters Coach Ralf Loose bot Abwehrspieler Schulz, erst am Freitag von Zweitligist Erzgebirge Aue verpflichtet, auf Anhieb in der Startformation auf. Für den 30-Jährigen war es in doppelter Hinsicht ein besonderes Spiel: Er bestritt nicht nur sein Debüt im Preußener Trikot; er traf auch auf seinen Ex-Klub, denn in der vergangenen Saison war Schulz noch ein Dresdener.
Auch Dynamos Trainer Stefan Böger schenkte einem Winter-Zugang das Vertrauen: Jim-Patrick Müller lief im offensiven Mittelfeld auf. Der Neue ersetzte Eilers, der ebenso wie Stammkeeper Kirsten und Stefaniak wegen Grippe flach lag.
Münster war von Anfang an um Kontrolle bemüht und erarbeitete sich auf Anhieb ein Übergewicht. Die Preußen hatten mehr vom Spiel, klare Möglichkeiten sprangen bei den Bemühungen der Loose-Elf aber nicht heraus. Nach rund einer Viertelstunde fand Dynamo besser in die Partie, erhielt Zugriff auf Ball und Gegner und gestaltete das Spiel ausgeglichen.
Die Zuschauer sahen ein umkämpftes, bisweilen auch von Nickligkeiten durchzogenes Spiel, dem Torraumszenen und klare Gelegenheiten abgingen. Einzig Reichwein erzeugte kurz vor der Pause Torgefahr, als er einen Kopfball über das Gehäuse des Zweitliga-Absteigers setzte (40.).
Der 23. Spieltag
Fünf Minuten nach Wiederbeginn der erste Höhepunkt des zweiten Abschnitts: Der zuvor vollkommen blasse Comvalius hielt nach einem Zuspiel von Baumann aus der zweiten Reihe mit einem satten Rechtsschuss drauf und jagte die Kugel an den Innenpfosten, von dort flog der Ball ins Netz - 0:1 (50.). Vier Minuten später schwächten sich die Schwarz-Gelben aber selbst: Der erst zur Halbzeit eingewechselte Baumann sah nach einem groben Foulspiel an Siegert glatt Rot (54.).
In Überzahl kam Münster wieder besser in die Partie und antwortete umgehend auf den Rückstand: Nach einem Bischoff-Freistoß legte der aufgerückte Abwehrmann Scherder per Kopf für Reichwein ab, der Torjäger ließ sich die Chance aus kurzer Distanz nicht nehmen und schoss ein (66.).
Dresden kämpft, Münster trifft
Umkämpft: Dresdens Torschütze Comvalius im Duell mit Münsters Heitmeier. imago
Die Preußen waren nun obenauf und drängten auf das zweite Tor. Die Böger-Elf gab sich zwar nicht auf. Im Gegenteil: Dynamo stemmte sich mit allen Mitteln gegen die kippende Partie, musste sich schließlich aber doch geschlagen geben. Der kurz zuvor für Reichwein eingewechselte Krohne besorgte das 2:1 für die Gastgeber - der entscheidende Tiefschlag, von dem sich Dresden nicht mehr erholte (85.).
Mit dem Heimsieg ist Münster weiterhin mitten im Aufstiegsrennen. Am kommenden Samstag (14 Uhr) kann die Loose-Elf ihre Ansprüche weiter untermauern. Gegner ist dann der VfL Osnabrück, dessen Partie gegen Arminia Bielefeld ausfiel. Dynamo Dresden bekommt es derweil zur selben Zeit mit Rot-Weiß Erfurt zu tun.