Leipzig spielbestimmend, Fürth riegelt ab
Leipzigs Trainer Achim Beierlorzer tauschte nach der 1:2-Niederlage beim FC Ingolstadt zweimal Personal: Klostermann und Frahn begannen für Jung (5. Gelbe) und Damari (nicht im Kader). Fürths Coach Michael Büskens gab im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den SV Darmstadt 98 Stiepermann und Zulj den Vorzug vor Freis und Trinks (beide Bank). Außerdem spielte Lam für den verletzten Gießelmann (Adduktorenprobleme).
RasenBallsport übernahm sofort die Spielkontrolle, hatte viel Ballbesitz, rückte mit den Innenverteidigern bis zur Mittellinie vor und verschob das Geschehen damit in die gegnerische Hälfte. Hier stand die SpVgg sehr kompakt und mit Fürstner, Sukalo und Rapp gleich mit drei Sechsern vor der Viererkette. Während sich das Kleeblatt kaum befreien konnte, verfingen sich die "Roten Bullen" immer wieder in diesem engmaschigen Abwehrnetz der Franken. Mit Kurzpässen oder Einzelaktionen war kaum ein Durchkommen, deshalb setzten die Sachsen immer wieder auf lange Bälle. Daraus resultierte aber kaum Torgefahr.
Frahn löst den Knoten, Kaiser legt nach
Der 34. Spieltag
Fürth fand hingegen offensiv überhaupt nicht statt. Den Gästen schmeckte das aggressive Pressing der Hausherren überhaupt nicht. Entsprechend hing die Doppelspitze Schröck/Zulj vollkommen wirkungslos in der Luft und entwickelte keinerlei Durchschlagskraft. Auf der anderen Seite mühte sich Leipzig weiter, fand nach einer knappen halben Stunde dann aber doch eine Lücke: Forsberg spielte einen Pass in die Tiefe in den Strafraum auf Poulsen, der frei vor Hesl quer zum mitgelaufenen Frahn ablegte. Der Kapitän hatte freie Bahn und schob per Direktschuss aus sechs Metern zum 1:0 für Leipzig ein (29.).
Die SpVgg musste nun zwangsläufig aktiver werden, schaffte es aber nicht, den Schalter umzulegen. Lediglich durch Standardsituationen näherten sich die Franken an. Ein Röcker-Kopfball (38.) sowie ein Zulj-Drehschuss (39.) bedeuteten zumindest erste Halbchancen. Spielerisch aber behielt RasenBallsport die Zügel in der Hand. Nach einem Konter tauchte Poulsen frei vor Hesl auf, scheiterte aber an einem spektakulären Reflex des Kleeblatt-Keepers (42.). Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte Kaiser per direktem Freistoß aus 20 Metern zentraler Position - vorausgegangen war ein umstrittenes Handspiel von Röcker: Der Standardspezialist zirkelte den ruhenden Ball über die Fünf-Mann-Mauer in den linken Winkel zum 2:0-Pausenstand (45.).
Hesl: Der Meister im Eins-gegen-eins
Ich war's: Leipzigs Dominik Kaiser freut sich über seinen direkten Freistoßtreffer. imago
Nach Wiederanpfiff versuchte die SpVgg, offensiver zu agieren, konnte sich in der gegnerischen Hälfte aber weiterhin nicht entfalten. RasenBallsport nahm hingegen etwas Tempo aus der Partie und lauerte auf Lücken. Meist spielten sich die Sachsen bis zur Strafraumgrenze viele Kurzpässe zu und steckten dann in die Tiefe durch. So schickte Khedira Poulsen, der mit seinem Alleingang aber an einer starken Hesl-Parade scheiterte (52.). Wenig später setzte Poulsen Frahn in Szene, der erneut an einem sehenswerten Hesl-Reflex scheiterte. Das Eins-gegen-eins, es ist die große Stärke des 29-Jährigen Kleeblatt-Kapitäns (61.).
Leerlauf
Danach gönnte sich die Partie viele Leerlaufphasen. Die Sachsen ließen Ball und Gegner gekonnt laufen und behielten die Spielkontrolle. Die Franken konnten hingegen keinerlei Akzente setzen. Beide Trainer nutzen deshalb die Gelegenheit für Spielerwechsel. Dabei holten sich Kimmich (64.) und Kapitän Frahn (84.) den Applaus der gut 27.000 Fans ab.
Aufgrund der Zwischenergebnisse aus den anderen Stadien sahen beide Mannschaften keinen Grund für blanken Aktionismus und lieferten sich ein langweiliges Ballgeschiebe. Schiedsrichter Dr. Jochen Drees machte deshalb pünktlich Schluss. Dank den Ergebnissen der Konkurrenz hält Fürth die Klasse und startet auch in der Saison 2015/16 in der 2. Liga. Der 1. Spieltag wird vom 24. bis 27. Juli ausgetragen.