Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht veränderte seine Startelf im Gegensatz zum 1:1-Hinrundenabschluss gegen Union Berlin auf drei Positionen: Theuerkauf, Kruppke und Khelifi begannen für Pfitzner, Raffael Korte und Zuck (allesamt auf der Bank).
Fortunen-Trainer Oliver Reck reagierte auf das 2:0 beim FSV Frankfurt mit zwei Wechseln: Hoffer rückte für Benschop (Bank) ins Sturmzentrum, Bruno Soares ersetzte Bellinghausen (ebenfalls auf der Bank). Das Hinspiel hatte übrigens 2:2 geendet - Liendl und Benschop hatten die Fortuna damals stets in Front gehievt, Reichel und Nielsen gar erst kurz vor Schluss hatten stets die Antwort parat.
Taktisches Geplänkel
Attraktiv wurde es dieses Mal aber lange noch nicht. Die Anfangsviertelstunde verkam von beiden taktisch disziplinierten Teams zu einem zähen Geplänkel. Lediglich Avevor und Liendl probierten sich mit harmlosen Distanzschüssen (7. und 11.), während Erat gar mit einem Abschluss nach schönem Avevor-Zuspiel Torwart Gikiewicz zu einer kleineren Parade zwang (12.). Ansonsten aber erstickten die Teams die Angriffsabteilungen des jeweiligen Gegners mit taktischem Geschick: Die Viererketten durften stets zahlreiche Pässe spielen. Erst, wenn ein Zuspiel auf die Außenbahn kam, wurde gepresst und kaum Luft zum Atmen gelassen.
Khelifi weckt das Publikum auf
So ging das bis zum Ende der ersten 45 Minuten weiter. Mit einer Ausnahme: Kessel tankte sich im Vollsprint über die rechte Seite voran, fand mit seiner präzisen flachen Flanke kurz vor dem Fünfmeterraum Khelifi. Der schloss prompt ab, doch Unnerstall zeigte sich hellwach und hielt im Nachfassen sicher (34.). Während den beiden Defensiven Felsenfestigkeit nachgesagt werden konnte, mussten die Offensiven mit der Kritik der Ideenlosigkeit leben.
Der 18. Spieltag
Es wird geschossen
Fortunen-Trainer Reck reagierte aus diesem Grund zur Pause und brachte den bulligen Pohjanpalo für den eigentlichen Spielgestalter Liendl (46.). Der Finne ordnete sich aber zunächst dem weiterhin standhaften Credo "Defensive zuerst" unter. Trumpfkarte Risiko? Von beiden Teams weiterhin nicht gewählt! Immerhin feuerte der Fortuna-Joker mal aus der Distanz (52.), während kurz zuvor Ryu auf der anderen Seite nach einem guten Vorstoß nicht seinen Sturmpartner Nielsen fand (51.). Es ging weiter mit einem annähernden Erat-Kopfball (54.) und zwei Knallern von Ryu in die Arme des Torwarts von Hedenstad knapp drüber (56. und 58.).
Weckdienst mit Nielsen und Halloran
Freuten sich nicht nur wie hier übers 1:0, sondern vielmehr auch übers späte 2:1: Eintracht Braunschweig. picture alliance
Die letzte halbe Stunde wurde mit den Einwechslungen der Joker Benschop und Zuck sowie vielen Fouls gestartet. Gelbe Karten blieben aber aus, Schiedsrichter Sascha Stegemann regelte das gern mit einigen kurzen Ermahnungen. Dann ging es rund - und zwar richtig: Einen tollen Heber von Boland nahm Nielsen an der Strafraumkante stark mit rechts an, legte sich das Leder so gleichzeitig auf links und schloss zentral scharf ab. Torhüter Unnerstall bekam das Leder durch die Beine (67.). Geschockte Düsseldorfer? Von wegen! Gerade einmal rund 90 Sekunden später fiel direkt das 1:1. Pohjanpalo nickte eine Ecke wuchtig an den linken Pfosten, von wo das Spielgerät in den Rückraum zum freien Halloran prallte. Der Offensivmann fackelte nicht lange und bugsierte den Ball ins Netz (68.).
Kessel steht frei
Nach einiger Zeit Leerlauf entwickelten sich final noch einmal hochspannende Minuten mit nun akut drückenden Löwen. Das 2:1 hatte aber zunächst doch noch Düsseldorf auf dem Fuß, denn Joker Benschop war fast auf und davon: Im Strafraum aber grätschte Correia präzise dazwischen und klärte fair (71.). In der Nachspielzeit aber belohnten sich die Niedersachsen für ihren Schlusswillen: Nielsen feuerte aus der Distanz an den Rücken von Joker Bakenga, von dort prallte das Leder direkt vor die Füße des mit aufgerückten Kessel. Der schloss volley ab und traf zum 2:1 (90.+2). Klar, dass das heimische Publikum nun vor Überschwang kochte.
Zum Abschluss des Kalenderjahres 2014 reist Eintracht Braunschweig am Freitag (18.30 Uhr) zum Aufsteiger 1. FC Heidenheim, zeitgleich empfängt Fortuna Düsseldorf zu Hause Union Berlin.