Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl tauschte nach dem torlosen Remis bei Fortuna Düsseldorf zweimal: Engel verteidigte hinten rechts für da Costa (Schienbeinbruch), während Pekhart im Sturm den Vorzug vor Hartmann erhielt.
Ebenfalls zwei Neue brachte Union-Coach Norbert Düwel. Im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Greuther Fürth stürmte Kobylanski für Brandy (Rot-Sperre), Kreilach ersetzte im Mittelfeld Zejnullahu (Bank).
Nach kurzer Abtastphase entwickelte sich ein intensives Duell zweier gleichwertiger Mannschaften, die jedoch mit grundverschiedenen Spielphilosophien ans Werk gingen. Union agierte aus einer gesicherten Deckung heraus, lauerte folglich verstärkt auf Konter. Auf der Gegenseite hatten die Schanzer mehr vom Spiel, auch weil sie mehr in selbiges investierten. Klare Torchancen fehlten aber hüben wie drüben - beiden Mannschaften ging das nötige Quäntchen Genauigkeit beim finalen Pass ab. Seltene Ausnahmen stellten dabei Berlins Thiel (7.) und auf der Gegenseite Danilo (12.) dar.
Der 13. Spieltag
Auch wenn Torraumszenen rar waren, für Aufregung war dann aber doch gesorgt. Eine gewichte Rolle dabei spielte Schiedsrichter Tobias Stieler, der sich mit kniffligen Entscheidungen nicht als Heimreferee entpuppte. So pfiff er in der vierten Minute bei Matips Kopfballtreffer Abseits und gab in der 17. Minute Elfmeter. Bei einer Ecke wollte Engel etwas zu ungestüm gegen Quiring klären und traf dabei seinen Gegenspieler unglücklich. Köhler übernahm die Verantwortung, traf souverän ins linke Eck und beendete damit die Ingolstädter Serie von 538 Minuten ohne Gegentor. Damit nicht genug, denn kurz darauf entwischte Quiring bei einem Konter der gegnerischen Hintermannschaft und stellte auf 2:0 (21.).
Hasenhüttl reagierte auf die schwache Angriffsleistung seiner Elf, brachte Bauer für Pekhart und beorderte Hintersser dafür ins Sturmzentrum (32). Vier Minuten später war der Anschluss dann auch geschafft, allerdings zeichnete dafür kein Ingolstädter verantwortlich: Bei einem langen Ball beförderte Parensen den Ball bei einem völlig missratenen Klärungsversuch ins eigenen Netz zum 1:2. Die Ingolstädter hatten ihre Aufholjagd gestartet und konnten noch im ersten Durchgang einen Haken unter den Punkt "Ausgleich" setzen.
FCI rennt sich ein wenig fest - Polter schlägt aus dem Nichts zu
Jubelnde Schanzer: Matip, Bauer, Roger, Morales und Leckie (v.re.). picture alliance
Wie schon mehrfach zuvor profitierte der FCI dabei von gegnerischen Zuordnungsschwächen bei ruhenden Bällen, schlug nun aber Kapital daraus: Groß zog einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld nach innen, wo Matip sträflich frei stand und den 2:2-Pausenstand markierte (45.).
Nach Wiederanpfiff kamen die Hausherren mit gewetzten Messern aus der Kabine. Das Ziel war klar: Drei Punkte sollten nun her. Union geriet zusehends unter Druck, konnte fortan kaum noch für Entlastung sorgen und musste alsbald mehrfach einige brenzlige Situationen überstehen (Leckie, 48., 51.; Hinterseer, 55., 63.).
Im weiteren Verlauf verflachte die Begegnung allerdings zusehends. Union schien sich mit einem Punkt zufrieden zugeben. Die Berliner zogen sich immer mehr zurück, machten die Räume mit zwei engmaschigen Viererketten sehr eng und störten so den Spielfluss der Schanzer entscheidend, sodass diese aus ihren klaren Feldvorteilen kein Kapital schlagen konnten. Schlimmer noch für Gastgeber war, dass Thiel kurz vor Schluss einen sehenswerten Pass in den Lauf von Polter spielte. Dieser bedankte sich, tunnelte FCI-Keeper Özcan und markierte den durchaus überraschenden Treffer zum 3:2 (79.).
Die Schanzer steckten nicht auf, bliesen danach zur Schlussoffensive und wurden belohnt: Maßgeblichen Anteil daran hatte Joker Mijatovic. Wenige Minuten nach seiner Einwechslung stand der Kroate bei einer Ecke goldrichtig und markierte per Kopf in der ersten Minute der Nachspielzeit den vielumjubelten Treffer zum 3:3-Endstand.
Nach der Länderspielpause geht es für Ingolstadt am Sonntag, den 23. November (13.30 Uhr), beim 1. FC Nürnberg weiter. Union Berlin empfängt tags zuvor (13 Uhr) die Münchner Löwen.