Leipzigs Trainer Alexander Zorniger stellte nach der 1:2-Auswärtspleite bei Union Berlin einmal um und brachte Kaiser für Morys. Er wechselte das System von einem 4-3-3 auf ein 4-4-2.
Markus Kauczinski, Übungsleiter des KSC, vertraute exakt auf die Anfangsformation, die zuletzt einen 3:0-Sieg gegen Nürnberg eingefahren hatte.
Leipzig drückte vom Anpfiff weg auf die Tube. Karlsruhe stemmte sich aber erfolgreich gegen die ersten, nicht sehr strukturierten Angriffswellen und bewies seine Gefährlichkeit im Konterspiel - Yabo stand aber im Abseits (8.). Es sollte in der ersten halben Stunde das einzige Mal sein, dass die Gäste im Strafraum von RB auftauchten. Die Hausherren zeigten sich enorm aggressiv und schnürten die Badener in ihrer eigenen Hälfte ein.
Poulsen hieß das Schwungrad in der Leipziger Offensive, der schnelle Däne war kaum zu bremsen und fädelte mit Flügelläufen immer wieder Angriffsaktionen der Zorniger-Elf ein (9., 17.). Zwischenzeitlich forderte der Aufsteiger nach Kempes Zweikampf mit Poulsen zudem vergeblich Elfmeter (14.).
Allen Bemühungen zum Trotz biss sich RB aber immer wieder an der gut organisierten Defensive der Gäste fest, es fehlte an der letzten Konsequenz und Durchschlagskraft. Auf der Gegenseite bewies Karlsruhe Effizienz bei einem schulmäßigem Konter: Kempes weiter Pass erreichte Yabo, der sich gegen Sebastian durchsetzte, in den Strafraum eindrang und dann auch noch Compper bei seinem Pass ins Zentrum tunnelte. Micanski schob aus sieben Metern flach ein (33.).
Aus dem Spiel heraus klappte wenig bei den Hausherren, die im letzten Drittel zu oft auf Zufälligkeiten setzten. So musste ein Standard für den verdienten Ausgleich herhalten: Kaiser zirkelte einen Freistoß aus 25 Metern um die Abwehrmauer hoch ins rechte Eck. Orlishausen war noch dran, streckte sich aber letztlich vergeblich - der 1:1-Pausenstand (37.).
Der 7. Spieltag
Bei seinem Blitzstart bewies Leipzig Präzision im Umschaltspiel: Kaiser verarbeitete Teigls Pass ins Mittelfeld klasse und spielte einen genau getimten Steilpass auf Sprinter Poulsen, der zwei Verteidigern locker enteilte, Orlishausen umspielte und ins leere Tor einschob - Saisontreffer Nummer fünf (48.).
RB zog sich danach etwas zurück, lauerte auf weitere Konter. Und dieselben Protagonisten sorgten für die Duplizität der Ereignisse: Wieder fand Kaisers Traumpass die Schnittstelle der KSC-Abwehr, wieder startete Poulsen, diesmal allerdings aus hauchdünner Abseitsposition. Die wurde nicht geahndet, der Angreifer umkurvte den KSC-Keeper ein zweites Mal und netzte ein (58.).
Auf beiden Seiten begann ein munteres Wechselspiel. Unter anderem Valentini kam für Torres und wäre bei seiner ersten Aktion fast Wegbereiter des Anschlusstreffers gewesen, aber Gulde nickte die Freistoßflanke des Jokers knapp vorbei (68.). Ansonsten blieb das Offensivspiel Karlsruhes trotz neuen Personals Stückwerk. Der Aufsteiger stand kompakt, verwaltete den Vorsprung und bremste die Aktionen der Kauczinski-Elf meist schon weit vor dem eigenen Strafraum aus.
Die Schlussphase begann. Ohne weitere Aufreger plätscherte die Partie ihrem Ende entgegen, weil die Badener zwar nie aufgaben, den Weg vor das Tor aber einfach nicht mehr fanden.
Am Samstag (13 Uhr) empfängt der Karlsruher SC den FC Ingolstadt, während Leipzig tags darauf (13.30 Uhr) zur Fortuna nach Düsseldorf reist.