HSV-Coach Josef Zinnbauer stellte nach der klaren 0:3-Niederlage in Hoffenheim auf vier Positionen um: Adler ersetzte den gesperrten Drobny (Rote Karte) im Tor, davor agierten Djourou, Müller und Kapitän van der Vaart für Ostrzolek, Gouaida (beide Bank) und Jiracek (5. Gelbe Karte).
Berlins Trainer Pal Dardai vertraute dagegen derselben Startelf wie beim 2:2 gegen Schalke 04 . Rückkehrer Schulz (nach Gelb-Rot) blieb demnach nur die Bank, während es der mitgereiste Ronny nicht einmal in den Kader schaffte.
Kraft passt auf
Die Berliner überließen vom Anpfiff weg den Hausherren das Zepter. Mit dem vielen Ballbesitz und Aufbauspieler van der Vaart, der sich immer wieder zwischen Cleber und Djourou fallen ließ, gewannen die Hamburger über die Anfangsphase hinweg viel Sicherheit. Lediglich im vorderen Drittel agierte die Offensivabteilung um Stieber teilweise zu hektisch. Einige Chancen sprangen aber heraus: Stiebers abgefälschter Schuss wurde gerade noch von Kraft zur Ecke geklärt, nach dieser Cleber frei zum Kopfball kam und verzog (6.). Ein folgendes Tor nach einem Eckball zählte außerdem zu Recht nicht, weil sich Cleber gegen Kapitän Lustenberger klar aufstützte (12.).
In der Folgezeit fingen sich die Hauptstädter mehr und mehr und ließen defensiv nichts mehr anbrennen. Weil gleiches für die Rothosen galt, entwickelte sich ein zähes Spiel mit vielen Fouls und viel Mittelfeldgeplänkel. Immerhin setzte Stieber noch einen Distanzschuss knapp links vorbei (35.), während Ben-Hatira einen Abschluss verzog (45.).
Die Angst vor Fehlern regiert
Der 26. Spieltag
Mit einem personellen Wechsel starteten beide Teams in den zweiten Durchgang. Auf Berliner Seite agierte Haraguchi anstelle von Ben-Hatira. Das spielerische Bild blieb aber zunächst gleich: Niemand wollte zu viel Risiko gehen, niemand wollte unnötig Lücken auftun. Ganz offensichtlich regierte die Angst davor, selbst einen fatalen Fehler zu begehen. So plätscherte die Begegnung viele weitere Minuten dahin.
Hitziger Cleber - Präziser Plattenhardt
Genauer gesagt bis zur 64. Minute, als Roy Beerens mit seiner Flanke den komplett freien Kalou im Strafraum fand. Der Kopfball des Ivorers geriet allerdings zu ungenau und flog direkt in die Arme von Keeper Adler. Auf der anderen Seite brauchte Joker Lasogga nach einem Aufbaufehler von Brooks zu lange für seinen letztlich direkt abgeblockten Abschluss (69.).
Die Berliner feiern das Tor von Sebastian Langkamp (3.v.r.). picture alliance
Die Schlussphase brach an - und in ihr wurde es kurzzeitig turbulent. Und zwar zugunsten der Berliner Hertha: Erst sah Cleber wegen eines Ellenbogentreffers am Kopf im Luftkampf mit Lustenberger die Gelb-Rote Karte (81.), ehe Plattenhardt mit einer präzisen Freistoßflanke Langkamp fand. Der Verteidiger netzte per Kopf ein - und sicherte der "Alten Dame" damit den wichtigen Dreier. Die Hauptstädter blieben damit zum vierten Mal in Serie ohne Niederlage (zwei Siege, zwei Remis).
Nach der Länderspielpause geht es für den Hamburger SV am Samstag, den 4. April, um 15.30 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen weiter. Tags darauf (17.30 Uhr) empfängt Hertha BSC den Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn zum nächsten Kellerduell.