Elfmeter nach acht Sekunden
Paderborns Trainer André Breitenreiter begnadigte nach der 0:5-Packung beim 1. FSV Mainz 05 die aus diziplinarischen Gründen nicht berücksichten Brückner und Kachunga und stellte das Duo zusammen mit Neuzugang Lakic in die Startelf. Dafür mussten Kutschke, Rafa Lopez (beide Bank) und Strohdiek (nicht im Kader) weichen. Hamburgs Coach Joe Zinnbauer tauschte nach der 0:2-Heimpleite gegen den 1. FC Köln zweimal Personal und brachte Marcos und Stieber für Götz und Gouaidia (beide Bank).
Sämtliche taktische Vorhaben wurden schon nach acht Sekunden über Bord geworfen: Mit dem ersten Angriff drang Jansen mit Tempo in den Strafraum ein und wurde dort von Wemmer und Ziegler in die Zange genommen. Dabei brachte Ziegler Jansen aus dem Tritt - es resultierte ein Strafstoß in der ersten Minute! Van der Vaart trat an und versenkte den Elfmeter sicher im linken Eck (2.). Damit erlöste der Kapitän den HSV nach 397 langen Minuten ohne eigenen Treffer. Eine eiskalte Dusche für die Hausherren und ein Blitzstart für die Gäste waren perfekt.
HSV verteidigt und lauert - SCP ohne Durchschlagskraft
Der 19. Spieltag
In der Folge tat Hamburg in der Vorwärtsbewegung nur noch das Nötigste und zog sich stattdessen kompakt zurück. Der SCP brauchte einige Minuten, um den Schock des frühen Gegentreffers abzuschütteln und agierte dann aktiver und zielstrebiger nach vorne. Gegen das hanseatische Bollwerk war aber nur selten ein Durchkommen. Stoppelkamp (10., 20.) gab zumindest zwei Warnschüsse ab. Auf der anderen Seite sorgte der HSV noch einmal für Gefahr: Kruse lenkte eine flache Stieber-Flanke vor die Füße von van der Vaart, der sofort abschloss, aber am sich ihm entgegenwerfenden Brückner hängen blieb (21.).
Auch im weiteren Verlauf gab es vor allem viele Mittelfeldgeplänkel zu sehen. Hamburg formierte sich in der Rückwärtsbewegung in einem 4-4-2. Die beiden Viererketten waren für Paderborn kaum zu durchbrechen, zumal Stieber und Olic davor schon den Spielaufbau der Hausherren störten. Entsprechend entwickelte der SCP kaum Torgefahr. Die beste Chance hatte noch Bakalorz, der eine Stoppelkamp-Ecke aus acht Metern links vorbei köpfte (33.). Die Hanseaten lauerten gegen ungeduldig werdende Ostwestfalen auf Lücken und fanden diese in Person von Stieber, der das Ziel zweimal verfehlte (37., 45.).
Kachunga trifft die Latte - Jansen ins Tor
Keine Durchschlagskraft: Paderborns Moritz Stoppelkamp gegen Hamburgs Slobodan Rajkovic. Getty Images
Auch nach der Halbzeitpause blieben die Nullsiebener die aktivere Mannschaft. Gegen sehr passive Rothosen baute Paderborn immer mehr Druck auf. Die große Möglichkeit zum Ausgleich hatte Kachunga, der frei vor Drobny den herauseilenden Torwart überlupfte, doch der Ball klatschte nur an die Latte (54.). Große Aufregung gab es dann wenig später, als Kachunga gegen Marcos in den Sechzehner eindrang. Der Linksverteidiger zog am Trikot, Kachunga ging zu Boden, doch Schiedsrichter Peter Gagelmann gab den Strafstoß nicht (63.).
Trotz Einbahnstraßenfußball entwickelte der Aufsteiger zu wenig Durchschlagskraft. Eiskalt zeigte sich stattdessen der HSV: Nach einer Ecke schoss Jansen aus der Spielertraube heraus flach ins rechte Eck und sorgte für eine Vorentscheidung (72.).
Paderborn verfängt sich im Hamburger Netz - Stieber setzt den Schlusspunkt
Nun verzweifelte Paderborner versuchten es nach wie vor bevorzugt über die Flügel und warfen mit fortschreitender Spieldauer immer mehr nach vorne. Breitenreiter brachte mit Saglik sogar einen zusätzlichen Stürmer (81.), doch auch mit dieser Maßnahme bekam der SCP keinen Zugriff in der gegnerischen Box. Hamburg verteidigte weiterhin konsequent und robust - stand tief und lauerte gegen jetzt sehr hoch stehende Hausherren auf Konter. Einen solchen brachten die Hanseaten in der Nachspielzeit an: Jansen flankte von links in den Sechzehner, wo Joker Rudnevs für Stieber per Kopf ablegte. Der Ungar donnerte die Kugel mit einem Direktschuss zum 3:0-Endstand in den rechten Winkel (90.+1).
An diesem Samstag (15.30 Uhr) tritt Paderborn im Aufsteigerduell in Köln an. Um 18.30 Uhr empfängt dann Hamburg im Nord-Duell Hannover 96.