FSV-Coach Kasper Hjulmand tauschte gegenüber dem torlosen Remis in Leverkusen einmal Personal: Park rutschte für Baumgartlinger, der sich mit einer Sehnenreizung im Knie herumplagt, ins Team. Freiburgs Trainer Christian Streich wartete nach dem 2:0 gegen Schalke derweil mit drei Startelf-Änderungen auf: Sorg übernahm für den verletzten Riether (Muskelfaserriss in der Wade) nicht nur rechts in der Viererkette, sondern von diesem auch die Spielführerbinde. Klaus verdrängte Kerk auf die Bank. Guedé stürmte anstelle von Freis (Adduktorenprobleme).
In einer zerfahrenen Anfangsphase beharkten sich die Teams im Mittelfeld. Die Zweikampfintensität war hoch, abgesehen davon der Unterhaltungswert der Partie jedoch gering. Nach knapp fünf Minuten übernahm Mainz zusehends die Spielkontrolle. Eingeladen von im Aufbau nun zu fehlerhaften Freiburgern verzeichneten die Nullfünfer nach zehn Minuten auch die ersten Torannäherungen: Junior Diaz ging aus der Distanz volles Risiko, jagte das Spielgerät aber über den Balken. Keine 60 Sekunden später kam Okazaki zum Abschluss. Diesmal sauste die Kugel rechts vorbei.
Spieler des Spiels
Spielnote
Tore und Karten
1:0 Junior Diaz (27')
1:1 J. Schmid (30')
Spieldaten
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Coface-Arena |
| Zuschauer | 28.157 |
In einer abgesehen von diesen mutigen Versuchen höhepunktarmen Partie blieben die Hausherren das im Vorwärtsgang aktivere Team. Die Freiburger, die in den ersten Spielszenen mutig nach vorne gespielt hatten, verlegten sich auf Konter. In Ansätzen machte das der Sportclub durchaus gefällig. So in der zwölften Minute, als Günter mit einem Diagonalball Klaus suchte. Doch Junior Diaz hatte aufgepasst, klärte eingerückt vor dem einschussbereiten Freiburger. In einer nahezu identischen Szene war es auf der Gegenseite Sorg, der nach Brosinskis Hereingabe im letzten Moment vor Koo zur Stelle war (17.).
In Strafraumnähe mangelte es den Kontrahenten an Durchschlagskraft und Präzision. In der 27. Minute war diese Aussage obsolet - zumindest aus Mainzer Sicht. Für die Führung bemühten die Nullfünfer allerdings einen Standard: Geis beförderte die Kugel per Freistoß an die Fünfmetergrenze, wo Junior Diaz - von Guedé nur begleitet und nicht bedrängt - das Leder direkt abnahm - 1:0! Die Rheinhessen hatten nun Rückenwind, wollten umgehend nachlegen. Chancen dafür boten sich Mainz in rascher Abfolge: Wieder war Junior Diaz beteiligt, Guedé diesmal aber eher am Ball - Außennetz! Im Anschluss an die nachfolgende Ecke prüfte Klaus ungewollt SC-Schlussmann Bürki (29.).
Flanke Mehmedi, Kopfball Schmid, 1:1!
Mainz drückte, Mainz drängte, Freiburg glich aus: Mehmedi nutzte im Anschluss an einen überlegt vorgetragenen Spielzug seinen Freiraum, um eine Maßflanke auf Schmid zu adressieren. Der Elsässer wuchtete die Kugel unbedrängt in die Maschen (30.). Drei spektakuläre Minuten entschädigten für davor viel Leerlauf, der bis zur Pause dann aber wieder Einzug halten sollte. Die Hjulmand-Truppe behielt die Spielkontrolle, war aber vor konterstarken Freiburgern gewarnt. Da Bürki kurz vor dem Kabinengang vor Jairo am Ball war (45.) - Geis hatte den Spanier mit einem herrlichen Zuspiel in Szene gesetzt -, ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Der 12. Spieltag
War die Auseinandersetzung vor der Pause schon über weite Strecken kein Leckerbissen, sank das Niveau nach Wiederbeginn sogar. Wenig Tempo, keine Variation, zudem mangelte es den Kontrahenten an Genauigkeit, um für Torgefahr zu sorgen. Wie aus dem Nichts ging Freiburg dann in Front! Mehmedi verwertete Schmids Eckball, indem er das Spielgerät handlungsschnell mit dem Kopf ins Netz jagte (58.). Der FSV hatte vergessen, wo das Gaspedal ist - das Streich-Ensemble die Mainzer mit einem disziplinierten, effizienten Auftritt aber auch selbst ziemlich ausgebremst.
Die Partie in der Coface-Arena plätscherte vor sich hin. Die Hausherren agierten zu behäbig und zu ideenlos, um die stabile Abwehr der Breisgauer herauszufordern. Erst in der 76. Minute war es Okazaki, der dem Ausgleich nahe kam. Der Abschluss des Japaners flog rechts vorbei. Mainz hatte mehr Ballbesitz, aber zu wenige Tempowechsel, zu wenig Wucht nach vorne. Die Minuten verstrichen ereignislos.
Doch kurz vor Abpfiff fiel doch noch der Ausgleich! Okazaki brachte den Ball nahe der Torauslinie als Flanke an den zweiten Pfosten. Mitrovic konnte auf der Linie nicht klären, sodass der aufgerückte Bell die Kugel aus der Nahdistanz über die Linie drückte (88.). Wenig später war Schluss und die Punkteteilung damit amtlich.
Der 1. FSV Mainz 05 ist am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr beim FC Schalke 04 gefordert. Der SC Freiburg hat bereits am Vorabend den VfB Stuttgart zu Gast. Die südbadisch-schwäbische Kraftprobe startet um 20.30 Uhr.
