Bayerns Trainer Pep Guardiola stellte sein Team in Absenz von Kapitän Lahm (Knöchelbruch) schlicht offensiver auf: einzig Xabi Alonso sicherte im Mittelfeld ab, davor tummelten sich mit Ribery, Robben, Götze, Müller und Lewandowski fünf Offensivkräfte. Damit nahm Guardiola gegenüber dem souveränen 4:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt zwei Änderungen vor: Benatia verteidigte für Dante, Robben ersetzte Lahm. Auch Hoffenheims Coach Markus Gisdol nahm im Vergleich zum dem spektakulären 3:4 gegen den 1. FC Köln zwei Startelf-Veränderungen vor: Rudy rückte für Polanski auf die Doppelsechs, Modeste ersetzte Szalai im Sturm.
Modeste vergibt den Hochkaräter
Eben jenem Modeste bot sich auch die Großchance auf das frühe Führungstor für die Gäste, die damit ihre mutige und starke Anfangsphase hätten krönen können. Doch der Franzose setzte eine Elyounoussi-Hereingabe freistehend mit dem Kopf daneben (9.). Die Gisdol-Schützlinge beeindruckten durch frühes Pressing und einem offenen Visier, die Bayern taten sich anfangs schwer mit dem aufmüpfigen Gegner. Die erste gute Chance hatte Müller, der nach einer weichen Ribery-Hereingabe per Volley an Baumann scheiterte (15.). Auch bei Lewandowskis Flachschuss aus spitzem Winkel war der Schlussmann auf dem Posten (20.).
Zwar stand die TSG-Defensive ansonsten aufmerksam, doch einmal wurde Götze zu viel Platz und Zeit am Ball gewährt, was dieser per fulminantem Schuss hoch ins rechte Eck zu nutzen wusste - 1:0 (22.). Fortan übernahmen die Münchner besser das Kommando, Götze verpasste seinen Doppelpack und das Gehäuse per Flachschuss knapp (32.).
Die Kraichgauer konnten die Leistung aus den ersten zwanzig Minuten nicht aufrecht erhalten und mussten kurz vor der Pause den zweiten Gegentreffer hinnehmen: Robben wurde im Strafraum von Beck nicht an der Flanke gehindert, die Lewandowski am zweiten Pfosten problemlos vollendete (39.). So ging es mit 2:0 in die Kabinen.
Der 12. Spieltag
Szalais unglaublicher Fehlschuss
So temporeich und attraktiv der erste Durchgang war, so müde präsentierte sich der zweite hauptsächlich. Hoffenheim versuchte sich zwar wieder mehr im Vorwärtsgang, kam aber nicht entscheidend durch, weil der letzte Pass jeweils misslang. Die Bayern hatten ihrerseits durch Götze (56.) und Robben (57.) zwei gefährliche Abschlüsse, doch Baumann und das Außennetz waren Endstation.
Dann nahm sich die Partie wieder eine Auszeit, ehe Volland mit einem Distanzschuss Neuer und die Bayern aus der Lethargie erweckte (66.). Gisdol glaubte noch an einen Punktgewinn und brachte kurz darauf mit Schipplock und Szalai zwei frische Angreifer (71.) - und Letzterem sollte sich hernach die Riesenchance auf den Anschluss bieten.
Schipplock spitzelte die Kugel auf der Torauslinie vor das Gehäuse zu seinem Sturmpartner Szalai, der es fertig brachte, mutterseelenallein vor dem Tor Neuer aus wenigen Metern anzuschießen, obwohl der Schlussmann auch nicht wirklich präsent war (75.). Ein unglaublicher Fehlschuss, der sich bitter rächen sollte. Denn auf der Gegenseite lupfte Robben den Ball zur Entscheidung nach Doppelpass mit Lewandowski lockerleicht ins Netz (82.).
Szalai sieht nach rüden Foul Rot
Zuvor gab Schweinsteiger sein vielumjubeltes Comeback unter dem tosenden Applaus der Allianz Arena. Kurze Zeit später glückte dem Bayern-Urgestein sogar noch eine Vorlage, als er Rode in Szene setzte, der für den Schlusspunkte sorgte (87.) - zumindest von den Toren her. Denn für den hässlichen Schlusspunkt sorgte Szalai, der gegen Dante den Fuß drüber hielt und von Schiedsrichter Gagelmann umgehend mit Rot vom Platz gestellt wurde (90.). Dann pfiff Gagelmann ab, und die Bayern hatten den nächsten lockeren Sieg eingefahren gegen nur zwanzig Minuten starke und aufmüpfige Hoffenheimer.
Der Meister reist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) zu Hertha BSC. Hoffenheim empfängt am Samstagabend (18.30 Uhr) Hannover 96.