Bayern-Coach Pep Guardiola brachte gegenüber dem 1:0 in der Champions League bei ZSKA Moskau zweimal neues Personal: Für Müller und Götze standen Rafinha und Shaqiri in der Startelf.
Zwei Neue hatte auch 96-Übungsleiter Tayfun Korkut nach der 0:1-Niederlage in Stuttgart an Bord: Felipe (Startelfdebüt) und Sobiech durften für Bittencourt und Andreasen ran.
Der Rekordmeister begann diesmal im 3-4-3 und traf auf einen Gegner, den Korkut im 5-3-2 System vermeintlich sehr defensiv ausgerichtet hatte. Aber individuelle Fehler der Niedersachsen sahen effiziente Bayern bald mit 2:0 in Front.
Zunächst spekulierte Marcelo nach Rafinhas Pass von der Mittellinie in die Spitze auf Abseits. Lewandowski aber stahl sich im Rücken des Brasilianers im richtigen Moment davon, nahm den Ball mit der Brust an und vollendete frei vor Zieler per Rechtsschuss aus 14 Metern flach ins rechte Eck (6.).
Die Münchner hatten im Mittelfeld zu viel Platz, die Korkut-Elf, deren taktischer Plan nach schnellem Rückstand Makulatur war, bekam die Räume einfach nicht dicht. Und machte Fehler im Aufbauspiel: Nach Felipes Fauxpas marschierte Robben gen Strafraum, Hannover bekam die Tür im Zentrum nicht zu und der flinke Niederländer schoss aus 16 Metern flach wieder ins rechte Eck (13.).
Alonso listig, Robben temporeich
Zwei Chancen, zwei Tore. Während die konzentrierte Guardiola-Elf mit großer Ballsicherheit und Selbstverständlichkeit das Spiel nach Belieben dominierte, fanden die ängstlichen Niedersachsen offensiv überhaupt nicht statt. Bayern nutzte den respektvollen Abstand des Gegners zu einem Angriff nach dem anderen. Schlitzohr Alonso konnte Zieler von der Mittellinie nicht überlisten (20.), Robben wirbelte weiter, hatte sein Visier aber bei mehreren Anläufen nicht genau genug eingestellt (30., 32., 36.).
Lewandowski nach vergebener Kopfballchance (37.) schon, sein zweites Tor war gegen die einmal mehr orientierungslose Gästedeckung fast spiegelgleich wie sein erstes: Diesmal fand Shaqiris Pass von der Mittellinie den wieder im Rücken der Abwehr kreuzenden Goalgetter. Gekonnte Ballan- und mitnahme, ein paar Schritte und schon lag das Leder nach dem Schuss des Polen aus zehn Metern mit Hilfe des Innenpfostens diesmal im linken Eck (38.).
Weil Sobiech beim einzig gefährlichen Angriff von 96 frei vor Neuer am Keeper scheiterte (44.), ging es mit dem 3:0 in die Pause.
Der 7. Spieltag
Mit Pander und Bittencourt für Albornoz und Joselu startete 96 mit Wiederanpfiff. Sportdirektor Dirk Dufner hatte im Interview in der Pause auf eine stabilere Defensive seines Teams gesetzt. Die Niedersachsen gingen das Unternehmen Schadensbegrenzung unverändert mit einer Fünfer-Abwehrkette an.
Die Münchner kontrollierten die Partie weiterhin, ließen es ruhiger angehen und etwas an Zielstrebigkeit fehlen. Die Korkut-Elf kam so zu mehr Entlastung und Ballbesitz, ohne Gefährlichkeit auszustrahlen. Nur noch selten zog der Rekordmeister das Tempo an. Wenn, wurde es sofort gefährlich, meist mit Robbens (59., 70.) und Lewandowskis (66.) Beteiligung.
Auch Robben wird zum Doppelpacker
Insgesamt waren die Gäste wohl froh über den Energiesparmodus der Hausherren, blieben sie doch von einer möglichen Kanter-Niederlage verschont. Einen aber hatten die Bayern noch im Köcher: Robben spielte Doppelpass mit Schulz, von dem der Ball auf dem Weg des Flügelflitzers nach innen unglücklich abprallte. Gegen den Scharfschuss des Niederländers aus 13 Metern ins rechte Eck war Zieler machtlos (79.).
Die Niedersachsen erweiterten ihre Negativbilanz in München auf nunmehr 23 Niederlagen bei zwei Unentschieden und einem Sieg.
Nach der Länderspielpause empfängt der FC Bayern am Samstag, den 18. Oktober (15.30 Uhr) Werder Bremen, während Hannover zeitgleich Borussia Mönchengladbach zu Gast hat.