Tayfun Korkut, Cheftrainer von Hannover 96, stellte nach der 0:2-Auswärtsniederlage in Paderborn dreimal um: Pander (Oberschenkelverhärtung) wurde von Albornoz ersetzt, Andreasen rückte für Schmiedebach (Hüfte) in die Mannschaft. Zudem kam Briand zu seinem Startelf-Debüt, er verdrängte Sobiech auf die Bank. Kölns Coach Peter Stöger tauschte im Vergleich zum 0:0 im Rhein-Derby gegen Gladbach zweimal Personal: Ujah und Olkowski machten Platz für Peszko und Halfar.
Joselu dreht sich, Horn ohne Chance
Die Zuschauer in der AWD-Arena sahen eine flotte Anfangsphase, was an zwei gut organisierten Teams lag. Im Spiel gegen den Ball bauten die Gäste auf ein 4-4-2-System mit Halfar und Osako in vorderster Front. In der Offensive ging es meist über die Außenpositionen, wobei Risse auf rechts - anders als Peszko auf der Gegenseite - ein echter Aktivposten war. 96 hielt mit intensivem Gegenpressing dagegen und nutzte gleich die erste sich bietende Chance: Briand wurde noch abgeblockt, der Ball sprang zu Joselu, der Horn aus der Drehung überwand (6.) - das erste Gegentor für den Kölner Schlussmann in der 1. Bundesliga.
Osako hatte Sekunden später die schnelle Antwort auf dem Fuß, traf aber nur Zieler (7.). Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf technisch ansehnlichem Niveau. Albornoz (10.) und Risse (15.) verzogen aus der Distanz, ansonsten versandeten hüben wie drüben gute Ansätze zwischen den Strafräumen. Die Gäste übernahmen nach und nach die Spielkontrolle. Lehmann und Vogt ließen sich im Aufbau abwechselnd zwischen die Innenverteidiger fallen, um das Spiel zu lenken. Die Außenverteidiger schoben dafür weit auf.
Der 5. Spieltag
Hannover kontert nicht sauber
Doch unterliefen den Geißböcken immer wieder vermeidbare Fehler, die Hannover zum Kontern einluden. Kiyotake (26.) und Bittencourt (29.) nutzten diese Räume aber noch nicht. In der Defensive standen die Niedersachsen dafür sehr kompakt, verschoben diszipliniert und gewannen deutlich mehr Zweikämpfe. So büßte das Spiel zwar nicht an Tempo, wohl aber an Höhepunkten ein. Risse (36.) versuchte es noch einmal aus der Distanz, der Rest waren viele Ungenauigkeiten - auf beiden Seiten.
Köln haushoch überlegen
Nach dem Seitenwechsel ergriffen die Gäste sofort die Initiative. Die Stöger-Schützlinge attackierten ihre Gegenspieler aggressiv und oft in Überzahl, was nur durch intensive Laufarbeit machbar war. War in der ersten Hälfte die rechte Seite die aktivere, ging es nun meistens über Linksverteidiger Hector, der viel Wirbel machte. Trotz aller Überlegenheit fanden die Gäste aber nicht die entscheidende Lücke im 96-Riegel.
Das erkannte auch Stöger und nahm Osako und Peszko raus und brachte Zoller und Ujah in die Partie. Von Hannover kam indes nicht mehr viel. Bittencourt schloss einen Konter in Horns Arme ab (59.), ansonsten beschränkten sich die Niedersachsen auf ihre immer noch konzentrierte Defensivarbeit. Doch mit Hector hatte 96 immer wieder Probleme: In der 69. Minute ließ er gleich drei Mann aussteigen und vergab dann freistehend die beste Kölner Chance.
96 sorgte kaum noch für Entlastung. Der FC spielte engagiert und ansehnlich, doch fehlte einfach der letzte Punch, auch bei Zoller (73.) und Ujah (75.), die etwas zu hoch zielten. Bis zum Schlusspfiff blieb es ein einziges Powerplay des Aufsteigers, der körperlich wesentlich frischer wirkte. Mit Glück und Geschick rettete Hannover den Sieg am Ende über die Zeit.
Am Samstag (15.30 Uhr) schließt Hannover 96 die englische Woche mit einem Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart ab. Zeitgleich empfängt der 1. FC Köln den Meister FC Bayern München.