Lucien Favre, Coach von Borussia Mönchengladbach, veränderte im Vergleich zum torlosen Remis im Rhein-Derby gegen Köln die linke Seite. Alvaro Dominguez ersetzte Wendt in der Defensive. In der Offensive kam der Belgier Hazard statt Johnson zu seinem Pflichtspiel-Debüt in der Anfangsformation.
HSV-Trainer Josef Zinnbauer sah nach dem Achtungserfolg des 0:0 gegen den Meister aus München keine Veranlassung, seine Startelf zu verändern.
Der HSV erwischte den besseren Start. Mit frühem Stören und laufintensivem Verschieben in der Defensive ließen die Hanseaten den Gladbachern kaum Raum und suchten gleichzeitig mit schnellen Angriffen den Weg zum Tor. Auch bei Eckbällen lag Hamburg zunächst vorne. Doch kaum fand die Borussia Mitte der ersten Hälfte nach ein paar Minuten Verschnaufpause auf beiden Seiten besser ins Spiel, fiel sofort die Führung: Nach Hahns Flanke traf Kruse mit seiner Abnahme aus der Luft zunächst nur den rechten Innenpfosten. Doch den Abstauber aus kürzester Distanz bugsierte der Angreifer mühelos über die Torlinie (25.).
Der 5. Spieltag
Es folgte eine Drangphase, in der die Borussia mehrere gute Chancen zum 2:0 vergab. Raffael entschied sich links aus spitzem Winkel am Fünfmeterraum - trotz zweier Anspielstationen - dazu, selbst abzuschließen. So parierte Drobny im kurzen Eck (28.). Nach einem Eckball köpfte Jantschke nur um Zentimeter am Tor vorbei (34.). Gegen die nun direkt und schnell spielende "Fohlenelf" hatte die HSV-Abwehr nun immer wieder Probleme, die von den agilen Gladbacher Offensivakteuren gerissenen Lücken rechtzeitig wieder zu schließen.
Eine umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Deniz Aytekin, der dem HSV einen Freistoß vor dem Strafraum zusprach, nachdem Jantschke einen Ball vor Nicolai Müller geklärt hatte, brachte den Hamburgern noch eine Chance, doch Lasogga scheiterte eher kläglich an der Mauer (36.). Kurz darauf verzog auch Müller aus halbrechter Position für die Gäste (38.).
Götz und Cigerci junior debütieren
Enger Bewachung erfreut sich Pierre-Michel Lasogga (li.) hier von Martin Stranzl. Getty Images
Erneut kamen die Hamburger wach aus der Kabine. Doch wie bereits in der ersten Hälfte mangelte es dem HSV bei aller Willenskraft an spielerischen Ideen, um wirklich gefährlich zu werden. Stattdessen verpasste Kruse nach einem Konter in der 50. Minute aus spitz gewordenem Winkel und in Bedrängnis von Djourou das 2:0.
Insgesamt präsentierte sich die Begegnung im zweiten Abschnitt unruhiger als in den ersten 45 Minuten. Einerseits prägten viele Unterbrechungen die Partie, andererseits versuchten beide Mannschaften, das Mittelfeld sehr schnell zu überbrücken. Der aufgerückte Ostrzolek hatte so nach kleinem Solo eine gute Schussgelegenheit für den HSV aus der Distanz, die Sommer entschärfte (59.). Fünf Minuten später hatte Hamburg seine beste Gelegenheit: Djourou köpfte nach Freistoßflanke von Holtby nur knapp am Tor vorbei (64.).
Obwohl die Hamburger in den letzten 20 Minuten durchaus Druck machten, waren die Gladbacher bei ihren gelegentlichen Kontern gefährlicher. Kruse zielte mit einem abgefälschten Schuss knapp links am Tor vorbei (78.), auch Herrmann verfehlte das Ziel aus halbrechter Position im Sechzehnmeterraum nur knapp (86.), Johnson scheiterte vom Strafraumrand an Drobny (90.+1). Im direkten Gegenzug verhinderte Xhaka gegen Rudnevs ebenfalls in der Nachspielzeit gerade noch Schlimmeres (90.+1).
Am Samstag (15.30 Uhr) schließt Gladbach die englische Woche beim gut gestarteten Aufsteiger SC Paderborn ab, während der HSV am Sonntag (17.30 Uhr) zu Hause gegen Eintracht Frankfurt spielt.