VfL-Trainer Dieter Hecking tauschte nach der heftigen 1:4-Schlappe beim FC Everton in der Europa League auf zwei Positionen: Vieirinha und Startelfdebütant Bendtner spielten für Arnold (grippaler Infekt) und Olic (Bank).
Gleich vier Neue brachte derweil Bayer Leverkusens Übungsleiter Roger Schmidt: Im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim AS Monaco in der Champions League fehlten Toprak (Wade), Boenisch, Son und Kießling (alle Bank). Neu dabei: Donati, Wendell, Öztunali und Drmic, der ebenfalls seine Premiere in der Startformation der Rheinländer feierte.
Dankbar schlecht ging es dann aus Bayer-Sicht los: Junior Malanda tankte sich in der siebten Minuten dynamisch in den gegnerischen Sechzehner und profitierte zudem vom stümperhaften Abwehrverhalten des Leverkuseners Donati, der seinen Gegenspieler im eigenen Sechzehner zu Fall brachte. Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied ohne zu zögern auf Elfmeter und Platzverweis gegen den Italiener. Rodriguez schnappt sich das Leder und versenkte es souverän im linken Eck (8.).
Der 4. Spieltag
Für die Niedersachsen war der Start ganz nach Maß verlaufen, und der VfL bekam in der Folge Oberwasser. Die Wölfe kamen zu deutlich mehr Ballbesitz und strahlten vor allem über die Außen immer wieder große Gefahr aus. De Bruynes 16-Meter-Knaller prallte an den linken Pfosten (22.), während Vieirinhas Schrägschuss knapp danebenging (23.).
Bayer hatte Probleme, vor allem in der Abwehr, schlug dann aber - quasi aus dem Nichts - eiskalt zu: Lenos weiten Abschlag verlängerte Bellarabi per Kopf in den Lauf von Drmic, der seine Bewacher abschüttelte und aus zentraler Position auf 1:1 stellte (29.). Das Tor sorgte für einen Ruck im Spiel: Auf der einen Seite wirkten die Wolfsburger nun nervöser, weniger selbstsicher und waren fehleranfälliger. Dagegen schienen die Rheinländer wieder an sich zu glauben und sorgten über Castro (32.) weiter für Gefahr.
Vieirinha mit Köpfchen, Rodriguez mit viel Können
Köpfchen muss man haben: Vieirinha (re.) trifft zum 2:1. Getty Images
Trotzdem lag es in der Natur der Sache, dass die in Überzahl agierenden Wölfe mehr von der Partie hatten und auch zu einigen Standards kamen. Die 2:1-Pausenführung entsprang jedoch keinem ruhenden Ball, vielmehr einer schulbuchmäßigen Hereingabe von Rodriguez: Der Schweizer fand Vieirinha am rechten Fünfereck, der per Kopf vollendete (45.).
Schmidt reagierte zum Seitenwechsel und brachte mit Boenisch und Reinartz gleich zwei Neue: Öztunali und Bender blieben draußen. Spielerisch änderte sich nicht allzu viel! Der VfL blieb tonangebend, aber auch mit zu wenig Zug zum Tor. Bayer spielte durchaus mit und wollte sich nicht so einfach geschlagen geben. Das Problem auf beiden Seiten war fehlende Konsequenz. Gerade dem VfL ging die Präzision ab, weshalb einige im Ansatz vielversprechende Möglichkeiten (Vieirinha, 54., Junior Malanda, 59.) keinen Ertrag einbrachten.
Rodriguez sorgt für die Vorentscheidung - Hunts Premiere
Rächen sollte sich das diesmal allerdings nicht, das wusste Rodriguez zu verhindern: Der 22-jährige Schweizer jagte den Ball nämlich nach einer Ecke aus 16 Meter direkt in die Maschen und sorgte somit bereits in der 63. Minute für die Vorentscheidung. Fortan ergaben sich die Gäste in ihr Schicksal, während die Niedersachsen einen Gang runterschalteten, das Heft des Handelns dabei aber nicht aus der Hand gaben. In der Schlussphase legte der VfL der Werkself ein weiteres Ei ins Nest: Luiz Gustavo trieb das Leder über links nach vorne und flankte nach innen. Dort prallte Calhanoglus Rettungsversuch von Junior Malandas rechtem Oberarm ab und landete beim zuvor eingewechselten Hunt. Deniz Aytekin ließ in dieser kniffligen Szene weiterspielen. Hunt war sicher dankbar dafür, denn sein Treffer zum 4:1-Endstand in der 81. Minute war zugleich auch sein erstes Tor im Trikot des VfL.
In der Bundesliga steht nun eine englische Woche an, folglich sind beide Mannschaften bereits wieder unter der Woche gefordert: Wolfsburg gastiert am Mittwoch (20 Uhr) bei der Berliner Hertha, zur gleichen Zeit empfängt Leverkusen den FC Augsburg.