Leverkusens Trainer Roger Schmidt war nach dem 4:2-Heimsieg gegen Hertha BSC zu einer Änderung gezwungen: Kapitän Rolfes (Syndesmose-OP) wurde durch Bender, der nach mehrmonatiger Pause sein Comeback gab, ersetzt. Zudem spielte Öztunali für Son (nach Länderspielreise mit Südkorea) - das Startelf-Debüt in der Bundesliga für den Enkel von Uwe Seeler!
Werder-Coach Robin Dutt entschied sich nach dem 1:1 gegen die TSG Hoffenheim zu einem Wechsel. Hajrovic musste rechts in der Offensive für Bartels weichen.
Castro, Spahic und Öztunali treffen Aluminium
Bremen startete hellwach in die Partie und überraschte Leverkusen mit frühem Stören und direktem Spiel. Doch schnell übernahm Bayer in der Folge die Initiative. In der elften Minuten sorgte Castro mit einem satten Schuss an den linken Innenpfosten für die erste Großchance. Und es dauerte nicht lange, bis sich die Rheinländer für ihre Angriffslust belohnten: Kießling bediente den auf der rechten Seite mit aufgerückten Kroaten Jedvaj, der aus halbrechter Position mit Hilfe der Querlatte wuchtig zum 1:0 einschoss (17.).
Nun hatte die Werkself Blut geleckt. Der Druck auf das Tor von Wolf nahm nun immer weiter zu. In der 21. Minute scheiterte Kießling freistehend am Werder-Keeper, nachdem dieser einen Schuss von Bellarabi nach vorne abgewehrt hatte. Fast aus dem Nichts hatte wenig später Bremen seine erste Gelegenheit. Nach Elia-Hereingabe wehrte Leno zu kurz ab und hatte Glück, dass Bartels den Ball nicht ins Gehäuse brachte (25.).
Der 3. Spieltag
Insgesamt aber blieb Bayer eindeutig Herr im eigenen Hause. Einziges Manko der Schmidt-Elf war die Chancenverwertung: So scheiterte auch Spahic nach einem Eckball am linken Pfosten (28.), Bellarabi schoss Wolf auf kurzer Distanz an (33.), ehe Öztunali in der 35. Minute den Dreierpack an Aluminiumtreffern für die Leverkusener perfekt machte und den Ball aus halblinker Position im Strafraum an die Querlatte setzte!
Statt eines möglichen 2:0, 3:0 oder gar 4:0 blieb es beim knappen Vorsprung. Und diesen egalisierte Bremen vor der Pause plötzlich völlig überraschend. Nach einer kleinen Fehlerkette der Bayer-Abwehr nach einer Flanke aus dem Halbfeld stand Bartels frei am Strafraumrand vor Leno und vollendete flach ins kurze Eck zum aus Bremer Sicht mehr als schmeichelhaften 1:1-Pausenstand (45.).
Calhanoglu kontert di Santo sehenswert
Zunächst gestaltete sich die zweite Spielhälfte weniger ereignisreich, auch wenn Bayer sofort wieder um Kontrolle bemüht war. Doch Bremen präsentierte sich nun bissiger in den Zweikämpfen und verschob in der Defensive besser. Und so mühten sich die Leverkusener nun zunächst vergeblich, klare Tormöglichkeiten herauszuspielen. Stattdessen fiel der Treffer, der den Spielverlauf auf den Kopf stellte, sogar auf der Gegenseite! Junuzovic bediente bei einem Konter im richtigen Moment di Santo, der Leno flach durch die Bein überwand (60.).
Der Entstand: Sebastian Prödl (li.) trifft kurz vor Schluss zum 3:3. Getty Images
Doch Bayer brauchte nicht lange, um die Verhältnisse zumindest wieder ein wenig zurecht zu rücken. Calhanoglu verwandelte einen direkten Freistoß aus halblinker Position sehenswert über die Mauer ins linke Toreck (63.). Doch die ohnehin bereits sehr unterhaltsame Partie hatte noch ein paar Wendungen mehr zu bieten. Fast im direkten Gegenzug scheiterte Selke freistehend an Leno (64.). Anders als in den ersten 45 Minuten blieb der SVW nun weiter gefährlich. Auch gegen Bartels, der noch einem langen Ball um ein Haar hätte frei einschieben können, rettete der Bayer-Keeper erneut gekonnt (72.).
Auf der Gegenseite leitete Kießling im Gegenzug das 3:2 ein. Jedvaj bediente am Strafraumrand Joker Son, der von einem Ausrutscher Lukimyas profitierte und per Aufsetzer ins kurze Eck vollendete (73.). Die Entscheidung? Denkste! Werder zeigte weiterhin viel Willen und kam noch zum Ausgleich: Der eingewechselte Busch flankte von rechts in die Mitte, wo Petersen den Ball zu Prödl weiterleitete, der wuchtig unter die Querlatte einschoss (85.). Hajrovic für Bremen (89.) sowie Calhanoglu (90.) erneut per Freistoß besaßen danach sogar noch Chancen zum Sieg für ihre Teams nach einem wilden Spiel.
Am Dienstag (20.45 Uhr) ist Leverkusen in der Champions League in Monaco unterwegs und spielt anschließend in der Bundesliga am Sonntag (15.30 Uhr) in Wolfsburg. Bremen tritt am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Augsburg an.