Lewandowski stellt schon früh die Weichen
Schalkes Trainer Jens Keller musste nach der 1:2-Niederlage in Hannover personell umstellen: Felipe Santana, Kirchhoff, Höger und Meyer standen für Kolasinac (Kreuzbandriss), Kevin-Prince Boateng (Sprunggelenksprobleme), Neustädter (Bank) und Huntelaar (Infekt) in der Startelf. Bayern-Coach Pep Guardiola nahm ebenfalls vier personelle Veränderungen vor. Im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Wolfsburg begannen Jerome Boateng, Rode, Neuzugang Xabi Alonso und Shaqiri für Dante, Juan Bernat, Gaudino (alle Bank) und den angeschlagenen Robben (nicht im Kader).
Von Anpfiff weg ließen die im 4-2-3-1-System aufgestellten Münchner keinen Zweifel daran, wer Favorit in dieser Begegnung war. Der FCB stand sehr hoch und meist mit allen zehn Feldspielern in der gegnerischen Hälfte. Dabei schnürten die Gäste die Knappen ein und ließen kaum Entlastungsangriffe zu. Erste Torchancen ließen so nicht lange auf sicher warten. Müller tauchte frei vor Fährmann auf, doch der Torwart rettete mit einem Blitz-Reflex (4.). Auch bei Lewandowskis Schuss zeigte sich der S04-Keeper hellwach (5.). Kurz darauf knackten die Bayern die Schalke-Abwehr mit einem direkt gespielten Doppelpass zwischen Rode und Lewandowski. Letzterer stand am Ende sechs Meter frei vor dem Tor und schob zum 1:0 ein (10.).
Neuers Ausflug bleibt unbestraft
Der 2. Spieltag
In der Folge schmissen die Gäste ihre berüchtigte Passmaschine an und ließen Ball und Gegner laufen. Auch Neuzugang Xabi Alonso fügte sich nahtlos ein und harmonierte gut mit seinen Mitspielern. Nach einer Weile ließen die Bayern die Zügel dann aber ein wenig schleifen. In der Folge konnte Schalke zwar etwas besser entlasten, wirklich gefährlich wurde es aber nicht. Sam gab immerhin einen ersten Warnschuss ab (27.). Die beste Möglichkeit für Königsblau verbuchte Ayhan kurz vor dem Pausenpfiff: Bei einem Neuer-Ausflug klärte der Torwart zu kurz, sodass Ayhan ein leeres Tor vorfand. Sein Heber aus über 50 Metern rauschte aber rechts vorbei (41.). So blieb es beim 0:1 zur Halbzeit.
Höwedes steht goldrichtig
Akrobatik: Robert Lewandowski (l.) und Thomas Müller lauern auf den Ball. Getty Images
Auch in der zweiten Hälfte taten die Bayern nur das Nötigste und lauerten - auf Sparflamme spielend - geduldig auf Lücken. So erarbeiteten sich die Gelsenkirchener immer mehr Spielanteile und kamen nach einer Weile immer zwingender vor das gegnerische Tor (49., 53., 54., 56.). Nach einer Standardsituation passierte es dann: Sam brachte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit Schnitt zum Tor in den Gefahrenbereich, wo Dante die Kugel unglücklich aufs eigene Tor lenkte, wo Xabi Alonso in einer Rettungsaktion Höwedes anschoss. Von der Seite des Schalker Kapitäns sprang das Spielgerät an dessen Arm und von dort ins Tor (62.).
In der Folge schafften es die Bayern nicht, den Schalter umzulegen, sodass sich beide Mannschaften im Mittelfeld neutralisierten. Die Knappen legten nun wieder deutlich mehr Wert auf die Defensivarbeit, sodass auch Königsblau kaum noch in den gegnerischen Strafraum kam. So plätscherte die Partie über weite Strecken vor sich hin.
Kein Zugriff und viele Mittelfeldgeplänkel
Auch in der Schlussphase fanden die Münchner kaum noch Zugriff auf die Partie, die Königsblauen waren wiederum mit der Punkteteilung zufrieden, sodass die Strafräume weitestgehend verwaist blieben. Erst in der Nachspielzeit baute der FCB nochmal ein kleines Powerplay auf, doch die S04-Abwehr hielt stand. Es blieb beim 1:1.
Nach der Länderspielpause bestreitet Schalke am Samstag (13. September, 18.30 Uhr) das nächste Top-Spiel bei Borussia Mönchengladbach. Am selben Tag, aber schon um 15.30 Uhr empfängt der FC Bayern den VfB Stuttgart.