PSG-Coach Laurent Blanc stellte sein Team gegenüber dem 3:0-Sieg beim SC Bastia in der Ligue 1 nicht weniger als sechsmal um: Für van der Wiel, Alex, Maxwell, T. Motta, Verratti und Lucas Moura kamen Jallet, Thiago Silva, Digne, Cabaye, Pastore und Cavani zum Einsatz. Matuidi war wegen einer drohenden Gelbsperre gar nicht erst im Kader.
Auch Leverkusens Trainer Sami Hyypiä drehte nach dem 1:1 in Hannover sechsmal am Personalkarussell: Donati, Toprak, Guardado, Reinartz, Sam und Derdiyok begannen für Hilbert, Spahic (Rotsperre), Boenisch, Hegeler (Syndesmoseriss), Son und Kießling.
PSG ließ es locker angehen in den Anfangsminuten, Bayer dagegen präsentierte sich wie von Hyypiä angekündigt ambitioniert. Mit raschen Folgen, auch weil die Franzosen den Gästen im Mittelfeld zu viel Platz gewährten: Rolfes leitete per Solo einen Konter ein, mit einer Spielverlagerung nach rechts spielten die Gäste Donati frei. Die Flanke des Verteidigers nickte Sam aus fünf Metern zur Führung ein (6.).
Bayer war danach sichtlich beflügelt, die leise Hoffnung, mit einem weiteren Treffer den Gegner eventuell etwas nervöser zu machen, zerstörte die Werkself aber selbst: Nach Topraks Fehlpass konnte Leno Ibrahimovics Schrägschuss per Fußabwehr noch zur Ecke abwehren. Gegen Marquinhos' wuchtigen Kopfball aus sechs Metern allerdings war der Leverkusener Keeper nach der folgenden Hereingabe dann chancenlos (13.).
Der schnelle Ausgleich war gleichzeitig Weckruf für die Blanc-Elf, die nun eine gute Viertelstunde lang das Zepter schwang. Gleichzeitig patzten die Gäste erneut (Can), Ibrahimovic hätte dies fast genutzt, traf aber nur die Querstange (18.).
Gönnte sich Paris eine Verschnaufpause, kam Leverkusen sofort besser ins Spiel. Und hatte die Großchance zur erneuten Führung, als Jallet Derdiyok im Strafraum foulte, Rolfes aber beim fälligen Elfmeter an Keeper Sirigu scheiterte (28.).
Danach nahm sich die Partie eine kleine Auszeit, viele Fehlpässe auf beiden Seiten drückten das technisch gute Niveau in den Keller. Ibrahimovic und Cavani hoben dieses wieder an: Nach Traumpass des Schweden schlängelte sich der Uruguayer um Wollscheid herum, scheiterte aber an Leno - es war die letzte nennenswerte Aktion vor dem Kabinengang (38.).
Die Achtelfinal-Rückspiele
Ohne Personaltausch kehrten die Kontrahenten zurück. Nach abwartendem Start profitierten die Franzosen von einem erneuten Fehler der Gäste: Digne gewann viel zu leicht den Zweikampf gegen Can und spielte diagonal zurück zu Lavezzi. Dessen Direktschuss aus 13 Metern sauste flach und präzise ins linke Eck (54.).
Leverkusens Antwort blieb nicht aus, aber Donati (54.) wie auch Castro (59.) scheiterten am guten Sirigu, der auch zweimal gegen Derdiyok auf dem Posten war (62., 66.). Auf der Gegenseite verzog Ibrahimovic (65.).
Das Duell nahm in der Folge immer mehr freundschaftlichen Charakter an. Gar nicht dazu passte die dumme Aktion von Can, der im Mittelfeld eine Schwalbe produzierte - Bebek hatte alles genau gesehen und schickte den wegen Meckerns bereits verwarnten Youngster mit der Ampelkarte vom Platz (68.).
Nachdem das Weiterkommen der Blanc-Schützlinge ohnehin geklärt war, plätscherte das Spiel seinem Ende entgegen. Leverkusens Nachwuchstalent Wagener feierte sein Pflichtspieldebüt (78.), Leno parierte gegen Pastore (85.) und Rabiot (90.+3) - dann war Schluss und Bayers Champions-League-Saison 2013/14 Geschichte.
Paris spielt in der Ligue 1 am Sonntag (21 Uhr) gegen St. Etienne, auf Leverkusen wartet am Samstag (18.30 Uhr) beim FC Bayern eine ganz schwere Aufgabe. Auf PSG warten die Viertelfinalpartien in der Champions League, die am 1. und 2. April (Hinspiele) sowie am 8. und 9. April (Rückspiele) stattfinden.