Sevillas Trainer Unai Emery brachte nach dem 1:1 bei Real Sociedad in der Primera Division Javi Varas (Tor), Perotti und Bacca für Beto (Tor), Cristoforo und Gameira. Gleich vier Neue brachte Freiburgs Coach Christian Streich im Vergleich zur 0:5-Pleite in Dortmund: Höfler spielte im Mittelfeld für Kapitän Schuster, während Hanke anstelle von Freis stürmte. Außerdem feierte Albutat sein Saisondebüt und Sommerneuzugang Klaus sein Pflichtspieldebüt für den SC - Schmid und Mehmedi rotierten dafür aus der Startelf.
Die Anfangsphase war von großem gegenseitigem Respekt sowie einem geringen Tempo geprägt. Rasch stellte sich heraus, dass beide Mannschaften primär auf eine stabile Defensive aus waren und dafür weniger nach vorne investierten. Es war also ein schleppender Beginn, in dem sich die Kontrahenten zudem zahlreiche Fehler im Spielaufbau leisteten und sich das Geschehen daher hauptsächlich rund um den Mittelkreis abspielte.
Schema
Mit zunehmender Spieldauer legte Sevilla etwas zu, aber nicht mehr als einen Hauch. Immerhin reichte das den Andalusiern, um zu mehr Ballbesitz zu kommen. Den Spaniern fehlte es jedoch weiter an Tempo, sodass es den Freiburgern meist nicht schwer fiel, die Passwege zuzustellen und Gefahr vom eigenen Kasten fernzuhalten.
Ganz ausschalten konnte der SC die gegnerische Angriffsreihe dann aber doch nicht und hatte im ersten Durchgang dann doch ein paar knifflige Augenblicke zu überstehen - Jairo (21.), Moreno (35.) und Trochowski (43.) ließen dabei die noch besten Möglichkeiten ungenutzt. Auf der anderen Seite gab es keine klaren Möglichkeiten der Breisgauer, die sich selbst durch eine enorm hohe Fehlerquote im Spielaufbau um durchaus vorhandene Kontergelegenheiten brachten. Insgesamt war es im ersten Abschnitt aber ein schwaches Spiel, was die Zuschauer ähnlich sahen und die Mannschaften beim Kabinengang mit einem gellenden Pfeifkonzert begleiteten.
Diagne im Pech - Bacca macht alles klar
Gelenkig: Matthias Ginter im Duell mit Sevillas Carlos Bacca (re.). Getty Images
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts: Freiburg agierte passiv und beschränkte sich auf die Defensive, Sevilla mühte sich derweil, brachte lange Zeit aber nichts Zwingendes zustande. Nach 57 Minuten hätten die Andalusier in Führung gehen können, wenn nicht müssen - Figueiras fehlte es aber an Präzision beim finalen Pass. So musste eben ein Strafstoß fürs erste Tor herhalten: Urplötzlich war Bacca frei durch und konnte dann von Diagne im Strafraum nur noch per Foul gestoppt werden. Schiedsrichter Vladislav Bezborodov (Russland) entschied direkt auf Elfmeter und Platzverweis wegen Notbremse gegen den Senegalesen (62.), dem das auch schon in Dortmund passiert war. Perotti ließ sich nicht zweimal bitten und traf präzise ins rechte Eck (63.).
Streich reagierte alsbald und brachte mit Freis, der für Klaus kam (69.), einen weiteren Angreifer. Der Einwechselspieler hatte dann auch eine Idee, als er steil in die Gasse auf Günter passte, dem dann allerdings die Kugel über den Spann rutschte (74.). Der Sportclub zeigte Moral, drängte nun auf den Ausgleich, konnte sich gegen clevere Spanier aber keine weiteren Möglichkeiten erspielen und musste die Heimreise letztlich mit leeren Händen antreten. Am Ende wurde es sogar eine noch höhere Pleite, da Bacca einen der zahlreichen Konter der Hausherren in der Nachspielzeit mustergültig zum 2:0-Endstand markierte (90.+1).
In der Primera Division empfängt Sevilla am Sonntag (17 Uhr) Almeria, Freiburg hat in der Bundesliga am selben Tag (17.30 Uhr) Eintracht Frankfurt zu Gast. In der Europa League geht es für beide Teams am 24. Oktober weiter. Dann mit den Duellen: Slovan Liberec vs. FC Sevilla (19 Uhr) und SC Freiburg vs. GD Estoril Praia (21.05 Uhr).