San Sebastians Coach Jagoba Arrasate stellte seine Startelf im Vergleich zum 0:4 am letzten CL-Spieltag in Donezk auf nicht weniger als sechs Positionen um: Für Bravo hütete Zubikarai das Tor, davor kamen Carlos Martinez, Mikel Gonzalez, José Angel, Bergara und Agirretxe für Cadamuro, Inigo Martinez, de la Bella, Xabi Prieto und Chori Castro zum Zug.
Leverkusens Trainer Sami Hyypiä vertraute exakt der Anfangsformation, die in der Liga im Verfolgerduell den 1:0-Erfolg in Dortmund geholt hatte.
Nach zehn Minuten gleichverteiltem Spiel vor allem im Mittelfeld stand Leverkusen dicht vor der Führung, als Castro den Ball per direktem Freistoß an den Innenpfosten zirkelte (11.). Bayer ließ Real Sociedad kaum zur Entfaltung kommen, selbst aber bei meist überschaubarem Tempo Zielstrebigkeit und Zug zum gegnerischen Tor vermissen.
Die Spanier blieben offensiv mit zu unpräzisem Passspiel zunächst weitgehend harmlos, erst Griezmann versprühte erstmals Gefahr, aber Leno war auf dem Posten (19.). Leverkusen hatte zwar mehr Ballbesitz, aber es wirkte verkrampft, was die Rheinländer versuchten.
Die Fehlerquote blieb hoch, von Umschaltspiel war nur wenig zu sehen und bei den vereinzelten Kontern blieb entschlossenes Nachrücken Fehlanzeige. Echte Gefahr strahlte die Hyypiä-Elf nur bei Standards aus, Rolfes vergab per Kopf aus drei Metern nach Freistoßflanke von Can die nächste Großchance (23.).
Mit laschem Defensivverhalten machten die Rheinländer in der Folge einen mäßigen Gegner gefährlich. Bei Abschlüssen des offensiv allgegenwärtigen Griezmann war ein Rückstand durchaus im Bereich des Möglichen (30., 35.). Ende des ersten Abschnitts folgte eine gute Phase der Gäste. Zubikarai parierte Sons und Benders Fernschüsse (41., 43.), ehe auf der Gegenseite Vela Griezmanns Hereingabe hauchdünn verpasste (45.).
Spielbericht
Hyypiä reagierte mit Wiederanpfiff mit einem Personaltausch, Kruse kam für Hegeler und brachte sofort Schwung: Zubikarai parierte nach Flanke des Australiers Kießlings Kopfball famos, war aber nach der folgenden Castro-Ecke machtlos, als Toprak entschlossen nachsetzte und aus fünf Metern einschoss (49.).
Das 1:0 löste die Verkrampfung, Bayer ließ Ball und Gegner gekonnt laufen und spielte auf das zweite Tor. Einziges Manko in dieser Phase: Die Werkself ließ eine Möglichkeit nach der anderen liegen (Kießling, Pfostenkopfball, 56.) sowie Castro (57.) und wieder Kießling (61.).
So krochen die im zweiten Abschnitt bis dorthin offensiv unsichtbaren Basken aus ihrem Tief, Ruben Pardo (62.) und Griezmann (65., 73.) hätten Nachlässigkeiten der Gäste fast genutzt. Zwischenzeitlich hatte ManUnited Leverkusens Achtelfinalchancen erhöht und gegen Donezk die Führung erzielt, Son aber den nächsten Hochkaräter vergeben (72.).
Die Schlussphase brach an. Nicht zum ersten Mal fand der norwegische Referee Hagen bei Ansotegis üblem Foul an Can nicht das richtige Maß und zog nur Gelb (77.), genau wie kurz vor Schluss Gelb gegen Gaztanaga zu wenig war. San Sebastian rannte noch einmal an, aber Griezmann platzierte von der Strafraumgrenze genau auf Leno (84.). Son verdribbelte sich frei vor Zubikarai (90.) und sorgte für unnötiges Zittern. Aber Ansotegi nickte knapp vorbei (90.+2), und dann war Schluss.
San Sebastian hat am Sonntag (17 Uhr) Real Betis zu Gast, Bayer empfängt am gleichen Tag (17.30 Uhr) Eintracht Frankfurt.