Fotostrecke zum Champions-League-Triumph
Ende Mai jeden Jahres werden in Europa große Geschichten geschrieben. Die Fußball-Welt blickt gespannt auf die Endspiele im Europapokal. Fast an jedem Tag der aktuellen Woche feiert ein großer Triumph oder eine ebenso große sportliche Tragödie Jubiläum. Los geht es mit dem heutigen 23. Mai, als sich die Münchner im Jahr 2001 die "Mutter aller Niederlagen" von der geschundenen Seele schossen. imago
Um den Spirit des FC Bayern in der Champions-League-Saison 2000/01 zu verstehen, muss man zwei Jahre zurückgehen, als die Münchner in einer dramatischen Finalnacht im Camp Nou den sicher geglaubten Titel binnen weniger Sekunden in der Schlussphase gegen Manchester United verspielten. imago
Die Generation um Kahn, Effenberg und Scholl wollte das Desaster von 1999 zwei Jahre später im Finale gegen den FC Valencia unbedingt tilgen, doch im Giuseppe-Meazza-Stadion ging es schon früh mit einem Schock los: Eintrag des kicker-LIVE!-Tickers für die 2. Minute: "Mendieta kommt an eine Hereingabe von Carew heran, Andersson versucht am Boden liegend zu blocken, Schiri Jol pfeift Handelfmeter! Mendieta lässt sich die Chance nicht entgehen und verwandelt sicher." imago
Nur fünf Minuten später hatte Scholl die große Chance zum sofortigen Gegenschlag. Eintrag des kicker-LIVE!-Tickers: "Effenberg kommt im Strafraum im Duell gegen Angloma zu Fall. Es gibt Foulelfmeter. Scholl legt sich den Ball zurecht und schießt in die linke untere Ecke, doch FC-Keeper Canizares taucht schnell runter und kann den Ball abwehren!" imago
Der FC Valencia führt 1:0 zur Pause, Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld reagiert und bringt zu Beginn der zweiten Halbzeit den wuchtigen Angreifer Jancker für den Rechtsverteidiger Sagnol. Mehr Wucht für die Münchner - eine Rechnung, die schnell aufgehen sollte. imago
In der 50. Minute münzen die Münchner ihre Überlegenheit in Zählbares um. Eintrag des kicker-LIVE!-Tickers: "Der Ausgleich für Bayern!! Flanke Elber, Carboni kommt im Luftduell mit Jancker mit der Hand an den Ball, Schiri Jol pfeift wieder Elfmeter. Effenberg bleibt cool und schiebt den Ball in die rechte Ecke." imago
In den verbleibenden 40 Minuten der regulären Spielzeit bleiben die Bayern die bessere Mannschaft, und auch wenn die Kräfte lahmten, war die Hitzfeld-Elf einen Hauch näher am Sieg. Dennoch: Nach dem Drama von 1999 mussten sich die Bayern einer weiteren Nervenschlacht stellen: Elfmeterschießen - Zickler, Paulo Sergio und Lizarazu gehen vor Anspannung in die Knie. imago
Zum ersten Elfmeter trat der Münchner Paulo Sergio an - und hämmerte die Kugel über den Querbalken. "Ich habe gesehen, dass der Torwart in die linke Ecke geht und habe kurzfristig meine Ecke gewechselt", erklärte der Brasilianer seinen Fehlschuss. imago
Zickler kam erst in der 100. Minute für Elber ins Spiel, so richtig warm war der Stürmer also nicht. Dennoch vollstreckte er vom Punkt. "Mein Vorteil war, dass ich mich nur auf den Ball konzentriert habe. Ich hatte mir von vorne herein die rechte Ecke ausgesucht. Ich dachte: Schieß' höher als Scholli, aber nicht so hoch wie Paulo." imago
Nach Zicklers erfolgreichem Versuch hielt Bayern-Keeper Kahn den Elfmeter von Valencias Zahovic, doch der Münchner Andersson verschenkte diesen Vorteil prompt wieder. Der Schwede war im packenden Meisterschaftsendspurt durch sein Tor zum 1:1 beim HSV noch zum Helden aufgestiegen. "Ich habe alles so gemacht wie immer, wenn ich schieße. Leider hat Canizares die Ecke geahnt." imago
Valencias Pellegrino trat an und verhalf Kahn mit einem schwach geschossenen Elfmeter zu einem Moment für die Ewigkeit. Der Torwart hechtete ins rechte Eck, riss die Fäuste hoch machte den FC Bayern zum Champions-League-Sieger. imago
Nach dem Bangen und Zittern an der Mittellinie gab es für die Bayern-Profis Jancker, Salihamidzic, Andersson, Lizarazu und Zickler (v.li.) kein Halten mehr und nur noch ein Ziel: Kahn, der in dieser Nacht zum Titan wurde. imago
Das Spiel ist aus, die ersten Jubelstürme sind abgeebbt. Bayern-Keeper Kahn zeigt viel Mitgefühl und tröstet seinen unterlegenen Torwart-Kollegen Canizares. imago
Effenberg reckt den Henkelpott nach dem dramatischen Finalsieg (5:4 i.E.) in die Höhe. Vier Tage zuvor hatten die Bayern die Meisterschaft gewonnen und Kahn mit der Schale die mittlerweile legendäre Worte "Da ist das Ding!" gesprochen. Ähnliches fällt einem zu diesem Siegerfoto ein. imago
Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld wird mit dem Pott von seinen Spielern über den Platz getragen. Der Coach wiederholte mit den Münchnern seinen Erfolg aus dem Jahr 1997, als er mit Borussia Dortmund den Champions-League-Titel gegen Juventus Turin errungen hatte. imago
Nach einer rauschendne Nacht in Mailand kehrte der Tross des FC Bayern nach München zurück, um mit den Fans am Rathaus-Balkon zu feiern. Im Schlepptau von Effenberg: Der Henkelpott. imago
Am Münchner Rathausbalkon zeigten sich die feiermüden Profis ihren Fans: Mit muskelbetonten T-Shirts führten sie das Weizenbier zum Munde, ohne es zu verschütten und genehmigten sich - wie Effenberg und Salihamidzic - eine Zigarette. imago