Bundesliga

SPIELBERICHT

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Wolfgang Wolf, der neue Wolfsburger Trainer, veränderte die zuletzt so erfolglose VfL-Mannschaft auf drei Positionen: Im Tor trat statt Zimmermann Hiemann an, in der Abwehr löste Kleeschätzky Jensen ab, und im Angriff wurde Stevanovic von Breitenreiter ersetzt. Die Münchener mußten gezwungenermaßen ihr zuvor viermal hintereinander unverändertes Team ein wenig umkrempeln. Anstelle des am Knie operierten Jeremies rückte Zelic aus dem Mittelfeld auf die Liberoposition, neu in die Mannschaft kam Pelé. Gemeinsam hatten die "Wölfe" und die "Löwen" das taktische Grundkonzept: Konsequente Manndeckung in allen Bereichen. Mit Ausnahme der beiden Abwehrchefs konnte sich kein Feldspieler ohne direkten Gegenspieler bewegen. Wenig Spielfluß, dafür aber viele Zweikämpfe waren das Resultat. Und in den Zweikämpfen sahen die Münchener zunächst ganz schwach aus. Der VfL begann mit furiosem Offensivfußball und überrollte damit die Gäste aus Bayern, die länger als eine halbe Stunde nur Statistenrollen spielten. Unerklärliche Passivität, denn eine Überraschung kann der Wolfsburger Angriffswirbel, den der neue Coach vorab angekündigt hatte, kaum gewesen sein. Nachdem sie in den ersten 15 Minuten vier hochkarätigen VfL-Chancen nur mit viel Glück (Lattentreffer Breitenreiter) und auch Geschick (Pelé rettete gegen Präger auf der Torlinie) überstanden hatten, mußten sich die Münchener dann in der 29. Minute im Anschluß an einen Eckball geschlagen geben. VfL- Verteidiger Kovacevic, dem sein Gegner Winkler nicht nah genug auf den Fersen geblieben war, nutzte seinen Freiraum zum hochverdienten 1:0. Auch dieses Tor rüttelte die "Löwen" nicht wach, erst eine Standpauke von Trainer Lorant während der Pause veranlaßte sie, fortan mit aggressiverer, kämpferischer Einstellung ans Werk zu gehen. In der zweiten Halbzeit übernahmen sie das Kommando, auch weil die Wolfsburger mehr und mehr ihrem hohen Anfangstempo Tribut zollen mußten. Positiv wirkte sich auf das Spiel von 1860 auch die Einwechselung von Bender und der Wechsel in der Präger-Bewachung (Greilich statt Kientz) aus. Powerplay in Richtung VfL-Tor bestimmte die zweiten 45 Minuten, doch Zählbares kam dabei nicht heraus. Einerseits, weil der Angriffsflut überraschende Elemente fehlten, andrerseits weil Bernd Hobsch bei seinem nicht anerkannten Treffer zuvor überflüssigerweise einen Wolfsburger Gegner umschubste.