Handball

20. Sieg in Folge: DHB-Team legt perfekte EM-Qualifikation hin

Estland bleibt in Stuttgart chancenlos

20. Sieg in Folge: DHB-Team legt perfekte EM-Qualifikation hin

Wieder bester deutscher Torschütze: DHB-Linksaußen Marcel Schiller.

Wieder bester deutscher Torschütze: DHB-Linksaußen Marcel Schiller. imago images

Das DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason deklassierte am Sonntagabend Außenseiter Estland mit 35:20 (17:10). Damit ging Deutschland in nun 20 Quali-Spielen in Folge als Sieger vom Feld.

Der sichere Siebenmeterschütze Marcel Schiller war beim letzten Härtetest vor der Kader-Nominierung für Tokio mit sechs Treffern der erfolgreichste Schütze für die DHB-Auswahl, die in ihrer Gruppe 2 mit sechs Siegen aus sechs Spielen wie schon bei den vorherigen zwei EM-Qualifikationen keinen Punkt herschenkte. Deutschland hatte bereits im Januar die Teilnahme an der Europameisterschaft 2022 in Ungarn und der Slowakei gesichert.

Die Partie in Stuttgart diente Gislason wie schon das 26:24 am Donnerstag in Bosnien und Herzegowina als Teil seines Olympia-Castings - und diesmal lief es deutlich flüssiger als noch beim komplizierten Tagestrip in den Balkanstaat. Das Kreisspiel mit Jannik Kohlbacher als Verwerter sowie die Gegenstöße überzeugten, auch Torhüter Silvio Heinevetter zeigte starke Paraden. Allerdings ist Estland deutlich schwächer einzuschätzen als Bosnien.

Schiller ist vom Punkt eine Bank

Das DHB-Team kam aus dem eigenen Angriff zunächst kaum ins Rollen - die vier ersten deutschen Treffer resultierten aus den erfolgreichen Siebenmetern von Marcel Schiller sowie einem Gegenstoß von Abwehrspezialist Finn Lemke. Dabei hatte Gislason im Rückraum mit Interimskapitän Philipp Weber, Kai Häfner und Julius Kühn zu Beginn eine Reihe aufgeboten, die so auch in Tokio zum Einsatz kommen könnte.

Am Kreis, wo Gislason eine riesige Auswahl hat, durfte sich Kohlbacher beweisen. Nach zwei Fehlwürfen kam der Profi von den Rhein-Neckar Löwen besser ins Spiel und erzielte allein im ersten Abschnitt fünf Tore. Die DHB-Auswahl setzte sich allmählich ab, beim 15:9 (27.) führte sie erstmals mit sechs Treffern.

Zu viele technische Fehler

Gislason war aber nicht gänzlich glücklich. "Lasst den Ball laufen", forderte der Isländer in einer Auszeit und bemängelte außerdem zu viele technische Fehler im Angriff.

Nach der Pause gab der DHB-Coach neben Kohlbacher auch weiteren Wackelkandidaten wie Sebastian Heymann, Juri Knorr, Sebastian Firnhaber und Tobias Reichmann die Chance, sich zu beweisen. Deutschland spielte offensiv seine spielerische Überlegenheit nun besser aus - der Vorsprung wuchs weiter.

Am kommenden Donnerstag richtet sich der Blick der deutschen Auswahl nach Budapest, wo die EM-Vorrunde ausgelost wird. Es steht bereits fest, dass Deutschland seine Gruppenspiele in der slowakischen Hauptstadt Bratislava bestreiten wird. Anfang Juli versammelt Gislason dann seinen Olympia-Kader zur unmittelbaren Vorbereitung für die Spiele in Tokio um sich.

Deutschland - Estland 35:20 (17:10)

Tore für Deutschland: Schiller (Frisch Auf Göppingen) 6/6, Kohlbacher (Rhein-Neckar Löwen) 5, Reichmann (MT Melsungen) 5, Dahmke (THW Kiel) 4, Kühn (MT Melsungen) 3, S. Firnhaber (HC Erlangen) 2, Heymann (Frisch Auf Göppingen) 2, Knorr (GWD Minden) 2, F. Lemke (MT Melsungen) 2, Wiede (Füchse Berlin) 2, K. Häfner (MT Melsungen) 1, Ph. Weber (DHfK Leipzig) 1
Tore für Estland: Lees 5/4, Toom 5, Jaanimaa 4, Pihus 2, Voika 2, Hiiend 1, Timmo 1
Schiedsrichter: Andreas Capoccia (Schweiz)/Beat Jucker (Schweiz)
Strafminuten: - / 6
Disqualifikation: - / -

msc/sid

Die größten deutschen Handball-Erfolge bei Olympia