Achtmal netzte Bielefelds Kapitän im vergangenen Halbjahr ein - und damit fünfmal weniger als im ersten und nun im Bewertungszeitraum einmal weniger als Serdar Dursun, Tim Kleindienst und Joel Pohjanpalo.
Warum es innerhalb der kicker-Redaktion dennoch keiner Diskussion bedurfte, dass der Torjäger des Zweitligameisters zum dritten Mal in Folge die Nummer eins geworden ist? Weil der 32-Jährige auch nach der Winterpause das beste Gesamtpaket stellte: Mit seinen sechs Assists kommt Klos auf als Stürmer unübertroffene 14 Scorerpunkte, mit 2,63 auf die mit großem Abstand beste kicker-Durchschnittsnote nicht nur aller Angreifer, sondern zusammen mit Mitspieler und Innenverteidiger Joakim Nilsson auch aller Feldspieler.
Neben diesen überragenden Werten trug der Torschützenkönig 2019/20 wie schon im ersten Halbjahr mit seiner Wucht und Laufbereitschaft zu Arminias Aufstieg bei. Unterm Strich setzte er sich deutlich von einer Konkurrenz ab, die stark war. Mit Dursun, Kleindienst, Marvin Ducksch, Philip Hofmann und Kevin Behrens haben es fünf weitere Stürmer in die Rubrik Herausragend geschafft. Was das Quintett eint: mindestens sieben Tore und eine zweistellige Anzahl an Scorerpunkten.
Klos in puncto Ausbeute am nächsten kam Dursun. Der Darmstädter kam auf neun Treffer und vier Assists nach der Winterpause und legte so den Grundstein für seine bisher beste Saison im deutschen Profifußball. Dass eine starke Quote nicht immer zu einer Einstufung in die Top-Rubrik führt, zeigt das Beipiel Pohjanpalo: Trotz seiner neun Tore bei 14 Einsätzen steht die HSV-Leihgabe aus Leverkusen nur im Blickfeld, da der Finne gleich dreimal die kicker-Note 5,0 kassierte und auch deshalb nur auf einen Schnitt von 3,75 kommt.
Kleindienst: Nur zu Hause? Von wegen!
Wenn's daheim klemmt, einfach den Kleindienst rufen - die Losung in Heidenheim im vergangenen Halbjahr. Acht seiner neun Tore, inklusive der Relegation gegen Bremen, erzielte der 24-Jährige zu Hause. Und wenn er denn im eigenen Stadion als Torjäger ausrückte, dann stets doppelt. Aber: Er war viel mehr als torreiche Heimauftritte. Häufig ließ er sich fallen, hielt und verteilte gekonnt die Bälle - und auch als Verteidiger bei gegnerischen Standards wusste er zu gefalle
Schäffler: Fünf Tore weniger? Na und!
Wer als Stürmer im ersten Halbjahr als "Herausragend" eingestuft wurde, im zweiten aber fünfmal weniger ein-netzt, rutscht in der Folgerangliste automatisch ab!? Wenn besagter Stürmer aber dennoch eine Quote von sieben Treffern sowie drei Assists vorzweisen hat und diese noch dazu bei einem Absteiger erzielte, stimmt das mit dem automatisch nicht. Siehe Manuel Schäffler von Wehen Wiesbaden: Für den 31-Jährigen ging's erst nach ausführlicher Debatte knapp eine Stufe tiefer.