Leverkusens Interimstrainer Sascha Lewandowski vertraute in seinem vorerst letzten Spiel als Verantwortlicher der Werkself derselben Mannschaft, die in der Vorwoche mit 2:0 in Frankfurt gewann. SVW-Coach Robin Dutt wechselte im Vergleich zum 2:0 gegen Berlin auf einer Position: Makiadi kam für Elia in die Anfangsformation.
Während es für Bayer noch um die Teilnahme an der Königsklasse ging, konnte Werder mehr oder weniger befreit aufspielen. Allerdings winkte noch ein einstelliger Tabellenrang für den SVW, der mit einer kompakten Defensive in die Partie in der BayArena startete. Leverkusen hatte in der Anfangsphase zwar etwas mehr Ballbesitz, wusste mit diesem aber nicht wirklich viel anzufangen. Auch weil Werder die Mehrzahl der Zweikämpfe gewann. Bis auf einen abgefälschten Son-Schuss kam offensiv nicht viel von den Gastgebern (16.).
Der 34. Spieltag
Bremen zündete zwar auch kein Offensivfeuerwerk ab, war aber dafür effektiv in der Chancenverwertung. Denn mit der ersten gefährlichen Aktion gingen die Gäste gleich in Führung. Nach einem Einwurf gelangte der Ball über di Santo und Hunt zu Gebre Selassie, der aus kurzer Distanz einnetzte (21.).
Werder spielte nun offensiver und legte deutlich mehr Spielfreude an den Tag als Bayer, das zudem noch die Verletzung Benders hinnehmen musste. Der Nationalspieler schied noch vor der Pause wegen Oberschenkelproblemen aus (45.). Bis dahin biss der Kapitän aber noch auf die Zähne. Doch richtig rund lief es nach wie vor nicht bei der Lewandowski-Elf. Dennoch kam sie durch Toprak zum Ausgleich, der nach einer Can-Flanke am höchsten sprang und für Wolf unhaltbar zum 1:1 einnickte (34.).
Schock: Bayers Lars Bender musste schon vor der Pause verletzt ausgewechselt werden. Getty Images
Davon ließen sich die Bremer aber nicht beirren. Stattdessen spielten die Hansestädter weiter nach vorne. Speziell di Santo war ein konstanter Unruheherd im und um den Leverkusener Strafraum. Nach einem Zuspiel des Argentiniers rettete Toprak in höchster Not gegen Makiadi (39.), dann ging es in die Kabinen.
Der Zwischenstand aus Wolfsburg, dort führte der VfL zu diesem Zeitpunkt mit 1:0, zwang die Leverkusener zu mehr Offensive. Die Werkself war sich um den Ernst der Lage bewusst, legte nach Wiederbeginn richtig gut los und marschierte mit viel Zug in Richtung Bremer Tor. Brandts Weitschuss wurde noch von Prödl geblockt (46.), kurz darauf warf sich Fritz auf der Linie in einen Castro-Schuss (51.). Werder kam nicht mehr in die Zweikämpfe, konnte sich nicht mehr befreien und musste keine 120 Sekunden später den Gegentreffer hinnehmen. Nach einem Doppelpass zwischen Son und Rolfes landete die abgefälschte Flanke des Ex-Bremers auf der Stirn Derdiyoks. Der Kopfball des Schweizers aus kürzester Distanz landete noch an der Latte, den Abpraller köpfte dann Son in die Maschen (53.).
Hat das Tor zur Königsklasse aufgestoßen: Bayers Son (li.). Getty Images
Bei Werder war komplett der Faden gerissen. Zu dominant traten auch die Schwarz-Roten jetzt auf. Bis zur 67. Minute blieben die Gäste ohne Abschluss, dann köpfte Garcia nach einer Ecke drüber. Dennoch blieb es nach wie vor spannend, da ein Bremer Tor für Bayer schwerwiegende Folgen gehabt hätte. Auch darum rannte die Werkself nicht mehr bedingungslos an. Mit Sam, der sein letztes Spiel für Bayer absolvierte, kam ein gefährlicher Konterstürmer.
Da Bayer seine Schnellangriffe aber nicht vernünftig zu Ende spielte und Son mit einem Gewaltschuss an Wolf scheiterte (89.) ging das Zittern bis zum Schlusspfiff weiter. Weil aber auch Bremen bis auf einen Kopfball von Petersen keinen Abschluss mehr verbuchte, blieb es beim 2:1 für die Werkself und damit bei Platz vier für Bayer. Leverkusen kann sich also – wenn auch über den Umweg Play-offs – auch in der folgenden Spielzeit für die Champions League qualifizieren. Werder beendet die Saison mit 39 Punkten auf dem zwölften Rang.