Kurios: Ersatzspieler Wollscheid sieht Gelb
Gladbachs Trainer Lucien Favre musste nach der 1:3-Pleite in Hannover auf den Gelb-gesperrten Krob verzichten und brachte dafür Nordtveit als Rechtsverteidiger. Leverkusens Coach Sami Hyypiä konnte im Vergleich zum 2:1 gegen Stuttgart nicht auf den verletzten Reinartz (Problemen an der Achillessehne) zurückgreifen und brachte dafür Sam.
Die Borussia war vom Anpfiff weg auf Ballbesitz aus, ließ die Kugel deshalb immer wieder geduldig in den eigenen Reihen laufen und band dabei auch immer wieder Torwart ter Stegen mit ein. Wie schon in den letzten Spielen fehlte dann aber der entscheidende Pass im gegnerischen Drittel. Die Doppelspitze Kruse/Raffael hing deshalb oft in der Luft. Bayer wollte das Spiel hingegen schneller aufbauen und suchte immer wieder den Weg über die Flügel. Zu Torchancen kam aber auch die Werkself nicht, weil Gladbach kompakt in der Defensive stand oder ter Stegen immer wieder gut mitspielte. Kurios: Leverkusens Ersatzspieler Wollscheid sah auf der Bank die Gelbe Karte, weil er einen schnellen Einwurf der Gladbacher durch das Werfen eines zusätzlichen Balls auf das Spielfeld verhinderte (9.).
Herrmann prüft Leno
Der 20. Spieltag
Nach einer kurz ausgeführten Ecke verbuchten die Hausherren schließlich die erste gute Möglichkeit: Kruse flankte an die Strafraumgrenze, wo Herrmann aus halbrechter Position direkt abzog. Bayer-Keeper Leno war aber zur Stelle (19.). Danach lieferten sich beide Seiten wieder eine Partie Rasenschach. So wurde geduldig auf eine Lücke oder einen Fehler gelauert.
Nach einer kurzen Drangphase der Borussia, mit einer Halbchance durch Kruse (32.), tauten die Gäste langsam auf und wurden stärker. So verzeichneten Son (38., 40.) und Kießling (42.) erste nennenswerte Möglichkeiten. Mehr ließen die beiden taktisch diszipliniert auftretenden Mannschaften aber nicht zu - torlos ging es in die Pause.
Son nutzt den "Nichtangriffspakt" zum 1:0
Voller Einsatz: Gladbachs Tony Jantschke grätscht gegen Leverkusens Heun-Min Son. Getty Images
Im zweiten Durchgang ließ die erste Strafraumszene dafür nicht lange auf sich warten: Can köpfte nach einer feinen Hilbert-Flanke aufs Tordach (47.). Auch wenn die Chancenproduktion in der Folge wieder abebbte, so erspielte sich die Werkself ein spielerisches Übergewicht gegen immer passiver agierende Fohlen, die sich in dieser Phase ungewohnt viele Fehlpässe erlaubten. Ein "Nichtangriffspakt" in der Defensive brachte Leverkusen die Führung: Sam dribbelte vom rechten Flügel in die Mitte und legte vor dem Strafraum für Son ab. Der Südkoreaner stand völlig ungedeckt und traf aus 18 Metern präzise ins rechte Eck (62.).
Nun war Mönchengladbach gefordert, stand höher, spielte wieder aggressiver und störte den gegnerischen Spielaufbau früher. Selbst konnte die Borussia hingegen nur selten offensive Akzente setzen. Es fehlte an Kreativität und zündenden Ideen, um gut geordnete Gäste in Bedrängnis zu bringen. Stattdessen überzeugte Bayer durch ein cleveres Spiel. Durch viele Bewegungen ohne Ball hatten die Leverkusener immer eine Anspielstation. Vor allem die Außenverteidiger schalteten sich immer wieder offensiv mit ein.
Erst in der Schlussphase kam die Borussia noch einmal auf: Kruse (77.) und Arango (80.) prüften den starken Leno, Raffael zielte nach feinem Solo knapp drüber (83.). In der Folge spielte die Werkself auf Ballbesitz und ließ die Fohlen kaum noch an das Spielgerät kommen. So entwickelte sich kaum noch Gefahr und die Gäste nahmen die drei Punkte mit nach Hause.
Für Gladbach geht es am Samstag (15.30 Uhr) in Bremen weiter, bereits am Mittwoch (19 Uhr) empfängt Bayer den 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal. Das nächste Bundesligaspiel für die Werkself steht am Samstag (18.30 Uhr) gegen Schalke 04 an.