Hoffenheims Coach Markus Gisdol vertraute im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Frankfurt derselben Elf. Dortmunds Trainer Jürgen Klopp wechselte nach dem 2:1 in der Champions League bei Olympique Marseille dagegen auf vier Positionen: Langerak hütete anstelle von Weidenfeller das Tor, dazu durften Aubameyang, Friedrich und Piszczek anstelle von Mkhitaryan, Sokratis (Gelb-Rot) und Großkreutz ran. Letzterer stand erstmals in dieser Saison nicht in der Anfangsformation in einem Pflichtspiel.
In Sinsheim standen sich die drittbeste Offensive (TSG, 34 Tore) sowie der zweitbeste Angriff (BVB, 35 Tore) der Liga gegenüber. Dementsprechend angriffslustig starteten beide Klubs. Abtasten war nicht, stattdessen suchten die Akteure auf dem Feld den Weg zum gegnerischen Kasten. In selbigen hatte Reus schon nach zehn Minuten getroffen, eine Abseitsposition von Lewandowski machte den Treffer aber regelwidrig. Kurz darauf war es erneut eine deutsch-polnische Produktion, an deren Ende Volland Reus am 1:0 hinderte (16.).
Der 16. Spieltag
Dann aber fiel der erste Treffer, jedoch auf der anderen Seite. Ein feines Zuspiel vollendete Schipplock, der seinen Vertrag bis 2016 verlängert hatte, mit einem Lupfer über Langerak zum 1:0 für die Hausherren (18.). Die Hoffenheimer hatten in der Folge auch die Hoheit auf dem Platz, gingen aggressiv und engagiert in den Zweikämpfen zu Werke und arbeiteten am zweiten Treffer. Polanski hämmerte aus 20 Metern an die Latte (25.).
Slapstick-Einlage von Grahl
Dortmund hatte zwar mehr Ballbesitz und hätte nach einem kurzen Halten von Toljan an Sahin einen Foulelfmeter bekommen können, doch ansonsten blieb der BVB blass. Richtig stark nach vorne spielte dafür die TSG, die nach einer Kombination über Firmino und Rudy durch Volland das 2:0 erzielte. Der Juniorennationalspieler verwertete aus halblinker Position (37.). Alles sah nach einer souveränen Pausenführung für die Gisdol-Elf aus, wäre da nicht ein Komplettaussetzer von Keeper Grahl gewesen. Dieser ließ unbedrängt eine Reus-Ecke fallen, Vestergaard klärte nicht, sodass Lewandowski dazwischenfunken konnte und letztlich Aubameyang das Leder über die Linie drückte (44.).
Piszczek stochert zum 2:2 - Reus und Schieber vergeben Sieg
Slapstick pur! Jens Grahl lässt eine Reus-Ecke fallen und verhilft Pierre-Emerick Aubameyang zum Anschlusstreffer. Getty Images
Der BVB war urplötzlich wieder im Spiel und erhöhte nach dem Seitenwechsel den Druck. Trotz optischer Überlegenheit fehlte es der Klopp-Elf aber zunächst noch an gefährlichen Abschlüssen. Reus verfehlte per Freistoß das Tor der Gastgeber gänzlich (58.), Aubameyang zwang Grahl nach einem ruhenden Ball immerhin zu einer Faustabwehr (65.). Hoffenheim verlagerte sich mittlerweile auf das Kontern.
Klopp reagierte in der Folge und brachte mit Hofmann und Mkhitaryan zwei frische Offensivkräfte aufs Feld (66.). Letzterer hatte Sekunden nach seiner Einwechslung per Drop-Kick schon den Ausgleich auf dem Fuß (67.), konnte sich wenige Momente später aber schon mit Mannschaftskollege Piszczek freuen, der Grahl im Nachstochern überwand (67.).
Den Gastgebern war die Verunsicherung nun deutlich anzumerken. Allen voran Torwart Grahl, der nach einem 15-Meter-Schuss von Lewandowski beinahe erneut ein Tor verschuldet hätte (76.). Erst in der Schlussviertelstunde konnten die Kraichgauer diese wieder einigermaßen ablegen. Den Sieg hätten unterdessen beide Teams noch einfahren können: Reus (87.) und der eingewechselte Schieber (89.) auf der einen, und Volland (88.) auf der anderen Seite vergaben hochkarätige Möglichkeiten auf einen Dreier.
Hoffenheim muss nächsten Samstag (15.30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig ran, während Dortmund zeitgleich Hertha BSC empfängt.