Bayern-Coach Pep Guardiola stellte im Vergleich zum Supercup, den die Münchner gegen Chelsea mit 5:4 i.E. gewannen, auf einer Position um: Van Buyten rückte für Dante (Bank) ins Team.
Hannovers Trainer Mirko Slomka tauschte gegenüber dem 4:1-Erfolg über den FSV Mainz zweimal Personal aus: Für Hoffmann (Kniegelenkszerrung) und Diouf (Sprunggelenkverstauchung) kamen Bittencourt und Ya Konan zum Zug.
Bayern, mit Lahm und Kroos auf der Doppel-Sechs, begann mit viel Tempo und zwei Möglichkeiten durch Ribery (3.) und Müller, der Zieler schon umkurvt hatte, dann aber nur das Außennetz traf (7.). Slomka hatte von seinem Team einen mutigen Auftritt gefordert, ohne die Defensive zu vernachlässigen. Dies setzten seine Mannen nach dem ersten Angriffswirbel des Rekordmeisters gut um, versuchten sich aus guter Ordnung heraus im schnellen Umschalten (Bittencourt), kamen aber vorerst nicht in aussichtsreiche Position.
Wie gewohnt hatte der FCB viel Ballbesitz. 96 verschob sich im weiteren Verlauf mit hoher Laufintensität gut, spätestens am Strafraum war gegen zweikampfstarke Niedersachsen für längere Zeit Schluss für die Guardiola-Elf, bei der vor allem auf der linken Seite das Flügelspiel ungewohnt lahmte.
Zu umständlich agierte der FCB auch im letzten Drittel, nur zufällig fabrizierte Andreasen fast ein Eigentor (18.). Nach 20 Minuten profitierte 96 immer mehr von erhöhter Fehlpassquote und mangelnder Zielstrebigkeit der Hausherren, machte das Zentrum gut zu und verschob sich etwas weiter nach vorne. Bei Sobiechs Kopfball nach Pribs Ecke war Neuer im Glück, Zentimeter fehlten zur Führung der Gäste (24.).
Bis kurz vor der Pause spielte sich das Geschehen vor allem im Mittelfeld ab, bis Mandzukic Müllers Hereingabe knapp verpasste (38.). Robbens Abschluss geriet zu schwach (39.), ehe die Münchner erneut im Glück waren, als Ya Konans von Prib abgefälschter 18-Meter-Schuss vom Innenpfosten ins Feld zurückprallte (41.).
Der 5. Spieltag
Ohne Personalwechsel kamen die Kontrahenten zurück. Die Gäste beschworen zunächst eine brenzlige Strafraum-Situation herauf, Bittencourt kam aber aus spitzem Winkel nicht an Neuer vorbei (50.). Fast im Gegenzug folgte die Führung der Bayern nach deren bis dorthin bestem Angriff: Robben zog im Zentrum das Tempo an, spielte nach halblinks zu Kroos, der querlegte auf Mandzukic. Aus elf Metern ließ der Kroate Zieler keine Abwehrchance (51.).
Mit der Führung im Rücken hatten die Guardiola-Schützlinge nun fast alles im Griff. Bis auf einen abgefälschten Prib-Schuss (58.) schafften es die Niedersachsen kaum mehr, das gegnerische Tor zu bedrohen. Umgekehrt schaffte es 96 defensiv nicht mehr, die Räume so effektiv zu verdichten wie vor der Pause. Die Abstände wurden größer, van Buyten (54.), Müller (59.) und der merklich auftauende Ribery (63.) hatten gute Möglichkeiten zum 2:0.
Das erzielte dann der Franzose, nachdem er den Angriff selbst eingeleitet hatte. Nach seinem Zuspiel scheiterte Robben an Zieler, aber den Abpraller schob der Dribbelkünstler überlegt aus sieben Metern am Keeper vorbei über die Linie (64.).
Danach schaltete der letztjährige Triple-Sieger in den Kontrollgang. Ein höherer Sieg wäre dennoch drin gewesen, doch Pocognoli blockte Robbens Schuss nach glänzender Vorarbeit Riberys gerade noch ab (77.) und Mandzukic verzog in der Nachspielzeit aus aussichtsreicher Position.
Am Ende blieb es beim 2:0, dem 22. Heimsieg beim 25. Gastspiel von Hannover bei zwei Unentschieden und einer Niederlage.
Die Bayern empfangen am Dienstag (20.45 Uhr) und am 1. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase den ZSKA Moskau, ehe es am Samstag (18.30 Uhr) auf Schalke in der Bundesliga weiter geht. Hannover 96 erwartet drei Stunden zuvor den FC Augsburg.