Brandy: Schnell, technisch versiert, treffsicher
Berlins Trainer Uwe Neuhaus, der zum Saisonende den Verein verlassen muss , nahm in seinem drittletzten Spiel zwei personelle Veränderungen in seiner Startelf vor: Im Vergleich zum 2:3 in Karlsruhe begannen Kohlmann und Kapitän Mattuschka für Kopplin und Skrzybski (beide Bank). Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic konnte nach dem 3:2 gegen Frankfurt wieder auf den zuvor gesperrten Orban zurückgreifen und stellte ihn für Heintz (Bank) in die Innenverteidigung. Außerdem verdrängte Ring Stöger auf die Bank.
Beide Mannschaften starteten mit großem Engagement in diese Partie. Union verteidigte sehr hoch und lief die ballführenden Gegenspieler schon früh an. Auch die "Roten Teufel" agierten mit aggressivem Pressing und spulten viele Kilometer ab. So entwickelte sich ein verbissenes und temporeiches Spiel. Da sich beide Seiten nur wenig Räume gönnten, waren lange Bälle das bevorzugte Mittel. Einen solchen schlug Köhler auf Brandy. Der Angreifer stoppte die Kugel aus vollem Lauf technisch fein ab, ließ Torrejon noch ins Leere laufen und überwand Sippel mit einem tollen Heber zum 1:0 (9.).
Lautern erhöht den Druck - Lakic trifft
Der 32. Spieltag
Der Torschütze musste aber nur wenig später mit einer Risswunde am Schienbein ausgewechselt werden (23.). Derweil erhöhten die Pfälzer den Druck von Minute zu Minute. Die Eisernen sahen sich in die Defensive gedrängt und entlasteten immer seltener durch Konter. Die Lauterer Angriffe perlten anfangs zwar noch am Berliner Bollwerk ab, mit fortschreitender Spieldauer wurden die Gäste aber immer zwingender. Den ersten Hochkaräter spielte Idrissou mit der Hacke heraus. Daraufhin tauchte Zoller frei vor Haas auf, ballerte das Leder aber mit einer Direktabnahme drüber (39.). Keine Zeigerumdrehung später überwand Ring den Torwart aus spitzem Winkel, doch Pfertzel kratzte das Spielgerät noch von der Linie (40.).
Nun bröckelte die eiserne Defensive, und die Roten Teufel schlugen zu: Zoller flankte vom linken Flügel auf den zweiten Pfosten, wo sich Kohlmann verschätzte. Hinter ihm stand Lakic völlig blank und köpfte aus sechs Metern gegen die Laufrichtung von Haas zum 1:1 ein (40.). Mit einem leistungsgerechten Gleichstand ging es in die Pause.
Zoller trifft die Latte
Ich war's! Torschütze Srdjan Lakic (r.) dreht jubelnd ab, Robert Puncec (l.) ist bedient. Getty Images
In der Pause ließ Neuhaus Kohlmann in der Kabine und brachte dafür Jopek. Somit verlieh der Coach seiner Mannschaft einen offensiveren Look. Dies war auch auf dem Feld klar zu erkennen. Union entlastete wieder besser, fuhr selbst Angriffe und kam zu Chancen durch Jopek (52.) und Mattuschka (59.). Da auch Kaiserslautern mit offenem Visier nach vorne drängte, entwickelte sich ein kurzweiliges Hin und Her. Die Pfälzer verbuchten Möglichkeiten durch Ring (54., 60.), Jenssen (55.) und Zoller (57., 65.).
Beide Mannschaften wollten den Sieg und traten auch im weiteren Verlauf entsprechend auf: Hitzige Zweikämpfe, große Lauffreude und stetige Offensivbemühungen prägten diese kurzweilige Partie. Zoller sorgte zudem für ein akustisches Ausrufezeichen, als er die Kugel aus 15 Metern halbrechter Position an die Latte nagelte (70.).
Karl an den Pfosten
Nach diesem Aluminiumknaller brachten die "Roten Teufel" überraschenderweise nichts mehr aufs Papier. Stattdessen erarbeiteten sich die Hauptstädter einige Halbchancen (Quiring, 74., 81.; Kreilach, 78.; Zejnullahu, 81., 82.). Diese schwache Verwertung hätte sich beinahe noch gerächt: In den Schlussminuten drückten die Lauterer noch einmal vehement. Karl tanzte an vier Berlinern vorbei in den Strafraum und traf aus acht Metern linker Position den Pfosten (90.+1).
Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) bestreitet Union sein letztes Auswärtsspiel in Aalen. Zeitgleich hat Kaiserslautern zum letzten Mal Heimrecht gegen Dresden.