Arminias Trainer Norbert Meier stellte gegenüber der 0:1-Pleite in Sandhausen auf vier Positionen um: Für Kapitän Hornig (Kreuzbandriss) rückte Burmeister in die Innenverteidigung, außerdem spielten Feick, Schütz und Hille für Savic, Riese und Sahar. Energie-Coach Jörg Böhme tauschte derweil im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Karlsruhe nur einmal: Für Bittroff rückte der nach Magen-Darm-Infekt wiedergenesene Madouni in die Mannschaft.
Das Abstiegsendspiel wurde anfänglich von vielen Fouls im Mittelfeld dominiert, die Spieler wussten um die Bedeutung der Begegnung. Binnen drei Minuten zückte Schiedsrichter Dr. Robert Kampka gleich drei Mal den gelben Karton für Fießer, Buljat und Jendrisek, die übereifrig zu Werke gingen. So bot sich die erste Chance auch aus einer Standardsituation, eine Rivic-Hereingabe fälschte Schönfeld an den eigenen Pfosten ab (15.).
Der 26. Spieltag
Arminia vergibt kläglich
Aus dem Spiel heraus ergab sich die erste Möglichkeit erst nach 22 Minuten, als Arminias Fießer eine Direktabnahme nur knapp neben das Gehäuse setzte. Die Lausitzer hielten kämpferisch dagegen, taten sich aber äußerst schwer, konstruktiv nach vorne zu spielen. Die Führung für die Mannschaft von Rückkehrer Jörg Böhme kam überraschend - und wie sollte es anders sein - nach einem Standard: Stiepermann zog eine Freistoßflanke an den Fünfmeterraum, wo Sanogo sträflich frei problemlos zum 1:0 einnicken konnte (33.).
Bielefeld ließ den Kopf nicht hängen und bäumte sich vor der Pause noch einmal auf. Allerdings vergaben Lorenz (39.) und Klos (45.) zwei schön über die Außen herausgespielte Großchancen jeweils kläglich: Beide schaufelten freistehend zentral vor dem Tor am Ball vorbei. So ging es mit einer schmeichelhaften Pausenführung für die Gäste in die Kabinen.
Fieser fliegt vom Platz
Die Arminia drückte nach dem Wechsel auf den Ausgleich und versuchte es besonders über Flanken - allerdings wuchtete die Energie-Hintermannschaft die Bälle ein ums andere Mal aus der Gefahrenzone. Die engagierten Hausherren mussten anschließend einen Platzverweis hinnehmen. Der bereits verwarnte Fieser klammerte und zupfte gegen Sanogo - und wurde nach kurzer Bedenkzeit von Schiedsrichter Kampka per Ampelkarte des Feldes verwiesen (57.).
Die Bielefelder fighteten auch nach dem Platzverweis weiter unermüdlich - Cottbus war nicht anzumerken, einen Mann mehr auf dem Platz zu haben. Immer wieder versuchte es die Arminia über Flanken, jedoch standen Möhrle und Madouni im Abwehrzentrum sicher. In der letzten Viertelstunde bekamen die Lausitzer jedoch mehr Kontrolle über das Spiel - erst jetzt merkte man den Gästen die Überzahl an.
Pechvogel Salger
Zehn Minuten vor dem Ende sorgte Joker Przybylko für den Ausgleich: Von Schönfeld bedient, schob der Angreifer aus abseitsverdächtiger Positon Torhüter Renno die Kugel durch die Hosenträger (80.). Als jeder mit einer Punkteteilung rechnete, überschlugen sich die Ereignisse: Stiepermann zog von der Strafraumgrenze ab, Ortega boxte die Kugel an das Knie von Salger, so dass der Ball ins Tor trudelte (90.+1). Welch ein unglücklicher Genickschlag für die tapfer kämpfende Arminia, die eine Minute später durch Sanogos zweites Tor auch noch das 1:3 hinnehmen musste.
So entführte Rückkehrer Jörg Böhme an der alten Wirkungsstätte gegen tapfer kämpfende Ostwestfalen drei Punkte - auch wenn er am Ende nicht wirklich wusste, wie. Die Bielefelder können bereits am Mittwoch (17.30 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern Rehabilitation betreiben, Cottbus empfängt zeitgleich 1860 München.