Löwen-Coach Friedhelm Funkel tauschte nach der 0:3-Niederlage in Kaiserslautern zweimal Personal aus: Für Schindler (Muskelfaserriss) sowie Tomasov durften Hertner (Startelfdebüt) und der Ex-Cottbuser Adlung von Beginn an ran.
Cottbus-Trainer Rudi Bommer stellte im Vergleich zum 4:2-Erfolg gegen Bielefeld ebenfalls zweimal um: Für die zwangsläufig fehlenden Börner (Muskelfaserriss) und Torjäger Sanogo (Bruch des Grundgelenks im großen Zeh) rückten Kapitän Möhrle und Jendrisek in die Anfangsformation.
In München tasteten sich die beiden Teams in beiderseits guter defensiver Grundordnung zunächst ab. 1860 versuchte das Spiel zu machen, ein erster Ansatz war gleich vielversprechend (Adlung, 3.), dann verfingen sich die Löwen meist im engmaschigen Abwehrnetz der Lausitzer.
Cottbus lauerte auf Fehler der tempoarm agierenden Münchner und suchte sein Heil in Kontern. Bickel schoss am langen Eck vorbei (10.), dann hätte Jendrisek das 1:0 machen müssen. Doch nachdem der Slowake Kiraly schon umkurvt hatte, schloss er zu schwach ab, so dass Bülow retten konnte (17.).
Das Spiel der Löwen blieb bis auf Ausnahmen - Stoppelkamp suchte listig, wenn auch vergeblich Lauth mit einem Heber (21.) - gegen kompakt stehende Gäste zu statisch und durchsichtig. Erste Pfiffe ertönten im weiten Rund, Langeweile machte sich breit.
Schon im Aufbau ergab sich für die Funkel-Elf das Problem der fehlenden Anspielstation. Die Flügelspieler Adlung und Stoppelkamp versuchten sich so wechselseitig als Initiatoren - ohne Erfolg. Lange Pässe flogen ins Leere, auch Standards verpufften, da konnte es vielleicht die individuelle Klasse richten? Hertner flankte ans vordere Fünfereck, wo Lauth sich in Szene setzte, dann aber genau auf Almer platzierte (36.).
Pech dann für die Gäste, dass Ballschlepper Stiepermann mit geschwollener Wange raus musste - Takyi kam (39.). Die Lausitzer wurden kurz vor dem Pausenpfiff einer Großchance beraubt, als der fleißige Jendrisek nach weitem Pass aus der eigenen Hälfte wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Fehlentscheidung, der Slowake stand erneut frei vor Kiraly (44.).
Der 10. Spieltag
Mit Wiederanpfiff brachte Funkel den beweglicheren Hain für Friend. Doch wie zu Beginn hatte erneut Energie die Riesenchance zum 1:0: Jendrisek setzte sich gegen Bülow durch und legte an den Elfmeterpunkt zurück. Bittroff rauschte heran und jagte das Leder aus zehn Metern knapp über den Balken (49.).
Endlich der Weckruf für 1860? Nein. Weiterhin zu wenig Initiative, Leidenschaft und Aggressivität kennzeichneten die Aktionen der Hausherren. Der FCE hatte so wenig Mühe, die ideenlosen Angriffe auszubremsen und blieb mit der reiferen Spielanlage zunächst das gefährlichere Team (Takyi, 61.).
Nach Stoppelkamps Freistoßprüfung für Almer (63.) erlebten die Fans die erste echte Drangphase der Löwen, Hains Kopfball sauste Zentimeter links am Tor vorbei (66.), ebenso Lauths Abschluss von halbrechts frei vor dem Energie-Keeper (69.).
Die Schlussphase brach an, nun mit dem offensiveren Tomasov für Stahl. Und der Druck der Funkel-Schützlinge hielt an. Almer war es zu verdanken, dass Energie einen Zähler entführte. Der Keeper entschärfte Kopfbälle von Wojtkowiak (77.) und Lauth (81.) und bestand auch die letzte, leichtere Prüfung gegen Stoppelkamp (88.).
1860 gastiert am Montag, den 21. Oktober, um 20.15 Uhr in Köln, Cottbus empfängt bereits am Freitag, den 18. Oktober, um 18.30 Uhr Union Berlin.