Augsburgs Trainer Markus Weinzierl musste nach dem 0:1 in Gladbach auf den rotgesperrten Vogt verzichten und brachte dafür Klavan, der nach Gelb-Sperre wieder mitmachen durfte. Auf der Gegenseite verzichtete Stuttgarts Coach Bruno Labbadia im Vergleich zum 2:1 gegen Freiburg gänzlich auf personelle Änderungen.
Die Augsburger hielten sich nicht lange mit taktischem Geplänkel auf und drückten vom Anpfiff weg mächtig auf die Tube. Der FCA erspielte sich gegen auf Konter lauernde Stuttgarter rasch klare Feldvorteile und kam dann auch zu einem Chancenplus. Mölders (1.), Moravek (3.) und Werner (8., 14.) sorgten für viel Betrieb im VfB-Strafraum, blieben aber glücklos.
Von den Gästen war bis dato nicht viel zu sehen. Die Stuttgarter standen unter großem Druck, wurden immer wieder in intensiven Zweikämpfen gebunden und hatten vor allem das Manko, dass sie nicht konsequent umschalteten. So dauerte es bis zur 16. Minute, ehe Harnik per Kopf die erste Halbchance generierte.
Der 31. Spieltag
Damit hatte es sich aber auch schon wieder mit gelungenen Offensivaktionen des Pokal-Finalisten, der mit den extrem lauffreudigen und zweikampfstarken Fuggerstädtern seine liebe Mühe hatte und weitere brenzlige Situationen überstehen musste: Hahn scheiterte im Eins-gegen-Eins an Ulreich (24.), während Mölders bei einem Eckball am linken Pfosten nur einen Schritt zu spät kam (25.).
Danach wurde die Begegnung allerdings offener, auch weil der VfB das Mittelfeld nun schneller überbrückte und über Traoré (29.) und Ibisevic (30.) gefährlich vor Manninger auftauchte. Die Partie war nun völlig offen und lebte in dieser Phase von ihrer Intensität. Es wurde um jeden Zentimeter Rasen erbittert gekämpft - manchmal auch am Rande der Legalität. Schiedsrichter Manuel Gräfe griff ein, zückte binnen weniger Minuten vier Gelbe Karten - Ostrzolek (33.), Verhaegh (36.), Ji (38.) und Maxim (41.) - und beruhigte die Gemüter damit wieder ein wenig. Chancen gab es in dieser Phase auch noch: Weil aber Ibisevic auf Seiten der Stuttgarter (39.) und Mölders für Augsburg (45.+1) jeweils per Kopf das Runde nicht ins Eckige brachten, blieb es letztlich dann doch bei der Nullnummer zur Pause.
Manninger hält seine Farben im Rennen - Mölders schlägt zu
Langes Bein: Augsburgs Hahn im Duell mit Molinaro (re.). picture alliance
Auch nach Wiederanpfiff blieb es ein rassiges, spannendes und temporeiches Spiel - mit einem Unterschied: Stuttgart wirkte nun zielstrebiger und hatte nach 49 Minuten auch fast getroffen. Manninger rettete allerdings stark gegen Harniks Kopfball, hielt seine Farben damit weiter aussichtsreich im Rennen und durfte etwas später die Führung der eigenen Mannschaft bejubeln: Werners Eckball von links rutschte durch zu Mölders, der aus fünf Metern in die Maschen einköpfte (61.).
Das Tor ließ die Partie kippen. Während die Stuttgarter sichtlich beeindruckt waren und den Faden verloren, drehten die Augsburger fortan auf und drängten auf den nächsten Treffer. Baier (68.), Ji (72.) und Werner (73.) ließen weitere Gelegenheiten ungenutzt. Glück hatte der Abstiegskandidat allerdings nach 77 Minuten, als Baier einen Kopfball von Niedermeier gerade noch von der Linie kratzte. Kurz darauf bewies Weinzierl mit der Einwechslung von de Jong für Werner ein goldenes Händchen: Wenige Sekunden nach seiner Einwechslung marschierte de Jong nach vorne und traf mit einem sehenswerten Lupfer aus 17 Metern ins rechte Eck zum 2:0 (83.). Das war die Vorentscheidung, allerdings war der FCA noch nicht satt und legte gegen nun verunsicherte Stuttgarter nach. Ji veredelte eine Hahn-Flanke mit einem sehenswerten Seitfallzieher und stellte den 3:0-Endstand her (86.).
Am kommenden Spieltag tritt der FC Augsburg am Sonntag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg an, einen Tag zuvor (15.30 Uhr) empfängt der VfB das Tabellenschlusslicht aus Fürth.