Regensburgs Coach Franciszek Smuda stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 in Cottbus offensiver ein und brachte Stürmer Koke für Alinay.
Sandhausens Trainer Hans-Jürgen Boysen stellte taktisch auf ein 4-2-3-1-System um und seine Mannschaft daher etwas defensiver ein. Personell brachte er nach der 1:3-Niederlage gegen Paderborn Yun für Mäkelä.
Ochs stoppt Löning - Regensburg mit Distanzschüssen
Die Bedeutung dieses Abstiegs-Gipfels war sowohl dem Letzten als auch dem Vorletzten deutlich anzumerken. Beide Mannschaften leisteten sich viele Fehlpässe im Mittelfeld. Die Strafräume blieben weitestgehend unberührt. Erst nach zehn Minuten fanden die Sandhäuser endlich ein Durchkommen und prompt wurde es gefährlich: Schauerte brach über den rechten Flügel durch und flankte flach nach innen, wo Löning aus kurzder Distanz an einer Parade von Jahn-Torwart Ochs scheiterte (11.).
Als Knotenlöser für das Spiel wirkte diese Großchance allerdings nicht. Weiterhin schafften es beide Teams nicht, das dichtgedrängte Mittelfeld zu überbrücken. Vor allem der SVS agierte zu vorsichtig und igelte sich in der eigenen Hälfte ein. So war für Regensburg zwar kein Durchkommen, doch immerhin sorgte der SSV mit Distanzschüssen von de Guzman (21., 27.) und Koke (26.) für ein wenig Gefahr.
Olajengbesi steht goldrichtig
Tooor! Frank Löning (li.) und Tim Danneberg (re.) jubeln mit dem Schützen Seyi Olajengbesi. picture alliance
Nachdem sich die Sandhäuser 20 Minuten lang mit Offensivaktionen zurückgehalten hatten, schlugen sie wie aus dem Nichts aus einer Ecke Kapital. Schauerte beförderte die Kugel von rechts nach innen. Daraufhin kam Yun aus der Distanz zum Schuss und traf gleich zwei Verteidiger. Nach diesem Ping-Pong-Effekt landete der Ball vor den Füßen von Olajengbesi, der unbedrängt zum 1:0 einschießen konnte (30.).
Nun waren die Hausherren unter Zugzwang. Spielerisch gelang dem SSV aber nur wenig. Vor allem haperte es an der Durchschlagskraft gegen kompakt stehende Gäste. Die erste gelungene Aktion führte dann aber sofort zum verdienten Ausgleich: Koke steckte für Smarzoch durch, dessen Flanke von links drückte Carlinhos über die Linie (42.). Gedanklich waren die Regensburger wohl schon mit dem 1:1 in der Kabine, doch der SVS kam noch einmal mit einem Achenbach-Freistoß vor das Tor. Wieder wurde der Ball abgefälscht und landete dieses Mal bei Löning, der nicht lange fackelte und mit einem Gewaltschuss vom rechten Strafraumeck präzise ins linke Eck traf (45.+1).
Sembolo bringt frischen Wind, trifft aber das Tor nicht
Der 24. Spieltag
Auf diesen erneuten Rückstand reagierte Smuda zur Pause und brachte für die zweite Halbzeit mit Sembolo einen zusätzlichen Stürmer (46.). Der Jahn stand nun höher und störte früh, Sandhausen zog sich dafür noch weiter zurück. Obwohl sich Sembolo als belebendes Element herauskristalisierte, blieben die Oberpfälzer harmlos vor dem gegnerischen Tor. Weder durch zahlreiche Standards noch spielerisch konnte der SSV für Gefahr sorgen.
So nahm das Niveau des Spiels immer mehr ab. Die 6.123 Zuschauer im Jahnstadion sahen weiter viele Fehlpässe zu denen sich nun auch härtere Zweikämpfe gesellten. Dann endlich sorgte Regensburg für einen Wachmacher: Nach einem Rahn-Freistoß kam Laurito aus acht Metern zum Schuss, nagelte das Spielgerät aber an die Latte. Sembolo bekam sogar noch die Möglichkeit für einen Abstauber, jagte das Leder aber aus kurzer Distanz vorbei (65.). Wenig später war es erneut Sembolo, der den erneuten Ausgleich auf dem Fuß hatte, jedoch mit einem Flachschuss an Ischdonat scheiterte (72.).
Riemann sorgt für die Entscheidung
Regensburgs Julian de Guzman (li.) im Zweikampf mit Sandhausens Jutae Yun. picture
Für die Schlussphase waren die Rollen nun klar verteilt: Sandhausen rührte Beton an und sorgte kaum noch für Entlastung. Der Jahn rannte stattdessen weiter an und kam sogar noch zu Chancen: Koke scheiterte nach einem Rahn-Freistoß mit einem Kopfball am starken Ischdonat (78.), Sembolo traf das Außennetz (82.). Als der eingewechselte Djuricin mit einem Gewaltschuss dann endlich ins Tor traf, war der Jubel erst groß, die Enttäuschung dann aber umso größer, denn Dr. Drees gab den Treffer wegen Abseits zu Recht nicht (83.).
Nun war die Verzweiflung bei den Oberpfälzern groß und die Beine vor allem in der Rückwärtsbewegung schwer. Das nutzten die Gäste nun für Konter gnadenlos aus: Erst tauchte Beichler frei vor Ischdonat auf und verdaddelte die Entscheidung leichtsinnig (90.+1). Dann brachen die Sandhäuser in einer Zwei-auf-Eins-Situation durch. Löning legte für Joker Riemann ab, der aus zehn Metern zur Entscheidung traf (90.+2).
Für Regensburg geht es nächsten Freitag (18 Uhr) auf St. Pauli weiter, Sandhausen hat zeitgleich ein Heimspiel gegen den TSV 1860 München.