Union-Coach Uwe Neuhaus musste seine Formation nach dem 2:2-Unentschieden bei Hertha BSC einmal umstellen: Für Jopek (Gelbsperre) rückte der wiedergenesene Parensen auf den linken Flügel. Bei Ingolstadt hatte Trainer Tomas Oral im Vergleich zur 1:3-Heimpleite gegen Paderborn größere Personalsorgen. Matip und da Costa rückten für Görlitz (Bank) und Biliskov (Rückenprobleme) in die Viererkette, Uludag ersetzte Caiuby (Gelb-Rot) im linken Mittelfeld. Außerdem fehlten den "Schanzern" Leitl (Rot), Korkmaz (Blinddarm) sowie Eigler und Schäffler.
Es hatten noch nicht alle Zuschauer an der "Alten Försterei" Platz genommen, da hatte Union bereits den Torschrei auf den Lippen. Nemec setzte sich auf links durch und flankte in die Mitte zu Zoundi, der freistehend aus kurzer Distanz etwa einen Meter danebenköpfte. 44 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt erst gespielt. Eine furiose Anfangsphase deutete sich an, nachdem auch die Gäste durch Heller schnell zu einer guten Möglichkeit kamen (9.), doch anschließend folgte eine längere Phase, die von der guten Arbeit beider Defensivreihen geprägt war.
Der 22. Spieltag
Torchancen blieben fast gänzlich aus. Stattdessen spielte sich die Partie meist zwischen beiden Strafräumen ab. Ingolstadt verbuchte dabei leichte Feldvorteile sowie die ein oder andere Halbchance. Ernsthaft geprüft wurden aber weder Haas noch Özcan, sodass nach wie vor Geduld gefordert war. Den "Eisernen" wurden in der Folge einige Standardsituationen zugesprochen, doch auch diese verdienten es kaum, erwähnt zu werden.
Erwähnenswert war dafür eine Situation in der 37. Minute, als Heller Haas umkurvte und vom Union-Schlussmann zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Grudzinski ließ die Partie aber weiterlaufen - Fehlentscheidung. Nachdem dann auch die verbleibenden Minuten von Durchgang eins ereignislos verliefen, ging es torlos in die Kabinen.
Nemec antwortet spät, Micanski lässt den Sieg liegen
Die zweite Hälfte knüpfte nahezu nahtlos an Halbzeit eins an. Die Offensivmotoren beider Klubs stotterten noch immer gewaltig. Mattuschka hatte nach einem Mijatovic-Fehler eine gute Schusschance, verzog aber deutlich (54.). Terodde (60.) und Mattuschka (63.) hatten weitere kleinere Gelegenheiten für die Hausherren, ehe die Donau-Städter mit einer richtig sehenswerten Kombination in Führung gingen. Über die Stationen Micanski und Lappe landete die Kugel bei Heller, der aus kurzer Distanz lässig einschob und sich nun auch nicht mehr über den nicht gegebenen Foulelfmeter ärgern musste (66.).
Eine unmittelbare Antwort von Union blieb aus. Schönheim verzog mit links (73.), bevor Coach Neuhaus mit dem Beginn der letzten 15 Minuten mit Özbek seinen letzten Offensiv-Trumpf zog.
Die Schlussphase hatte es dann in sich und entschädigte für eine ansonsten ereignisarme Partie. Zunächst waren die "Schanzer“ dem zweiten Treffer näher als die Köpenicker dem Ausgleich. Das Tor machte aber dennoch die Neuhaus-Elf, da sich Nemec nach einer Kopplin-Flanke am höchsten schraubte und per Kopf ins lange Eck einnickte (85.). Doch damit noch nicht genug: In der Nachspielzeit zeigte Grudzinski nach einer Ingolstädter Ecke auf den Punkt. Puncec hatte Micanski umgerissen - Elfmeter und heftige Proteste der Berliner (90.+2). Zu diesem trat der Gefoulte selbst an, wollte lässig in die Mitte lupfen, traf aber nur die Oberkante der Latte, ehe Haas die Kugel abfing - Schlusspfiff!
Union tritt kommenden Samstag (13 Uhr) in Köln an, Ingolstadt ist zeitgleich Gastgeber von Dynamo Dresden.