Dresden-Coach Ralf Loose sah nach dem keinen Grund für personelle Wechsel und schickte dieselbe Mannschaft aufs Feld.
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht brachte im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen den VfL Bochum Pfitzner für Ademi und stellte taktisch von einem 4-4-2- auf ein 4-1-4-1-System um.
Zweikampfbetonte Partie - BTSV gnadenlos effektiv
Dresden startete selbstbewusst und aggressiv in die Partie gegen die noch ungeschlagenen Braunschweiger. Das Aufbauspiel der Eintracht wurde schon tief in der gegnerischen Hälfte erfolgreich mit Pressing unterbunden. Waren die Dynamos selbst am Ball, ging es bevorzugt über die Flügel. Gegen die beste Defensive der 2. Liga (drei Gegentreffer) war aber zunächst kein Durchkommen. So neutralisierten sich beide Mannschaften in einer zweikampfbetonten Partie im Mittelfeld.
Auch im weiteren Verlauf sollte erstmal keine Torchance herausspringen. Zwar nahm die Partie phasenweise an Tempo auf, zum Abschluss kamen die jeweiligen Offensivreihen aber nicht. Dafür nahm die Intensität in den Zweikämpfen merklich zu. Beide Teams schonten sich in den Eins-gegen-eins Duellen nicht. Schiedsrichter Guido Winkmann ließ jedoch viel laufen und knauserte mit Gelben Karten. Auch bei einer kniffligen Szene im BTSV-Strafraum, als Ouali von Dogan am Fuß getroffen wurde, ließ der Referee laufen (25.).
Torraumszenen entstanden erst kurz vor dem Pausenpfiff und dann nach Standardsituationen: Zunächst trat Kratz eine etwas zu weit geratene Ecke von rechts. Theuerkauf löffelte den Ball noch einmal in den Gefahrenbereich, wo Bicakcic aus kurzer Distanz an einer Glanzparade von Dynamo-Torwart Kirsten scheiterte (37.). Bei der darauf folgenden Ecke zeigte sich die Eintracht dann effektiver: Kratz brachte die Kugel von links an den ersten Pfosten, wo Kruppke das Leder mit dem Kopf im langen Eck versenkte (37.). Mit der Braunschweiger 1:0-Führung ging es dann auch in die Kabinen.
Zweimal Rot binnen zwei Minuten
Der 10. Spieltag
Beide Teams starteten engagiert und deutlich offensiver in den zweiten Durchgang. Dresden probierte es weiter mit Flügelspiel, bevorzugt über links und den schnellen Ouali. Braunschweig setzte auf überfallartige Konter über den flinken Kumbela. Dieser wurde gleich zweimal binnen drei Minuten von Bregerie mit einem taktischen Foul gestoppt (48., 51.). Die Folge war eine berechtigte Ampelkarte für den Innenverteidiger. Doch damit nicht genug. Zwei Zeigerumdrehungen später mähte Kapitän Koch Theuerkauf mit vollem Tempo von hinten um. Schiedsrichter Winkmann zeigte ihm dafür glatt Rot (53.).
Dynamo musste also über eine halbe Stunde in Zwei-Mann-Unterzahl gegen den Tabellenführer bestehen. Loose brachte zur Absicherung Verteidigiger Thoelke (61.), Lieberknecht wollte die Entscheidung mit einem zweiten und dritten Stürmer herbeiführen und schickte erst Ademi (61.) und dann Gianluca Korte (68.) aufs Feld. Taktisch ließ er nun ein 4-3-3-System spielen. Freilich blieb Braunschweig klar spielbestimmend, doch die "Löwen" kamen nur selten durch, weil die Sachsen mit Mann und Maus verteidigten. Der BTSV behielt die Ruhe, spielte weiter geduldig und lauerte auf Lücken.
Kumbela: Abseitsverdächtige Entscheidung
Zweikampfbetont: Dresden und Braunschweig (hier: Norman Theuerkauf und Cheikh Gueye) schenkten sich nichts. picture alliance
Abgesehen von einem Boland-Knaller aus der zweiten Reihe, den Kirsten gut entschärfte (67.), bot die Eintracht nur wenig an. Stattdessen näherte sich Dresden dem Tor durch mehrere erfolglose Standardsituationen an. In der Schlussphase besorgten die Gäste dann doch noch die Entscheidung: Reichel flankte von links nach innen, wo Ademi knapp vorbeirauschte und so die Dynamo Hintermannschaft irritierte. Am zweiten Pfosten stand Kumbela völlig ungedeckt und drückte den Ball aus abseitsverdächtigter Position über die Linie (79.).
Die Würfel waren so gefallen. Die Hausherren waren nun sichtbar müde und hatten sich mit der Niederlage abgefunden. Die Eintracht machte nur noch das nötigste und ließ die Kugel in den eigenen Reihen bis zum Schlusspfiff laufen. Der BTSV ist somit nach wie vor ungeschlagen, spielte zum siebten Mal zu Null und grüßt weiter von ganz oben.
Für Dresden geht es am Sonntag (13.30 Uhr) beim FC St. Pauli weiter. Spitzenreiter Braunschweig tritt tags zuvor (Samstag, 13 Uhr) gegen Hertha BSC an.