Cottbus' Coach Rudi Bommer musste ohne Adlung, der bei der 1:3-Pleite bei Union Berlin Rot gesehen hatte, auskommen und schenkte daher Rivic sein Vertrauen. Auf der Gegenseite verzichtete Duisburgs Trainer Kosta Runjaic gänzlich auf personelle Rochaden und brachte dieselbe Startelf wie beim 2:2 gegen Hertha BSC.
Die ersten Minuten waren ganz klar von großem gegenseitigem Respekt gekennzeichnet. Cottbus investierte etwas mehr in die Partie, hatte dabei allerdings keine zündenden Ideen und sorgte daher nur mit Fernschüssen von Kruska halbwegs für Gefahr (3., 11.). Auf der anderen Seite waren die Zebras vor allem darauf bedacht, das Geschehen vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Der MSV baute dabei auf frühes Pressing und schaffte es so, die Kreise der Lausitzer weitgehend einzuengen. Offensiv agierten die Duisburger allerdings zu statisch und ideenlos, sodass Kirschbaum im Kasten des FCE lange Zeit beschäftigungslos blieb.
Der 9. Spieltag
Und dann musste er den Ball gleich aus dem Tor holen, denn die Duisburger nutzten direkt ihren ersten vielversprechenden Angriff: Farina verlor den Ball an Berberovic, der auf links Druck machte. Im Gewusel wollte Hünemeier klären und bediente unfreiwillig Hoffmann, der vom linken Strafraumeck punktgenau an die Fünfergrenze zu Sukalo flankte, der per Kopf auf 1:0 stellte (20.). Es lief alles nach Wunsch aus Sicht der Gäste, die nach 24 Minuten auch ein wenig Glück hatten, als Schiedsrichter Christian Dietz nach einem Foul von Lachheb an Farina Gelb zückte - manch ein anderer Referee hätte in dieser kniffligen Situation Rot wegen Notbremse gezogen.
Sei's drum! Energie drängelte auf den Ausgleich und erspielte sich klare optische Vorteile. Die Lausitzer konnten aus ihrem Ballbesitz allerdings kaum Kapital schlagen, die zündende Idee fehlte. In der 29. Minute verweigerte der FCE dann auch noch die Annahme eines Geschenks: Nach Berberovics bösem Stockfehler schob Farina den Ball im Eins-gegen-eins knapp links vorbei. An klaren Möglichkeiten war das auch schon alles, was der erste Durchgang zu bieten hatte. Beide Mannschaften standen defensiv durchaus stabil und leisteten sich nach vorne im Passspiel einfach zu viele Fehler, sodass es letztlich ohne weitere Treffer zum Pausentee ging.
Kruska bleibt in der Kabine - Duisburg schaltet auf Verwaltung um
Den Ball im Blick: Cottbus' Sörensen gegen Lachheb (re.). picture alliance
Nach Wiederanpfiff mussten die Cottbuser auf Kruska, der mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte, verzichten. Fandrich erhielt so eine Bewährungschance. Energie spielte fortan mit einer Raute im Mittelfeld, konnte offensiv weiterhin gegen die disziplinierten Zebras aber kaum etwas anstellen und hatte in der 49. Minute großes Glück, als Lachhebs Kopfball nach einer Ecke nur an den linken Pfosten knallte.
Ansonsten passierte nicht sonderlich viel im Stadion der Freundschaft. Energie blieb bemüht, allerdings verpufften fast alle Angriffe der Gastgeber wirkungslos. Duisburg schaltete um auf Ergebnissicherung und war fortan nur noch darauf bedacht, die eigene Führung zu verwalten. Gegen die harmlosen Cottbuser klappte das gut. Bommer reagierte und verstärkte mit der Hereinnahme von Glasner die eigene Sturmreihe - und der Joker führte sich gleich prima ein, als er zwei Minuten nach seiner Einwechslung aus 20 Metern nur hauchdünn neben den linken Pfosten schoss (62.).
Trotz aller Mühe, waren nennenswerte Abschlüsse der Hausherren äußerst selten. Das lag auch daran, dass der MSV clever spielte, immer wieder Fouls im Mittelfeld provozierte und so den Spielfluss zum Erliegen brachte. Erst nach 77 Minuten sorgte Glasner wieder für Furore, als seine Direktabnahme aus 15 Metern knapp rechts vorbeiging. Es war der Auftakt zur Schlussoffensive der Bommer-Elf, die in den letzten Minuten noch einmal die Schlagzahl erhöhte und kurz vor dem Ende die dicke Chance zum Ausgleich hatte. Weil Farina aber am rechten Pfosten scheiterte und Sanogo beim Nachsetzen von Wiedwald entscheidend gestört wurde (88.), blieb es schlussendlich beim knappen Sieg der Duisburger.
Am kommenden Spieltag ist der FC Energie Cottbus nach der Länderspielpause erst wieder sonntags in Aalen gefordert (13.30 Uhr). Dagegen empfängt der MSV Duisburg bereits zwei Tage zuvor den FC Ingolstadt (18 Uhr).