Pauli-Coach André Schubert tauschte im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Cottbus dreimal Personal aus: Für Schachten, Funk und Ginczek durften Avevor, Daube und Ebbers von Beginn an ran.
Sandhausens Trainer Gerd Dais brachte nach dem 2:0-Heimsieg gegen Union Berlin zwei Neue: Morena (ehemals St. Pauli) sowie Halfar kamen für Glibo und Adler (Oberschenkelprobleme) zum Zug.
Am Millerntor erwischte der SVS den klar besseren Start. Die Gäste beeindruckten mit klaren, direkten und technisch ansehnlichen Aktionen, pressten früh und erspielten sich schnell gute Möglichkeiten. Doch weder Löning (3.) noch Klotz und wieder Löning mit einer Riesenkopfballchance (6.) konnten diese zur Führung nutzen. Bei St. Pauli näherte sich lediglich Daube in der Anfangsviertelstunde dem Tor vielversprechend an (12.).
Die Schubert-Elf erarbeitete sich zwar in der Folge ein optisches Übergewicht, die bessere Spielanlage zeigte aber weiterhin der SVS, der den nächsten Hochkaräter verzeichnete: Nach Halfars Flanke aus dem Halbfeld entschärfte Tschauner Fießers Volleyabnahme aus acht Metern mit einer Glanzparade (20.). Auf der anderen Seite knallte Bruns bei der besten Gelegenheit der Kiez-Kicker knapp über den Balken (25.).
Sandhausens Offensivaktionen wurden nun selten. Die Gastgeber arbeiteten und ackerten, doch gegen die gut organisierte Deckung der Dais-Elf blieb vieles Stückwerk und aufgrund fehlender Präzision dem Zufall geschuldet. Kurz vor der Pause stand St. Pauli dann aber binnen Sekunden dicht vor dem 1:0: Nach Daubes Eckstoß lenkte Ischdonat Thorants Kopfball an die Latte und auch Bruns' Nachschuss aus 16 Metern über den Balken (45.).
Der 4. Spieltag
Ohne Personaltausch ging es nach Wiederanpfiff weiter, gleich mit einer erneuten Doppelchance für Ebbers, doch Ischdonat hatte diesmal das Glück des Tüchtigen (47.). Die Hanseaten waren viel zielstrebiger und drängten vehement auf die Führung. Ischdonat parierte klasse gegen Kalla, bei der folgenden Ecke verpassten sowohl Thorandt als auch Saglik den Ball, der durch den Fünfer rauschte (55.).
Der SVS war in dieser Phase in der Defensive gebunden, nur eine Konterchance durch Klotz (56.) unterbrach den anhaltenden Sturmlauf der Hanseaten, die allerdings in der Folge trotz großer Dominanz etwas an Schwung einbüßten.
Just als der SVS sich anschickte, sich vom Druck des Kontrahenten freizumachen, schlugen die Schubert-Schützlinge zu: Schulz köpfte eine Ecke nicht weit genug weg, und Bartels hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze ins linke Eck (71.).
Es war die entscheidende Phase der Partie. Drei Minuten später schien der Aufsteiger zurück, doch Klotz' Treffer zählte nach Lönings wohl leichter Ballberührung wegen Abseits nicht - eine umstrittene Entscheidung und Glück für die Kiez-Kicker, die nach einem Konter den Doppelschlag perfekt machten: Saglik leitete an der Mittelline den Ball zu Bartels weiter, dessen genaues Zuspiel Ebbers in der Mitte annahm und frei vor Ischdonat aus neun Metern vollstreckte (76.).
Zwar meldete sich der SVS noch einmal zurück, als Pischorn Schauertes Ecke aus sechs Metern mit Hilfe der Unterkante der Latte einnickte (83.). Doch zu mehr sollte es für den Aufsteiger nicht mehr reichen.
Der FC St. Pauli tritt nach der Länderspielpause am Montag, 17. September (20.15 Uhr), beim 1. FC Köln an. Der SV Sandhausen empfängt am Samstag in zwei Wochen (13 Uhr) Dynamo Dresden.