HSV-Trainer Thorsten Fink entschied sich nach der 2:4-Pokalpleite beim Karlsruher SC für zwei Wechsel: Diekmeier spielte anstelle von Lam rechts in der Viererkette, auf dem rechten Flügel kam Sala für Beister zum Zug.
Ebenfalls zwei Neue brachte Nürnbergs Coach Dieter Hecking, der im Vergleich zum blamablen Pokal-Aus bei Viertligist TSV Havelse (2:3 n.V.) Nilsson und Kiyotake den Vorzug vor Marcos Antonio und Gebhart gab. Kiyotake feierte damit sein Startelfdebüt bei den Franken.
Nach den schwachen Auftritten im DFB-Pokal hatte sich sowohl in Nürnberg als auch in Hamburg Unsicherheit breit gemacht. Das machte sich dann auch zum Bundesliga-Auftakt bemerkbar: Beide Mannschaften waren zunächst stark auf Sicherheit bedacht und vernachlässigten dadurch die eigene Offensive. Spielerisch lief hüben wie drüben wenig zusammen, dafür überzeugten die jeweiligen Abwehrreihen durch eine gute Grundordnung und erfolgreiche Zweikampfführung.
Der 1. Spieltag
Ungenauigkeiten, technische Fehler und mangelnde Ideen prägten das Bild auf dem Rasen, sodass sich ein wenig aufregendes Spiel entwickelte, das lange Zeit kaum Höhepunkte zu bieten hatten. Im Ansatz strahlte der Club allerdings mehr Gefahr aus - die Franken kamen über Chandler (12.), Frantz (17.) und Kiyotake (18.) immerhin zu Halbchancen. Die erste richtige Gelegenheit hatte allerdings der HSV: Aogo brachte einen Freistoß von rechts präzise ins Zentrum, wo Westermann sträflich frei zum Kopfball kam. Schäfer reagierte in dieser Szene blitzartig und parierte (24.).
Damit hatte es sich aber auch schon wieder an gefälligen Angriffsaktionen. Es herrschte viel Leerlauf in Hamburg, was vor allem der Mutlosigkeit beider Teams geschuldet war. Erst kurz vor dem Pausenpfiff wurde es wieder aufregend, als ein von Klose abgefälschter Aogo-Schlenzer knapp vorbei ging (41.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte musste dann Adler sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand zu verhindern: Nach einer Ecke parierte der HSV-Schlussmann zuerst einen Kopfball von Klose und wehrte dann auch noch Essweins Nachschuss ab (45.+1).
Nürnberg wird stärker - Jansen scheitert am Aluminium
Luftkampf: Nürnbergs Balitsch gegen Skjelbred (re.). picture alliance
Torlos und mit demselben Personal ging es schließlich in den zweiten Durchgang, der fast mit einem Paukenschlag begonnen hätte: Nach feiner Vorarbeit von Kiyotake zog Frantz im Eins-gegen-eins aus bester Position gegen Adler den Kürzeren (47.). Der Club präsentierte sich nach Wiederanpfiff besser, weil zielstrebiger. Mit der Chancenverwertung konnte Hecking jedoch keinesfalls zufrieden sein. So köpfte Balitsch völlig freistehend aus fünf Metern neben den rechten Pfosten (61.).
Der 31-Jähirge wetzte seine Scharte etwas später allerdings wieder aus: Nach einer Ecke köpfte Nilsson zwar noch an die Latte, doch Balitsch stand goldrichtig und staubte zur mittlerweile verdienten Führung ab (68.). Fink reagierte umgehend und brachte mit Bundesliga-Debütant Rudnevs sowie Beister zwei Angreifer und ging damit größeres Risiko. Kurz darauf hatten die Hanseaten dann auch die ganz dicke Gelegenheit zum Ausgleich: Westermann scheiterte mit seinme Kopfball am hervorragend reagierenden Schäfer (72.).
Die Hamburger wollten es nun wissen und drängten verstärkt nach vorne, Nürnberg wehrte sich jedoch mit allen Mitteln und ließ nicht allzu viel zu. Lediglich ein Fernschuss von Beister (77.) sowie ein schwacher Kopfball von Rudnevs (79.) sorgten halbwegs für Furore. Den Hanseaten fehlte es in der mittlerweile nickeligen Partie an spielerischen Mitteln, um die Franken ernsthaft zu fordern. Die Fink-Elf probierte es oft mit langen Bällen, die aber so gut wie nie ihr Ziel fanden. So war die letzte Möglichkeit zum Ausgleich eher ein Zufallsprodukt, als Chandlers Fehler Jansen in der Nachspielzeit die Chance eröffnete. Der 26-Jährige köpfte den Ball aber an die Latte (90.+1), sodass es bei der Auftaktpleite der Hamburger blieb.
Beide Mannschaften sind am kommenden Spieltag erneut samstags gefordert: Die Hamburger reisen nach Bremen zum Nord-Derby (15.30 Uhr), der 1. FC Nürnberg empfängt zeitgleich Meister Borussia Dortmund.