Party in Garbsen: Der TSV Havelse wirft den Club aus dem Pokal. picture alliance
Nürnbergs Trainer Dieter Hecking setzte bei seinem Heimspiel - seine Familie wohnt nur wenige Kilometer von Garbsen entfernt - auf drei Neuzugänge in der Startelf: Marcos Antonio in der Innenverteidigung, Gebhart im zentralen Mittelfeld und Polter als einzige Spitze bekamen in Havelse den Vorzug vor Nilsson, Kiyotake und Pekhart.
Bei extremer Hitze in Garbsen begann das Spiel wunschgemäß für den Bundesligisten. Nach einer kurzen Phase des Abtastens schloss Esswein eine schöne Kombination über die linke Seite mit dem Führungstreffer ab (7.). Doch danach kam vom Club nicht mehr viel. Der Underdog unterband mit viel Laufbereitschaft und gutem Zweikampfverhalten den Aufbau der Franken. Der Club schaute zu, Havelse kombinierte. Gebhart verliert den Ball, Pinola lässt Vucinovic flanken, und Klose und Antonio verhindern Beismanns Kopfball nicht. Der verdiente Ausgleich für die Niedersachsen.
In der Folge spielte der TSV weiter mutig nach vorne, die Nürnberger hatten wenig dagegenzusetzen. Nach einer halben Stunde hatte erneut Beismann die Führung auf dem Fuß. Marcos Antonio mit schlechtem Stellungsspiel musste Beismann ziehen lassen, doch der Torschütze zielte diesmal alleine vor Schäfer um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Unmittelbar vor der Pause vergab nochmals Beismann eine vielversprechende Gelegenheit (42.).
DFB-Pokal am Sonntag
Nach der Pause machte der Club ein bisschen mehr Druck, aber mitten in die kleine Nürnberger Drangphase ging der TSV in Führung. Vucinovic konnte völlig unbedrängt flanken, Posipal köpfte unhaltbar für Schäfer ein (60.). Auch in der Folge dominierten die Amateure und hatten die besseren Torchancen. Der überraschende Ausgleich für Nürnberg fiel zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Esswein bediente den eingewechselten Mak - und der drosch die Kugel ins Tordreieck. Ein herrlicher Treffer (80.). Mehr sprang für Nürnberg nicht mehr heraus, so dass der Club in die Verlängerung musste.
Wer dachte, hier könnte der Erstligist seine bessere Physis ausspielen, wurde getäuscht. Die Amateure hielten weiter gut mit und hatten die besseren Chancen. Vucinovic, der die beiden ersten Treffer vorbereitet hatte, krönte seine Leistung mit dem 3:2. Die Nürnberger Abwehr wurde wie eine Schülermannschaft düpiert. Sané spazierte durch den Sechzehner, scheiterte zunächst an Schäfer. Doch den Abpraller nahm Vucinovic völlig freistehend an und schob ein (97.).
Selbst nach dem erneuten Führungstreffer blieb der Underdog die gefährlichere Mannschaft. Der Club enttäuschte nun auf ganzer Linie und konnte sich bei Kapitän Schäfer bedanken, dass die Partie nicht schon frühzeitig entschieden wurde. Am Ende jubelte der Außenseiter, der völlig verdient einen maßlos enttäuschenden Bundesligisten besiegte.
Havelse trifft in der Regionalliga Nord am Sonntag (14 Uhr) auf den SV Meppen. Der Club gastiert zum Bundesligaauftakt am Samstag (15.30 Uhr) beim Hamburger SV zum Treffen der Pokalversager.