Hannovers Coach Mirko Slomka beließ sein Team nach dem dem 2:1-Sieg gegen Gladbach unverändert.
Atletico-Trainer Diego Simeone musste zum Rückspiel auf die gesperrten Arda Turan, Gabi und Juanfran verzichten. Dennoch warteten die Colchoneros mit einer Stargespickten Truppe auf. Im Mittelfeld zog der Ex-Bremer Diego die Fäden, im Angriff lauerte die kolumbianische Torgarantie Falcao. Der Argentinier Salvio blieb mit muskulären Problemen zunächst auf der Bank.
Nach 45 Minuten Spielzeit trieften die Trikots der Spieler vor Schweiss und sahen nach viel verrichteter Arbeit aus – nur auf der Anziegetafel der restlos ausverkauften und äußerst stimmungsvollen AWD-Arena waren noch keine Tore verzeichnet.
Das Viertelfinale im Überblick
Hannover mühte sich von Beginn an, suchte kontrolliert den Vorwärtsgang fand aber gegen disziplinierte, tiefstehende und mitunter auch clever, sprich unter Zuhilfenahme von kleinen taktischen Foulspielen verteidigenden Spanier kaum einmal ein Durchkommen. Kleinere Schussmöglichkeiten durch Diouf (11.) und Ya Konan (24.) waren der karge Ertrag der ersten Hälfte. Denn auch nach Standards sprühten die Roten keine Gefahr aus.
Madrid suchte seinerseits nur sehr selten die Offensive, hatte nach einer klugen Flanke von Diego zumindest eine Möglichkeit durch Adrian (31.), der knapp rechts vorbeiköpfte. 96-Keeper Zieler blieb ansonsten ohne rechte Beschäftigung.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie schnell farbiger. Beide Mannschaften intensivierten den Körperkontakt, der englische Referee Mark Clattenburg zückte dafür schnelle gelbe Karten für Pinto und Godin, unterband aber auch sofort erste Anflüge von Zeitspiel (Koke, 54.) durch dieselbe Bestrafung.
Adrian spielt 96 schwindelig
Atletico war nun präsenter, verschob das Spiel weiter nach vorne und zeigte sich weitaus angriffslusiger als vor der Pause. Hannover gab die Spielkontrolle ab, kam nur nach einer Hereingabe von Rausch noch einmal vor dem jungen Gästetorwart Courtois auf (60.), erhielt aber wenig später eine Kostprobe vom Spielvermögen der "Colchoneros". Adrian nahm einen weiten Ball auf, vernaschte Pogatetz, umspielte Zieler, dribbelte Pander schwindelig und schob dann locker wie überlegt zur Führung ein (63.).
Kein Durchkommen für Ya Konan: Hannovers Angreifer hatten viel Mühe mit der Madrider Abwehr. Getty Images
Mirko Slomka hoffte, seiner Elf durch die Hereinnahme von Abdellaoue (71.) und Schmiedebach (73.) neue Impulse zu verleihen. Doch es wirkte lange mühselig und umständlich – Hannovers Suche nach dem Ausgleich gestaltete sich schwierig, aber nicht unmöglich. Nach einem langen Einwurf von rechts waren die Madrilenen ein erstes Mal in der defensive überfordert und übersahen Diouf, der sofort seine Chance nutzte und das 1:1 besorgte (81.)
Hannover bäumt sich kurz auf - Falcao hat was dagegen
Es blieben knapp zehn Minuten, um die Verlängerung zu erreichen. Hannover drückte, es wurde leidenschaftlich, die Zuschauer auf den Tribünen litten lautstark mit. Belohnt wurde die kurze Offensive freilich nicht, da Atletico das letzte Wort überlassen war. Diego lupfte Falcao traumhaft frei, der Kolumbianer, von dem lange Zeit wenig ausging, zeigte sich unbarmherzig und wuchtete den Ball sehenswert zum 2:1 in die Tormaschen (87.). Das war dann das Ende des europäischen Abenteuers für Hannover – Atletico gewann wie im Hinspiel mit 2:1 und zog in das Halbfinale ein. Dort wartet jetzt der FC Valencia.
Hannover 96 gastiert nun am Sonntag bei Schalke 04. Atletico Madrid muss zum Auswärtsspiel nach Levante. Das Halbfinal-Hinspiel zwischen Atletico und Valencia findet am 19.04 statt. Madrid hat im Hinspiel Heimrecht.